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Hoffnung am Horizont

Hoffnung am Horizont

Titel: Hoffnung am Horizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Greine
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Pulli ein Stückchen mehr über meine Hüften zu
ziehen. Sein Gesichtsausdruck wechselt von Verwirrung zu Verstehen und
Unglauben. Er lässt seinen Blick langsam über meinen Körper wandern und ich
spüre, wie meine Gesichtsfarbe sich noch mehr vertieft.
    Da tritt er ganz dicht vor
mich, sodass ich seine Körperwärme spüren und seinen unverwechselbaren Duft
riechen kann und nimmt mein Kinn in seine große Hand. Er hebt mein Gesicht zu
sich hoch, damit ich ihm in die Augen sehen muss. Auf einmal wirkt er wieder,
als wäre er sauer auf mich und ich schlucke hart. Ich will mich aus seinem
Griff lösen und ein bisschen Abstand schaffen, aber meine Beine gehorchen mir
nicht. Ich stehe vor ihm, wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange.
Seine braunen Augen blitzen mich an.
    „Hast du mal in den
Spiegel geschaut? Du bist perfekt, so wie du bist! Der wahrgewordene Traum
eines jeden Mannes. Ich weiß nicht, wer dir den Scheiß eingeredet hat, aber
demjenigen würde ich gerne mal ein paar Takte erzählen!“
    Dann presst er seinen Mund
so schnell auf meinen, dass ich nicht reagieren kann. Seine Lippen sind hart, die
Bartstoppeln kratzen über meine Haut, der Kuss ist wütend und ich stehe wie
erstarrt. Langsam wird sein Mund weicher, seine Zunge streift sanft über meine
Unterlippe und dringt zwischen meine Lippen, als ich sie leicht öffne. Mir werden
die Knie weich und ich lehne mich erschaudernd an ihn. Automatisch hebe ich
meine Arme und kralle meine Finger in sein Hemd, erwidere seufzend das Spiel
seiner Zunge. Unendlich zärtlich streichelt er mit seinen Händen über meinen
Rücken und mit seiner Zunge über meine. Gabe küsst mich lange, als wollte er
jede Sekunde auskosten und genießen.
    Er zieht mich enger an seinen
durchtrainierten Körper und hält mich fest in seinen Armen. Irgendetwas drückt
sich hart gegen meinen Bauch, aber da zieht er sich schwer atmend zurück.
    „Bleib einfach wie du bist,
Jules.“, sagt er leise. Noch einmal mustert er mich von oben bis unten, dann
dreht er sich auf einmal um und geht, ohne noch einen Blick zurückzuwerfen.
    Ich stehe völlig
verdattert da und kann mich nicht rühren. Was war das denn gerade? Und wieso
lässt er mich nach so einem spektakulären Kuss einfach stehen, als wäre nichts
gewesen?
    Mein Körper kribbelt, meine
Knie sind weich, ich habe seinen Geschmack noch auf meiner Zunge und er geht
einfach, als hätte ihn das gerade überhaupt nicht berührt.
    Nach ein paar Minuten habe
ich mich wieder halbwegs gefangen und ich laufe die letzten Meter zurück zur
Hafenpromenade. In einiger Entfernung, sehe ich ihn mit zwei Männern stehen und
sich unterhalten, genau da, wo ich vorbei muss. Na toll. Ich wollte ihm jetzt
eigentlich nicht mehr über den Weg laufen und dachte, er wäre längst weg. Okay,
ich lasse mir einfach nichts anmerken und gehe nach Hause. Als ich näher komme,
sehe ich, wie Gabe irgendetwas auf einen Zettel schreibt, aber er sieht mich
nicht einmal an, als ich an ihnen vorbei laufe, obwohl Walton eindeutig an der
Leine in seine Richtung zieht. Ich bin enttäuscht und auch ein bisschen wütend,
das Kribbeln, das ich in seiner Gegenwart verspüre, beruht also offensichtlich
nicht auf Gegenseitigkeit.

 
Kapitel 6
     
    In dieser Nacht schlafe
ich unruhig, träume diffus von einem harten, nackten Männerkörper, der mich
verwöhnt und erwache schweißgebadet schon im Morgengrauen. Ich konnte den Mann
in meinem Traum nicht erkennen, aber ich weiß auch so, wer es war.
    Ach herrje, jetzt habe ich
schon erotische Träume von einem Mann, der mich die meiste Zeit ignoriert und
nur mit mir spricht, wenn kein anderer in der Nähe ist. Einem Mann, der mir
gestern Abend den besten Kuss meines Lebens beschert hat und danach einfach
gegangen ist. Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, was Gabe über mich denkt,
aber irgendwie habe ich die Vermutung, dass er mich eigentlich nicht sonderlich
mag. Aber warum zum Teufel hat er mich dann geküsst?
    Nachdem ich mit Walton
draußen war, versuche ich meine überschüssige Energie beim Joggen abzubauen.
Ich muss mich unbedingt bewegen und mich davon ablenken, andauernd über diesen
Kerl nachzudenken. Ich habe mittlerweile eine schöne Strecke quer durch den
Wald entdeckt, die ich immer laufe. Sie liegt so einsam, dass mich niemand
sieht und auch nur selten treffe ich dort andere Jogger. Ich mag es nicht, wenn
mich jemand beim Laufen sieht, weil ich immer finde, dass es irgendwie
unbeholfen aussieht, wie ich

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