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HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK

HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK

Titel: HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND
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bedauerte.
    Sie hatte wach gelegen und auf ihn gewartet, aber er war nicht gekommen.
    Ein fernes Glockenläuten erinnerte sie daran, dass heute Sonntag war. Sie erhob sich und trat ans Fenster. Es war ein schöner Tag. Und sie mussten zur Kirche gehen. Würde Hugo rechtzeitig da sein, um sie zu begleiten? Er hatte erklärt, er würde heute Morgen mit ihr sprechen, wenn sie beide ruhiger waren. Er hatte genau gewusst, dass sie wütend auf ihn war. War ihm auch klar, weswegen? Vermutlich nicht. Auf jeden Fall waren die Gründe jetzt unwichtig, in Anbetracht von Forsters erbärmlichen Anschuldigungen. Sie erschauerte bei der Vorstellung an das, was der Mann vielleicht tun könnte, denn offensichtlich beabsichtigte er, Hugo zu ruinieren.
    Emma ermahnte sich, nicht mehr an Forster zu denken. Wenn sie weiter fantastische Möglichkeiten ausspann, würde sie nur ihre eigene Furcht nähren. Sie musste sich auf das konzentrieren, was sie zu tun vermochte. Sie konnte dem Klatsch entgegentreten, wie sie es bei Lady Dunsmore getan hatte, und sie konnte Hugo sagen, dass sie an ihn glaubte und alles tun würde, um ihm zu helfen – wenn er es zuließ.
    Ach, wenn er doch heimkommen würde!
    Sie zog den Gürtel ihres schweren Hausmantels fester, durchquerte den Salon und legte ihr Ohr an die Tür zu Hugos Schlafgemach. Nichts zu hören. Falls er da war, schlief er wohl.
    Sie legte die Hand auf den Knauf. Das polierte Messing fühlte sich kühl und glatt an. Dann öffnete sie die Tür.
    Der Raum war leer, das Bett unbenutzt.
    Sie ließ den Blick umherschweifen. Hugos Kammerdiener war offensichtlich nicht im Dienst, denn er hatte einige der Kleidungsstücke seines Herrn nachlässig über eine Stuhllehne gehängt.
    Es war Abendgarderobe.
    Emma hastete ins Zimmer. Sie musste Gewissheit haben.
    Es war kein Zweifel möglich. Dies war die Kleidung, die Hugo bei Lady Dunsmore getragen hatte. Irgendwann in der Nacht musste er hier gewesen sein, sich umgezogen haben und wieder gegangen sein. Ohne ein Wort zu seiner Frau.
    Sie strich über sein zerknittertes Krawattentuch. Wo war er? Was war los? Sie erzitterte. Es ging um Forster. Die Angelegenheit, um die sich Hugo und Kit so dringend kümmern mussten, betraf den heimtückischen Colonel.
    Und sie war sehr, sehr gefährlich.
    Seit mindestens einer halben Stunde schritt Hugo nun schon in Kits Räumen auf und ab. Was zum Teufel hielt ihn auf? Es ging doch nur um die Festlegung der üblichen Formalien – besonders um die Wahl der Waffen – und nicht darum, lange zu beraten. Das war reine Zeitverschwendung.
    Hugo hatte gehofft, rechtzeitig wieder da zu sein und Emma zur Kirche zu begleiten. Er wusste, dass sie seine Unterstützung brauchte.
    Emma. Seine Frau, die bald seine Witwe sein könnte, vor allem, wenn Forster sich für den Degen entschied. Hugo musste einen Brief an sie aufsetzen. Sie war ausreichend versorgt, aber er konnte sie nicht ohne eine Erklärung zurücklassen. Das wäre grausam.
    Er setzte sich an Kits unordentlichen Schreibtisch und fand, was er brauchte. Was sollte er sagen? Wie konnte er der Frau, mit der er seit kaum einer Woche verheiratet war, erklären, dass sie zur Witwe wurde wegen einer Geschichte, die vor so vielen Jahren geschehen war, wegen Männern, die lange tot und begraben waren? Sollte er ihr schreiben, dass er sie liebte, dass seine Gefühle indes nicht Grund genug waren, das Duell zu verhindern? Sie würde zu genau diesem Schluss gelangen. Könnte sie jemals glauben, dass er sie überhaupt geliebt hatte?
    Es gab keine Lösung für dieses Dilemma. Er musste sich einfach an die Fakten halten.
    Rasch listete er auf, was Forster getan hatte – und vielleicht noch tun würde. Mit Gottes Hilfe würde sie vielleicht verstehen, dass er keine andere Wahl hatte. Bitte verzeih mir, dass ich nicht zu dir zurückkehrte, wie es mein größter Wunsch gewesen wäre , schloss er. Dein dich liebender Gemahl, Hugo .
    Gerade als er den versiegelten Brief in seine Innentasche schob, kam Kit herein. Hugo erhob sich und bemerkte erleichtert, dass sein Herz ruhig wie immer schlug. Seine Sorge galt vor allem Emma, weniger sich selbst. Wenn er den Tod fand, dann würde seine Witwe der Gnade Forsters und seiner Kumpane ausgeliefert sein, und die würden ihr Möglichstes tun, auch sie zu ruinieren. Die Vorstellung entsetzte ihn. Das durfte nicht geschehen!
    Mit zwei Schritten war er bei seinem Bruder und legte Kit die Hand auf die Schulter. „Kit“, sagte er beschwörend, „wenn

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