HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK
brauchen …“ Beim Anblick der Bewusstlosen verstummte er. „Soll ich Madams Zofe rufen lassen?“
„Hinaus!“, rief Hugo wütend. „Lass uns allein!“
Der Kammerdiener eilte zur Tür hinaus.
Hugo nahm Emma auf die Arme und stand auf. Er fühlte sich stark wie nie, als er sie zum Bett trug und behutsam darauf ablegte. Seine geliebte Gemahlin. Sie musste zu sich kommen und ihm verzeihen.
Wie kalt sie war. Er umfasste ihre Hände, damit seine Wärme in ihren Körper drang. Es reichte nicht. Er zog die Decken heran und wickelte sie hinein. Jetzt zitterte sie. Und noch immer waren ihre Augen geschlossen.
Es genügte nicht.
Er zog seinen Mantel aus und riss sich seine restliche Kleidung vom Leib, ohne auf die Knöpfe Rücksicht zu nehmen. Dann schlüpfte er neben Emma und nahm sie in die Arme. Auch das reichte nicht aus. Schließlich tastete er über den seidenen Hausmantel, bis er den Gürtel fand. Er löste den Knoten und zog ihren nackten Körper zu sich, bis das Zittern endlich nachließ.
Er beugte sich zu ihrem Ohr. „Emma“, flüsterte er. „Emma, Geliebte, mein Schatz, komm zurück zu mir.“ Sanft küsste er ihre Wange. „Emma …“
Ihre Lider flatterten. Sie drängte sich fester an ihn.
„Emma? Emma, sag etwas.“
„Nein“, flüsterte sie an seiner Brust. „Ich kann nicht. Ich will, dass du mich festhältst, damit ich weiß, dass du in Sicherheit bist.“
Er spürte ihre Tränen auf seiner Haut. Sie bedeckte seine Brust mit kleinen Küssen. Als sie die lange Narbe erreichte, folgte sie ihrem Lauf bis zu seinem Bauch. Seine Nackenhaare sträubten sich. Das war zu viel. Er stöhnte, als ihm immer heißer wurde. Sie war ihm zu nahe, und dies war nicht der richtige Zeitpunkt.
Er wollte sie von sich wegschieben, damit sie sich von ihrer Ohnmacht erholte, aber sie ließ ihn nicht fort. Als sie fühlte, wie er von ihr abrückte, klammerte sie sich mit mehr Kraft an ihn, als er einer so zierlichen Person jemals zugetraut hatte. „Emma, lass mich los“, sagte er sanft und versuchte, ihre Finger von seinem Arm zu lösen. „Du brauchst Ruhe, Geliebte. Ich komme später wieder, ich verspreche es dir.“
Sie hob den Kopf und warf ihm einen strengen Blick zu. „Was ich brauche, Hugo Stratton, bist du.“ Er hatte sie an diesem Tag schon einmal verlassen, sie würde nicht gestatten, dass er es wieder tat. Dann begann sie, mit der Zunge über seine glühende Haut zu streichen. Als sie seinen Nabel erreichte, seufzte er vor Vergnügen. Sie lächelte und küsste seinen flachen Bauch. „Jetzt, Hugo.“
„Hugo, bist du wach?“
„Nein.“ Sanft zog er sie an sich, sodass ihr Rücken sich an seinen Körper schmiegte. Es fühlte sich fantastisch an, so geliebt zu werden. Er war eingeschlafen mit dem Arm um ihre Taille, und jetzt schob er seine Hand hinunter zu ihrem Bauch. Sie drehte sich zu ihm um, ehe er sie wieder ablenken konnte, sie musste es ihm sagen.
Behutsam berührte sie die frische Wunde an seiner Stirn. Es war nichts Ernstes, obwohl vermutlich eine Narbe zurückbleiben würde. Sie strich mit dem Finger über die silbrige Linie auf seinem Gesicht, von der Stirn bis zum Kinn, legte dann ihre Hand sanft an seine Wange. Das mit dem Brief hatte sie ihm erklärt, es war einfach gewesen. Sie hatte sich für ihre verletzenden Worte im Garten entschuldigt. Aber es gab noch etwas, das er unbedingt verstehen sollte. „Hugo, die Sache mit deinem Bruder, ich …“
„Still. Ich weiß, dass du dich nicht freiwillig in Kits Arme begeben hast.“
„Doch.“
Hugo verstummte.
„Ich dachte, du wärest es.“
Hugo rollte sich auf sie, sodass sie auf dem Rücken lag und er ihr in die schönen Augen blicken konnte. Liebe und Ehrlichkeit las er darin. „Das verstehe ich nicht“, sagte er leise.
„Ich glaubte, allein zu sein. Ich war wie in Trance. Im Mondlicht war der Garten wie verzaubert, so still, so exotisch. Ich träumte, dass der Mann, den ich liebte, aus dem Zwielicht auftaucht, mich in die Arme nimmt … und als Kit erschien – ich sah nicht ihn, sondern dich. Ich weiß, es klingt merkwürdig, obwohl ihr euch wohl ziemlich ähnlich seid …“
Liebevoll streichelte Hugo ihre Wange. „Hmm?“
„Und dann küsste er mich, und da begriff ich, dass du es nicht warst.“
Hugo lachte leise. „Kit wäre nicht sehr begeistert, sollte er das jemals erfahren. Er hält sich für den besten aller Liebhaber.“
„Oh“, hauchte Emma und errötete. „Oh … ach …“
„Weißt du, liebes
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