Hoffnung am Horizont (German Edition)
Tür im Stall arbeitete.
Als er die drei bemerkte, unterbrach er sofort seine Arbeit. „Warten Sie, ich helfe Ihnen, meine Damen!“
Er ging zuerst zu Kathryns Seite. Während Annabelle ihn beobachtete, fragte sie sich, ob er immer noch Gefühle für Kathryn hegte. Wenn dem so war, dann zeigte er es nicht. Er hielt Kathryns Hand und half ihr beim Aussteigen. Dann eilte er auf die andere Seite herum und half Hannah in gleicher Weise. In der Zwischenzeit war Annabelle allein vom Rücksitz gestiegen.
Ihre Füße berührten kaum den Boden, als eine plötzliche Übelkeit sie übermannte. Sie umklammerte ihren Bauch und hielt sich an der Seite des Wagens fest.
Hannah kam schnell zu ihr. „Annabelle, geht es dir gut? Matthew, könnten Sie ihr bitte helfen?“
Matthew kam zu ihnen, aber Annabelle winkte ihn weg, da sie wusste, dass er nur auf Hannahs Bitte hin kam. „Mir geht es gut. Ich brauche keine Hilfe.“ Ein dumpfer Schmerz, ähnlich wie ihre Monatsschmerzen, aber viel schlimmer, zog ihren Unterleib zusammen. Sie beugte sich vor und atmete mit zusammengebissenen Zähnen scharf und stoßweise ein.
Kathryns Arm legte sich um ihre Schultern. „Wir müssen dich ins Haus bringen. Matthew, würdest du sie bitte hineintragen?“
Annabelle fühlte, wie er von hinten den Arm um sie legte. Sie streckte die Hand aus. „Nein … ich brauche nur … eine Minute, um wieder Luft zu bekommen.“
Kathryn kniete sich nieder und strich ihr zärtlich die Haare aus dem Gesicht. „Hattest du solche Schmerzen schon früher?“
Annabelle schüttelte den Kopf. Sie warf einen schnellen Blick auf Matthew und las Unsicherheit in seinen Augen. Und Zweifel. Sie senkte die Stimme zu einem Flüstern. „Ich hatte in letzter Zeit öfter Krämpfe, aber nicht so starke.“
Kathryn stand auf. „Matthew, würdest du Annabelle bitte wieder in den Wagen helfen? Ich fahre mit ihr zu Dr. Hadley.“
Kapitel 16
„ G eben Sie mir Ihre Hand. Ich helfe Ihnen.“
Der Arzt hielt ihr die Hand hin. Mit seiner Hilfe setzte sich Annabelle wieder auf.
„Ich lasse Sie ein paar Minuten allein, um sich wieder anzukleiden. Dann sprechen wir miteinander.“ Er schloss die Tür hinter sich.
Annabelle zog sich wieder an, strich ihren Rock glatt und versuchte, ihre Unruhe zu vertreiben, indem sie sich sagte, dass sie sich in letzter Zeit einfach übernommen hatte. Sie brauchte mehr Ruhe. Ihre Hand blieb auf ihrem Bauch liegen und sie erinnerte sich an ein anderes Mal, vor vielen Jahren … Sie hatte sich seitdem oft gesagt, dass das, was damals passiert war, sicher so das Beste gewesen war. Denn was für eine Mutter wäre sie schon gewesen? Aber dieselbe Frage quälte sie auch jetzt wieder.
Ein Klopfen ertönte an der Tür.
„Herein.“
Dr. Hadley öffnete die Tür und bedeutete ihr, sich zu ihm auf die Bank unter dem Fenster zu setzen. „Setzen Sie sich doch hierher. Ich will Ihnen noch einmal sagen, wie sehr es mich freut, Sie nach so langer Zeit wiederzusehen, Mrs McCutchens.“ Sein Lächeln war freundlich. „Mir gefällt Ihr neuer Name immer noch sehr. Und ich will Ihnen versichern, dass mit Ihrem Baby alles in Ordnung ist. Es gibt keine erkennbaren Schwierigkeiten.“
Annabelle seufzte erleichtert auf und schloss kurz die Augen. „Danke, Herr Doktor.“
„Ich glaube, Ihr Körper wollte Ihnen damit nur sagen, dass Sie es etwas langsamer angehen lassen und sich mehr Ruhe gönnen sollten. Eine werdende Mutter muss auf solche Zeichen ihres Körpers achten.“
Sie nickte. Sie brachte diesem Mann eine starke Zuneigung entgegen. Er behandelte seit Jahren die Mädchen aus dem Bordell und war ihnen immer mit Einfühlungsvermögen und Fürsorge begegnet. Er hatte sie nie grausam oder verächtlich behandelt.
Er legte seine Hand auf ihre. „Mein herzliches Beileid wegen des Todes Ihres Mannes. Hat er lange gelitten?“
Annabelle blickte auf seine Hand, die ihre Hand auf der Bank bedeckte. Dann schilderte sie ihm den Verlauf von Jonathans Krankheit.
Er nickte an mehreren Stellen und hörte ihr aufmerksam zu. „Sie sind also jetzt allein?“
„Ja. Und nein. Ich habe einen Mann eingestellt, der mich nach Idaho bringt. Wir brechen morgen früh auf.“ Sie beugte sich vor und legte eine Hand auf seinen Arm. „Es sei denn, Sie sagen, ich sollte nicht so weit fahren.“
„Nein, nein. Sie sind noch am Anfang Ihrer Schwangerschaft, Mrs McCutchens. Erst am Anfang des dritten Monats, würde ich sagen, plus oder minus zwei Wochen nach dem, was Sie mir
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