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HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK

HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK

Titel: HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND
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verteidigen.
    Kits Ärger indes schien immer noch nicht verraucht. Emma entschied, dass es klug wäre, ihn aus Colonel Forsters Reichweite zu entfernen, ehe der Streit erneut aufflammen konnte. York hatte allem Anschein nach vorhin davon nichts bemerkt. Eine Neuauflage allerdings konnte Kit leicht in Gefahr bringen – und vielleicht sogar Hugo.
    Der Duke lud sie ein, ihn zu Prince Leopolds Box zu begleiten. Sie nahm dankend an – was hätte sie auch sonst tun sollen? Doch ihr rascher Verstand arbeitete bereits an der Suche nach einer Möglichkeit, die Fitzwilliams und ihre Gäste zu entschuldigen. Da es Yorks erster Derbysieg war, würden die Feierlichkeiten sehr bald ausufern. Und Emma verspürte kein Bedürfnis, Betrunkenen zuzusehen, nicht einmal, wenn sie aus königlichem Hause stammten.
    „Wer hätte das gedacht?“, meinte die Countess heiter. „Ihr habt bei euren Wetten das Pferd des Duke wohl unterschätzt.“
    „So ist es“, stimmte ihr Gemahl zu. „Und ich wage zu behaupten, dass Seine Königliche Hoheit mindestens zwei Wochen feiern wird. Ich sollte mich von ihm fernhalten. Ich habe auf den Favoriten gesetzt – und nun seht, wohin es mich geführt hat. Was ist mit dir, Hugo?“
    Hugo, der auf der Bank gegenüber saß, zog eine Braue hoch. Nur zu gern hatte er Jamies Einladung, sich zu ihnen in die Barouche zu gesellen, angenommen, denn die Hardinges waren eine weitaus angenehmere Gesellschaft als die in der anderen Kutsche. Mrs. Warennes pausenloses Geschwätz hatte sich als recht anstrengend erwiesen, und die beiden jungen Damen, die ihr anvertraut waren, lächelten selbst ihn albern an. Der verwegene junge Bursche, der seinen Platz eingenommen hatte, war gewiss mehr nach ihrem Geschmack. „Sir Edward tut mir leid. Ich hätte vermutlich auch auf sein Pferd gesetzt, aber nachdem Golden Star raus war, beschloss ich, dass das Rennen vorbei ist. Daher habe ich meine Guineas noch. Anders als du, Richard, wie es scheint.“
    „Hugo …“
    „Major, ich gratuliere Ihnen“, warf die Countess ein. „Vielleicht könnten Sie meinem Mann eine Lektion in Selbstbeherrschung geben? Er …“
    Richard lächelte und legte seine Hand auf den Arm seiner Frau. „Schau“, sagte er und zeigte nach vorn. „Kit ist den königlichen Fängen entkommen. Und jetzt, da das Gedränge sich ein wenig zerstreut, sollte er bis zu uns vordringen können, ohne dass man ihm den Mantel in Fetzen reißt.“
    Hugo warf einen Blick über die Schulter. Kit bahnte sich einen Weg durch die gut gelaunte Menge. Mit seiner überdurchschnittlichen Größe war er leicht zu erkennen, und Emma und ihr Vater konnten ihm mühelos folgen. Selbst aus der Entfernung bemerkte Hugo, dass Emmas Gesicht gerötet war. Und ihr Vater wirkte äußerst irritiert. Das überraschte Hugo keineswegs. Sir Edward hatte allen Grund, verärgert zu sein. Und zweifellos hatte der Duke seine üblichen Kniffe eingesetzt. Emma tat gut daran, sich von diesem Mann fernzuhalten, wie sehr es ihr auch schmeicheln mochte, in seiner Gesellschaft gesehen zu werden.
    Während das Trio sich langsam der Barouche der Fitzwilliams näherte, ließ Emma den Arm ihres Vaters los und hängte sich bei Kit ein. Gleich darauf waren die beiden in ein angeregtes Gespräch vertieft. Das überraschte Hugo. Obwohl Kit im Grunde ein guter Kerl war, schien Emma von ihrer ersten Begegnung an Vorbehalte gegen ihn gehabt zu haben. Hugo hatte sich das nicht erklären können, zumal die Damen Kit gewöhnlich zu Füßen lagen. Aber Emma war eben außergewöhnlich …
    Umständlich räumte Hugo seinen Platz in der Barouche, damit Emma und ihr Vater sich wieder zu den Hardinges setzen konnten. Nun, da das Hauptereignis des Tages vorüber war, wollte die gesamte Gesellschaft gewiss zum Haus zurückkehren und ein entspanntes Dinner genießen. Wenn es nach einigen der jungen Männer ginge, würde am Abend beim Portwein gewiss so manche Anekdote über gewonnene und verlorene Wetten erzählt werden, und man würde Sir Edward wegen seines Pechs bedauern. Er war ein großzügiger Gastgeber und würde sie – für eine Weile – gewähren lassen, indes würde er trotz seiner Enttäuschung seine Pflichten nicht vergessen und die Gentlemen nach einem angemessenen Zeitraum wieder zu den Damen in den Salon schicken.
    Emma lachte, als sie bei der Barouche ankam. Hugo fand, dass sie absolut überwältigend aussah. Ihr Gesicht wirkte nun frisch und strahlend, und ihr goldenes Haar leuchtete unter einer Kreation aus

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