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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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gehen.“
    Sie blieb vor ihm stehen.
    „Wenn Sie ohne mich in diesen Saloon zurückgehen und versuchen, ihn zu verlassen, wird man Sie aufhalten. Man weiß bereits, dass Sie wegen des Mädchens hier sind. Wir gehen miteinander zurück. Ich nicke den anderen zu und erkläre ihnen damit, dass ich mich um alles gekümmert habe, dann wird man Sie gehen lassen.“
    Widerstrebend gab sie ihm recht.
    „Noch etwas …“ Er betrachtete sie von Kopf bis Fuß. „Wenn Sie diesen Raum so verlassen, wird jeder wissen, dass wir ein abgekartertes Spiel spielen. Und dann wird mein Boss uns beide zur Rede stellen. Ich will aber mit diesem Mann so wenig wie möglich zu tun haben.“
    Annabelle verstand, was er meinte, und ihr wurde übel. Sie nickte und schaute auf seine kräftigen Hände hinab.
    Mit einem Seufzen hob er vorsichtig ihr Kinn hoch. „Ich werde Sie nicht schlagen, Madam. Hier …“ Er wischte etwas Blut von den Kratzern an seinem Arm und strich es ihr über die Wange und das Kinn.
    Annabelle bereute, dass sie Gottes Liebe vor wenigen Momenten noch infrage gestellt hatte. „Danke“, flüsterte sie, „dass Sie das machen.“
    „Weiß Ihr Mann, dass Sie hier sind?“
    Sie runzelte die Stirn, dann sah sie, dass er ihre linke Hand anschaute. „Oh, nein … das weiß er nicht.“
    Auf dem Flur wurde es plötzlich laut.
    „An der Tür ist kein Schloss. Sie sollten sich beeilen.“ Er zog mit einer Hand das Hemd aus seiner Hose und deutete mit der anderen auf ihre Bluse. „Ich bringe Sie sicher hier hinaus. Versprochen.“
    Annabelle zog die Haarnadeln aus ihrer Frisur und zerzauste ihre Haare mit den Fingern. Dann zögerte sie den Bruchteil einer Sekunde, aber als die Schritte auf dem Flur näher kamen, zog sie den Saum ihrer Bluse aus ihrem Rock und begann, die oberen Knöpfe aufzumachen. Während sie sich noch zittrig an den Knöpfen zu schaffen machte, fiel ihr Blick auf einen Namen, der unter einer der Kohlezeichnungen an dem Anschlagbrett stand. Das Gesicht hatte nur sehr wenig Ähnlichkeit mit dem Mann.
    Ihre Hände erstarrten. Sie trat einen Schritt näher und wollte gerade nach dem Blatt greifen, da sie sicher war, dass sie den Namen falsch gelesen hatte. In diesem Moment ging die Tür krachend auf und sie fuhr herum.
    Matthew Taylor stand im Türrahmen.

Kapitel 21
    I m ersten Moment war Matthew unfähig zu reagieren. Er konnte sie nur sprachlos anstarren.
    Annabelles Bluse war aufgeknöpft und zeigte ihre Unterwäsche, ihre Haare waren zerzaust und ein Riese von einem Mann stand neben ihr. Matthew griff nach dem Revolver in seiner Jacke.
    Annabelle eilte auf ihn zu und umklammerte den Stoff ihrer Bluse. „Matthew, du verstehst das falsch. Es ist nicht so, wie …“
    „Hör auf.“ Er schüttelte den Kopf und sein Magen zog sich vor Abscheu zusammen. „Erspare mir deine Ausreden.“ An dem Blut, das über ihr Gesicht lief, konnte er sehen, dass der Mann brutal zu ihr gewesen war. Es war ihre eigene Schuld, aber trotzdem wurde seine Übelkeit noch schlimmer. Es ergab einfach keinen Sinn. Es war, als würde ein Hund zu seinem Erbrochenen zurückkehren. Warum kehrte sie in dieses Leben zurück, wo Jonathan doch alles dafür getan hatte, sie herauszuholen?
    Matthew war ihr in die Stadt gefolgt, da er bemerkt hatte, dass sie das Lager verließ. Es gefiel ihm zwar nicht, das Lager so lange unbewacht zu lassen, aber er hatte bewusst eine Stelle in der Nähe eines Hauses, das etwas außerhalb der Stadt stand, gewählt. Er ahnte, wohin Annabelle unterwegs war und wollte ein für alle Mal greifbare Beweise, dass sie sich nicht geändert hatte. Er sah, wie sie den Saloon betrat, wartete und folgte ihr dann, fest entschlossen, sie dieses Mal auf frischer Tat zu ertappen.
    Aber als er die Tür aufstieß und sah, wie sie zugerichtet war, spürte er nicht die Genugtuung, mit der er gerechnet hatte.
    Er richtete seine Waffe auf den Mann, dessen Gesicht eher Sorge als Angst verriet. „Ich gehe jetzt mit dieser Frau, und Sie sollten nicht versuchen, uns zu folgen.“
    „Mister, ich weiß nicht, wie Sie hier hereingekommen sind, aber wenn ich nicht mit Ihnen zur Tür gehe, werden Sie diesen Saloon niemals lebend verlassen. Das garantiere ich Ihnen.“
    Matthew ergriff Annabelles Arm und zog sie durch die Tür. „Das werden wir ja sehen.“
    Der Mann sah aus, als wollte er ihnen folgen, aber Matthew richtete wieder seinen Revolver auf ihn. Er blieb stehen und hob kapitulierend die Hände. „Madam“, sagte er und

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