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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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bedachte Annabelle mit einem gezielten Blick. „Sie sollten ihn lieber zur Vernunft bringen. Und zwar schnell.“
    Matthew knallte die Tür hinter dem Mann zu und zog Annabelle durch den dunklen Flur.
    Sie wehrte sich und blieb stehen. „Du weißt nicht, was du tust, Matthew. Dieser Mann war der Barkeeper. Ich habe ihn angesprochen. Er hat mir geholfen …“
    „Ich habe gesehen, wie diese Hilfe aussieht, Annabelle. Ich bin ja nicht blind.“ Er zerrte sie weiter durch den Flur hinter sich her. Diesmal wollte ihr einfach keine schlagfertige Antwort einfallen. Als sie fast an der Tür waren, beugte sich Matthew nahe zu ihrem Gesicht hinab. „Warum bist du an so einen Ort zurückgekommen und … hast das getan, was du früher immer getan hast, wenn …“ Ihm versagte die Stimme, was seinen Ärger nur noch erhöhte. Er verstärkte seinen Griff um ihren Arm. „Wenn Johnny dich freigekauft hat? Mein Bruder hat dich geliebt, aus welchem Grund auch immer. Er wollte dein Bestes … und dann machst du so etwas?“
    Sie starrte ihn an, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Als Matthew die Tür aufmachen wollte, legte sie die Hand darauf.
    „Warte und hör mir zu, Matthew. Es war ein Fehler von mir, allein hierherzukommen. Das ist mir jetzt bewusst. Aber dieser Mann kann uns helfen, hier unbeschadet hinauszukommen. Er hat gesagt, wenn ich versuche, den Saloon allein zu verlassen, wird der Besitzer mich aufhalten. Dich wird er auch aufhalten. Dir ist nicht klar, was …“
    „Ich hatte keine Probleme, diesen Laden zu betreten, und auf demselben Weg, auf dem ich gekommen bin, werden wir ihn auch wieder verlassen.“
    Mit rasendem Puls öffnete er die Tür und trat hinaus. Sein Blick fiel sofort auf die Frau, die ihm gesagt hatte, wo er Annabelle fände. Ihr Gesichtsausdruck war warnend. Er warf einen Blick hinter sich in den dunklen Flur hinein. Leer.
    Aber die Tür zum Hinterzimmer stand offen.
    „Matthew! Pass au…“
    Der Schlag in seinen Rücken warf ihn auf die Knie. Sein Revolver fiel zu Boden. Bevor er ihn wieder zu fassen bekam, wurde er von einem Stiefel weggestoßen.
    „Ich glaube, Sie wollen etwas mitnehmen, das mir gehört, Mister. Wenigstens noch für ein paar Minuten. Ich würde sagen, wenn Sie vorhaben, sie mitzunehmen, sind Sie mir etwas schuldig.“
    Matthew rappelte sich auf die Beine. Vor seinen Augen drehte sich alles. Er blinzelte, um wieder klare Sicht zu bekommen, und sah, dass Annabelle sich gegen zwei Männer wehrte, die sie festhielten. Dann schaute er zu dem Barkeeper hinauf, der sich drohend über ihm aufgebaut hatte. Das war der Mann, der ihr angeblich geholfen hatte? Diese Frau hatte eine sonderbare Vorstellung von einem Helden.
    Matthew war immer noch schwindelig, deshalb konnte er dem Schlag nicht rechtzeitig ausweichen.
    Der Kinnhaken ließ ihn zurücktaumeln, warf ihn aber nicht zu Boden, was sicher der Fall gewesen wäre, wenn dieser Bär von einem Mann sein ganzes Gewicht in den Schlag gelegt hätte. Wie durch einen Schleier hindurch sah er, dass der Barkeeper wieder auf ihn zukam. Dafür, dass er so riesig war, bewegte sich dieser Mann mit erstaunlicher Geschmeidigkeit.
    Er packte Matthew am Hemd, hob ihn mit Leichtigkeit in die Höhe und drückte ihn an die Wand. Eine Minute lang wurde alles schwarz, obwohl Matthew immer noch wie aus der Ferne das Grölen der Männer im Raum hörte. Johnny hatte ihm immer gesagt, beim Kämpfen sei es das Wichtigste, zu wissen, wann man kämpfen musste und wann man sich zurückziehen musste. Es kratzte an seinem Stolz, besonders da Annabelle dabei war, aber er hatte keine Chance, diesen Kampf zu gewinnen. Er könnte von Glück sagen, wenn er diesen Saloon unverletzt verließe. Außerdem würde er treu dem Versprechen, das er Pfarrer Carlson gegeben hatte, nicht das Risiko eingehen, dass Annabelle noch schlimmer verletzt wurde. Er fühlte, wie sich die Hand des Riesen um seinen Hals legte und rechnete damit, dass er fest zudrücken würde. Aber das tat er nicht.
    Stattdessen bewegte der Mann sein Gesicht ganz nahe an ihn heran. „Wenn Sie mit dieser Frau lebend den Saloon verlassen wollen“, sagte er mit knirschenden Zähnen, „tun Sie genau, was ich Ihnen sage.“
    Matthew bemerkte die Sorge in Annabelles Augen, die ihn von der anderen Seite des Raumes her beobachtete. Sie wehrte sich nicht mehr gegen den Mann, der sie festhielt. Der Griff um seinen Hals wurde plötzlich fester, und Matthew konzentrierte sich wieder auf den Barkeeper, da er zu dem

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