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Hoffnung am Horizont

Hoffnung am Horizont

Titel: Hoffnung am Horizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Greine
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langsam besser und meine Schulter ist so gut
wie verheilt. Außerdem mache ich eine Liste, was ich als Trauzeugin noch alles
für die Hochzeit von Annie und Colin vorbereiten muss.
    Also, ich brauche ein
Kleid und Schuhe. Ach ja, und natürlich passenden Schmuck. Und dann will ich
noch einen Junggesellenabschied für Annie organisieren.
    Ich weiß, dass Gabe plant,
mit Colin und ein paar Freunden und Kollegen von ihm nach Boston zu fahren. Er
hat Karten für ein Footballspiel der Pats in Foxborough. Das hat er mir neulich
am Strand erzählt. Ich habe absolut keine Ahnung von Sport, aber die New
England Patriots, kurz Pats, scheinen DER Verein in der Nähe von Boston zu sein
und haben am Wochenende vor der Hochzeit passenderweise ein Heimspiel. Danach
machen sich die Männer noch einen schönen Abend in der Stadt, wahrscheinlich
mit viel Alkohol, wie es sich für einen Junggesellenabschied gehört, und kommen
erst am nächsten Tag zurück. Aber was macht man mit einer schwangeren Frau zum
Junggesellenabschied? Ich muss wohl noch einmal in Ruhe darüber nachdenken.   
     
    Der Indian Summer hier an
der Küste von Maine zeigt sich von seiner besten Seite. Strahlender
Sonnenschein und wir bekommen, nach der ersten Kälteperiode in den letzten
Tagen, noch einmal Temperaturen um die zwanzig Grad. Annie und ich beschließen,
die letzten warmen und sonnigen Tage noch einmal zu nutzen und mit Colin und
Lilly am Strand zu picknicken. Der Strand ist heute gut besucht, scheinbar
hatten noch mehr Leute die Idee, das schöne Wetter auszunutzen. Als ich mit Walton
im Schlepptau ankomme, sind die drei schon da und ich höre ihr Lachen schon von
Weitem. Ich bleibe stehen, Gabe ist auch dabei, sehe ich jetzt. Das war mir
vorher nicht klar. Ich habe ihn seit neulich Nachmittag nicht mehr gesehen und
weiß nicht so recht, wie ich jetzt reagieren soll. Die vier albern herum und
Gabe hebt Lilly im Spaß auf seine Arme und kitzelt sie, während sie lauthals
kreischt. Ich fühle mich ein bisschen gehemmt und weiß nicht, wie ich ihm nach
unserem Nachmittag am Strand gegenüber treten soll, also beobachte ich das
Treiben erst einmal nur, bis Colin mich bemerkt und zur Begrüßung gleich in
seine Arme zieht. Auch Annie fällt mir um den Hals und küsst mich auf die
Wange. Gabe steht nur da und hebt mit finsterem Blick kurz die Hand. Oh,
scheinbar hat der freundschaftliche Kuss auf die Wange keine Bedeutung gehabt
oder warum schaut er schon wieder so grimmig? Ich bin verwirrt, dachte ich
doch, das Eis zwischen uns wäre gebrochen. Lilly überbrückt diesen, mir
unangenehmen Moment, in dem sie sich in meine Arme stürzt.
    „Jules! Hast du einen Ball
dabei? Darf ich mit Walton spielen?“, fragt sie eifrig.
    Lachend ziehe ich den Ball
aus meiner Tasche und sie springt sofort damit davon, mein Hund ihr dicht auf
den Fersen. Walton ist fast genauso groß wie Lilly, aber die Beiden waren von
der ersten Sekunde an ein Herz und eine Seele. Ausgelassen toben sie los. Noch
immer lächelnd drehe ich mich wieder zu den anderen, um das Picknick
auszupacken und sehe direkt in Gabes mürrischen Blick. Automatisch rolle ich
mit den Augen, wie ein Teenager und wende mich ab, meine gute Laune von eben
verfliegt wieder.
    Während des Essens redet
er nur das Nötigste mit mir und ich frage mich, was ich jetzt schon wieder
falsch gemacht habe. Der Kerl schafft es immer wieder mich total durcheinander
zu bringen, nur durch einen Blick. Ich zupfe an meinem Pullover und versuche,
meine dralle Figur zu verdecken und im Sand eine halbwegs vorteilhafte
Sitzposition zu finden, trotzdem fühle ich mich furchtbar unwohl in meiner
Haut.
    Gabe dagegen streckt seine
langen Beine entspannt aus, stützt sich hinter dem Rücken auf die Ellenbogen
und balanciert noch eine Bierflasche dabei in der Hand. Er sieht aus, wie einem
Werbeplakat entsprungen. Während er ungezwungen mit Annie und Colin redet,  mit
Lilly herumtobt und lacht, fühle ich mich ein bisschen, wie das fünfte Rad am
Wagen. Aber ich muss gestehen, dass er ganz wunderbar mit Kindern umgehen kann.
Lilly himmelt ihn regelrecht an.
    Nach dem Essen gehen die
Männer mit Walton und Lilly Ball spielen. Annie und ich strecken uns am Strand
aus, sehen den dreien zu und unterhalten uns. Gabe kann wirklich extrem weit
werfen, habe ich das Gefühl und frage Annie danach.
    „Kein Wunder, er war ja
auch mal Footballprofi.“
    „Footballprofi? Ich dachte,
er hätte gesagt, er wäre Arzt?“, frage ich nach.
    „Ja, jetzt

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