Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
Vom Netzwerk:
wieder an. Falten erschienen auf seiner Stirn, als wäre ihm gerade wieder eingefallen, mit wem er hier sprach. Er trank noch einen Schluck Kaffee und beobachtete sie dabei über den Tassenrand hinweg. Dann kippte er den Rest auf die Erde. „Ich glaube, ich habe für heute genug, Madam.“
    Annabelle schaute ihn eine Sekunde stumm an, dann stand sie auf. Er schickte sie weg, und sie ließ es sich gefallen. Sie hatte bekommen, was sie beabsichtigt hatte.

Kapitel 17
    „ D u hast also immer noch keine Ahnung, wo Sadie sein könnte?“ Kathryn packte den letzten Kaffee in die Holzkiste und klopfte den Deckel mit einem Hammer fest.
    „Nein, leider nicht“, sagte Annabelle und betrachtete die verbliebenen Sachen auf dem Küchentisch. Dann erzählte sie Kathryn, was sie Patrick und Hannah am Donnerstagabend erzählt hatte.
    Das ganze Haus war früh aufgestanden. Bis auf die Kinder. Die Welt jenseits des warmen Scheins, der aus der Küche der Carlsons fiel, war immer noch in Dunkel gehüllt. Annabelle hatte vor Aufregung wegen der bevorstehenden langen Fahrt gestern Abend kaum ein Auge zugebracht, und sie spürte schon jetzt die Folgen des Schlafmangels. Sie atmete tief ein und wartete, dass die Schmerzen in ihrem Rücken vergingen, achtete aber sehr darauf, sich die Schmerzen nicht anmerken zu lassen.
    Larson trat in die Küche und schaute sich um. „Was muss als Nächstes eingeladen werden, meine Damen?“
    Patrick folgte ihm. „Sagt uns, was wir hinaustragen sollen.“
    Annabelle deutete zu der Kiste, die Kathryn gerade fertiggemacht hatte, und dann auf zwei andere auf dem Tisch. „Danke. Wir sind hier drinnen fast fertig.“
    Beide Männer salutierten stumm, schulterten ihre Kisten und verschwanden durch die Tür.
    Jetzt, da es so weit war, endgültig aus Willow Springs fortzugehen, hatte Annabelle gemischte Gefühle. Sie war gestern Abend auf dem Friedhof gewesen und hatte frische Blumen auf Jonathans Grab gelegt. Seltsamerweise hatte sie das nicht so aufgewühlt, wie sie erwartet hatte. Jonathan lag genauso wenig in diesem Erdloch wie sie. Er hatte im Himmel ein neues Leben begonnen, und sie stand auch kurz davor, ein neues Leben anzufangen. Ein Leben, das weit fort von hier auf sie wartete.
    Es fiel ihr allerdings schwer, dass sie diese lieben Freunde zurücklassen musste. Sie blickte zu Kathryn und Hannah auf der anderen Seite der Küche hinüber, wo sie die letzten paar Sachen einpackten und sich dabei fröhlich unterhielten. Annabelle wünschte sich, sie könnte sich jedes Detail merken, um sich später deutlich an ihre Freundinnen erinnern zu können. An den Kontrast ihrer Haarfarben und daran, wie Kathryn ihre langen blonden Haare hochgesteckt hatte, während Hannah ihre dunklen Locken offen trug, an ihr warmes, herzliches Lachen und vor allem an das Gefühl, von ihnen akzeptiert und geliebt zu werden.
    Würde sie dort, wohin sie ging, neue Freundinnen finden? Eine Bewegung vor dem Küchenfenster erregte ihre Aufmerksamkeit und eine schemenhafte Gestalt tauchte aus dem Stall auf. Auch wenn es noch früh am Morgen war, so war Matthew doch an seinem selbstsicheren Schritt leicht zu erkennen. Die Erinnerung an den nicht ausgesprochenen Waffenstillstand, den sie gestern Abend geschlossen hatten, weckte in Annabelle die Hoffnung, dass sie auf dem Weg nach Idaho vielleicht doch noch Freundschaft schließen würden.
    Als jemand ihre Schulter berührte, drehte sie sich um.
    Kathryn schaute sie beruhigend an. „Wir schreiben dir, falls wir etwas über Sadie hören, ja?“
    Annabelle nickte, obwohl sie tief in ihrem Herzen wusste, dass sie nichts von ihr hören würden. Wer auch immer Sadie hatte, er war längst mit ihr fort. Als sie sich wieder auf ihre Arbeit konzentrierte, sah sie, dass Hannah den Deckel einer Kiste hochhob, die schon verschlossen gewesen war. Annabelle hätte sich nichts dabei gedacht, wenn ihre Freundin nicht eine so schuldbewusste Miene dabei gehabt hätte. Hannah steckte etwas hinein und schloss den Deckel wieder. Diese Frau konnte sich einfach nicht verstellen, selbst wenn es um ihr Leben ginge.
    Annabelle trat zu ihr hinüber. „Was machst du da?“
    „Was meinst du?“ Hannah richtete sich auf und strich mit den Händen über ihren Rock. „Nichts. Ich habe nur … fertig gepackt.“
    Annabelle hob den Deckel und stieß einen lauten Seufzer aus. „Oh, Hannah, nein. Das sind zwei deiner guten Leinenservietten, und du hast doch insgesamt nur vier.“
    Hannah gab ihren Versuch,

Weitere Kostenlose Bücher