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HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK

HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK

Titel: HOFFNUNG AUF DAS GROSSE GLÜCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND
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musste –, wenn sie erwachte. Sie vertraute ihm vollkommen. Sie würde ihm dies gestehen, und noch vieles andere. Sie hatte keine Angst mehr.
    Hugos Schuss durchbrach die Stille. Er stand völlig gelassen da, den Blick auf Forster gerichtet, die Waffe auf sein Ziel. Dann senkte er die Pistole. „Der Tod ist zu gut für Sie“, rief er voller Abscheu, wandte sich um und wollte weggehen.
    Das Geräusch schien von einem verwundeten Tier zu kommen, doch es stammte von Forster. Hugo ging weiter. Er würde sich nicht nach solch einem Mann umdrehen.
    Hinter sich hörte er auf einmal Kits Stimme, ärgerlich und laut.
    Hugo wandte sich um.
    Forster lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Kit hockte auf ihm, rang mit ihm um eine kleine silberne Pistole.
    Hugo ging zu ihnen zurück, ohne darauf zu achten, dass die Waffe auf ihn gerichtet gewesen war. Die anderen Sekundanten hatten die Kämpfenden schon beinahe erreicht, aber Hugo hob stumm die Hand, damit sie sich nicht einmischten. Er bückte sich, um Forster die Waffe aus der Hand zu entwinden.
    Kit sprang auf und klopfte Gras und Staub von seinem Mantel. Seine Miene war finster.
    Hugo lächelte. „Ich glaube, es ist nicht sicher für Sie, eine geladene Pistole bei sich zu tragen“, wandte er sich an Foster und zielte.
    Ein dritter Schuss knallte.
    „Sie zieht ein wenig nach links“, verkündete Hugo ruhig und warf die Waffe hin.
    Die Kugel hatte denselben Baum getroffen wie Hugos Schuss aus der Duellpistole zuvor. Das Einschussloch lag nur wenige Zentimeter daneben. Forsters Sekundanten sahen ihn erstaunt an. Dann blickten sie hinunter zu Forster, und ihre Mienen veränderten sich – sie drückten Verachtung aus.
    „Komm, Kit.“ Hugo legte seinem Bruder den Arm um die Schultern. „Für uns gibt es hier nichts mehr zu tun.“
    Kit grinste. „Er hätte dich umbringen können, du Idiot.“
    „Das bezweifle ich“, erwiderte Hugo. „Du hattest ihn überwältigt. Ich war fest davon überzeugt, dass du ihm überlegen sein würdest.“ Er warf einen raschen Blick zurück. Jemand hatte Forster auf die Füße geholfen, und man zog ihn zu seiner Kutsche. „Allerdings muss ich dir sagen, dass deine Technik verbesserungswürdig ist, Kit. An deiner Stelle würde ich ein paar Lektionen im Boxen nehmen.“
    Kit hustete. „Du solltest wissen …“
    Hugo blieb stehen und wandte sich seinem Bruder zu. „Du musst nichts sagen“, erklärte er ruhig. „Du hast mir das Leben gerettet, das wissen wir beide.“ Er nahm Kits Hand. „Und ich bin dir sehr dankbar.“ Er hielt inne, dann lächelte er boshaft. „Ich vermute, du erwartest so etwas wie eine Belohnung? Vielleicht eine Aufhebung deiner Verbannung?“
    Mit der freien Hand boxte Kit seinem Bruder gegen die Schulter. „Das kannst du gern tun, wenn du möchtest“, sagte er, „aber ich denke, ich werde in jedem Fall gehen. Ich habe so eine Ahnung, dass Wien mir gefallen wird.“
    Mit der offenen Kutsche brauchten sie viel zu lange, um in die Stadt zurückzugelangen. „Um Himmels willen, geht es nicht etwas schneller?“, fragte Hugo ungeduldig. „Lass mich fahren.“
    „Nein“, erwiderte Kit. „Dazu bist du nicht in der Verfassung. Und du weißt ganz genau, dass nicht einmal du ein höheres Tempo vorlegen könntest, außer, du fährst die Leute über den Haufen.“ Er deutete mit einer Kopfbewegung auf den lebhaften Verkehr, der inzwischen herrschte, nun, da die Londoner wieder ihren täglichen Geschäften nachgingen. „Es wäre besser, Hugo“, fuhr Kit freundlich fort, „wenn du etwas gegen das viele Blut tun würdest. Emma wird der Schlag treffen, wenn sie dich so sieht.“
    Hugo erbleichte. Er war nicht lange genug geblieben, als dass der Arzt sich um seine Wunde hätte kümmern können. Es war nur ein Kratzer, aber er blutete heftig. Also nahm er sein Taschentuch und rieb damit über seine Stirn.
    „Du hast noch Blut in deinem Haar“, meinte Kit nach einem Seitenblick.
    „Danke.“ Hugo lachte. Vorsichtig befühlte er die Stelle, an der die Kugel seine Stirn gestreift hatte. „Ich werde vermutlich eine weitere Narbe zurückbehalten, neben dem Degenhieb. Arme Emma. Was für einen unansehnlichen Ehemann sie bekommen hat.“
    Kit schüttelte in komischer Verzweiflung den Kopf. Auch er lachte. „Ich denke, Emma weiß, dass sie es gut getroffen hat. Du wirst einen viel besseren Gemahl abgeben als ich – vorausgesetzt, dass sie dich nach all dem hier noch in ihre Nähe lässt.“ Er deutete auf Hugos

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