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HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK

HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK

Titel: HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND
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Seide und Federn. Ihre schönen Augen blitzten vor Unternehmungslust. Zum ersten Mal in seinem Leben ertappte Hugo sich dabei, dass er seinen Bruder beneidete. Wie es aussah, hatte der Junge Emmas Namen auf die Liste seiner Eroberungen setzen können.
    Kit war gezwungen, ihre Hand loszulassen, denn Hugo stand parat, um Emma in die Kutsche zu helfen. Möglicherweise würde es ihn quälen, sie zu berühren, aber er hatte sich noch nie so sehr zu einer Frau hingezogen gefühlt. Er lächelte sie an. „Gestatten Sie, Madam“, sagte er ruhig und zwang sich, normal zu sprechen wie immer. Niemals sollte sie erfahren, dass er unablässig an den erregenden Kuss dachte und daran, wie es sich angefühlt hatte, sie in den Armen zu halten. Er hoffte nur, dass sie es vergessen hatte.
    Seltsamerweise war er froh, dass Emmas behandschuhte Hand die seine kaum berührte, als sie in die Chaise stieg. Sie schien ihm leicht wie eine Feder zu sein, wenn auch keineswegs zerbrechlich. An einer Frau, die ihre lebhaften Pferde viele Stunden ohne das leiseste Anzeichen von Müdigkeit reiten konnte, war nichts Zerbrechliches.
    Hinter sich hörte er Kit leise murmeln: „Gut gemacht. Ich selbst hätte es nicht besser hinbekommen.“ Hugo meinte, ein Lächeln in Kits Stimme zu vernehmen, doch das verschwand sogleich, als er hinzufügte: „Ein Wort unter vier Augen, Bruderherz …“
    Als Emma ihren Platz wieder eingenommen hatte, verschränkte sie rasch die Hände, um deren Zittern zu verbergen. Ihre Haut schien zu glühen, wo Hugo sie berührt hatte. Wenn es nicht gänzlich ungebührlich gewesen wäre, hätte sie es vorgezogen, ohne seine Hilfe in die Barouche einzusteigen. Aber er hatte dagestanden, hatte ganz offensichtlich auf sie gewartet, und er wirkte so … so …
    Ihr fehlten die Worte. Sie hatte etwas in seinem Gesicht gesehen, das sie nicht zu beschreiben vermochte, nicht einmal für sich selbst, und das sie nicht im Mindesten verstand.
    Sir Edwards Stimme unterbrach ihre Gedanken. An Richard gewandt, sagte er: „Der Duke entschuldigte sich für Golden Stars Verletzung, obwohl das unnötig war. Niemand trug die Schuld an diesem Unfall. Prince Leopold ist ein bösartiges Tier, gleichwohl hat er fair gesiegt. Ich bin nicht sicher, ob mein Hengst ihn hätte schlagen können, selbst wenn er in Bestform gewesen wäre.“
    Richard nickte geistesabwesend. Etwas schien ihn abzulenken. „Was könnte Kit ihm gesagt haben?“ Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die beiden Brüder, die außer Hörweite standen. „Hugos Gesicht sieht aus, als würde er gleich explodieren. Sonst lässt er sich von Kit nicht so aus der Fassung bringen.“
    Emma wusste, dass eine Erklärung fällig war, wie unglaubwürdig sie auch sein mochte, doch ihr Vater sprang zu ihrer Rettung bei. „Ich glaube nicht, dass der junge Kit der Grund ist, Richard. Es muss irgendetwas mit einem von Yorks Anhängern zu tun haben, einem gewissen Colonel Forster. Kennst du ihn?“ Als Richard den Kopf schüttelte, fuhr Sir Edward fort: „Forster machte ein paar sehr abfällige Bemerkungen über Major Strattons Zeit auf der Iberischen Halbinsel, und Kit nahm daran natürlich Anstoß. Mir schien es, als wollte Forster ihn absichtlich provozieren. Ich weiß nicht, ob der Duke das alles mitanhörte, aber wenn Forster Gerüchte über die Reitergarde verbreitet, dann sollte der Oberbefehlshaber darüber Bescheid wissen. Sehr unangenehm, die ganze Sache.“ Er lächelte Emma liebevoll zu. „Ich bin froh, dass Emma uns so schnell dort fortgebracht hat. Es hätte sehr hässlich werden können.“
    Richard runzelte die Stirn. Jamie neben ihm machte ebenfalls ein besorgtes Gesicht. Emma streckte die Hand nach ihr aus. „Bitte beruhige dich. Mir schien, der Colonel wollte nur Unruhe stiften. Und ich bin sicher, dass seine Königliche Hoheit nicht darauf achtete, was er sagte.“ Emma bemühte sich um mehr Optimismus, als sie empfand. Es war ihr nicht gelungen, Kit über den Vorfall auszufragen, nachdem sie die Gruppe verlassen hatten. Er war charmant gewesen und unterhaltsam, hatte indes kein Wort über seinen Bruder verloren.
    Jamie sprach aus, was Emma dachte. „Hier gibt es offenbar ein Geheimnis“, erklärte sie nach einer Weile, „doch ich für meinen Teil weigere mich, irgendetwas zu glauben, das gegen Major Stratton spricht. In Brüssel erzählte man uns, dass er sich bei Waterloo sehr ehrenhaft verhalten hat. Und ich kenne ihn als liebenswerten Mann. Colonel Forster dagegen

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