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Hoffnung: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Hoffnung: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Hoffnung: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asa Anderberg Strollo
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der SMS und liest laut vor: »Glaub bloß nicht, wir wüssten nicht, wer du bist. Wir werden es dich spüren lassen.« Sie schüttelt den Kopf, wirft das Telefon aufs Bett und zischt Minken zu: »Du solltest wegen deiner Anwandlungen mal schnell zum Psychologen gehen!«
    Was? Jonna starrt verloren zwischen Alex, die völlig unbekümmert im Zimmer steht und sich die Haare bürstet, und Minken, der immer noch mit starrem Blick im Sessel zusammengekauert sitzt, hin und her.
    »Hast du Angst gekriegt, Jonna? Mach dir keine Sorgen, es ist nichts.«
    »Aber…?«
    Jonna kann kaum reden, so erschüttert ist sie noch von Minkens Reaktion. Alex wirft ihr einen mitleidigen Blick zu.
    »Das ist irgendein Idiot, der sich einen Scherz erlaubt. Oder der die falsche Nummer erwischt hat.«
    Ach so. Jonna nickt schweigend. Das hat ihr wirklich Angst gemacht, aber am meisten hat sich Minken gefürchtet. Und was Alex gerade gesagt hat, scheint ihn nicht im Geringsten zu beruhigen. Es ist, als würde um ihn herum eine kalte Wolke stehen. Er fährt sich mit der Zunge über die Lippen und flüstert: »Das ist wegen dem Sprit. Gestern. Im Bus.«
    Ehrlich? Jonna starrt ihn an. Zum Teufel, dann sind Alex und sie ja auch bedroht! Sie stürzt zur Tür und macht das Licht wieder aus.
    »Von wem war die Nachricht denn? Kennst du die Nummer?«
    »Die ist natürlich unterdrückt.«
    »Aber ich denke, man kann von einer unterdrückten Nummer keine Nachrichten verschicken.«
    Minken verzieht das Gesicht und zeigt ihr das Display. »Kuck hier. Das gilt nur für schwedische SIM-Karten.«
    Alex seufzt und macht das Licht wieder an. »Ich brauche Licht, wenn ich hier fertig werden soll. Jetzt bleibt mal locker, ihr zwei.«
    Fehlanzeige. Jonna sieht besorgt zu Minken, der den Kopf schüttelt, was von Rutger murmelt und dann unverändert unheilverkündend fortfährt: »Uns hat wohl gestern jemand unter der Brücke gesehen und mich wiedererkannt. Und dann hat er es geschafft, meinen Namen rauszukriegen. Und wenn sie meine Handynummer haben, dann wissen sie auch, wo ich wohne.«
    Ist das wahr? Jonna hat das Gefühl, nicht mehr atmen zu können, als ob ihr das Herz stehen bliebe. Die Sache mit Victor war gar nichts gegen das hier. Ob draußen auf dem Flur jemand steht? Womöglich ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie durch die Tür brechen und hereinstürmen.
    »Jonna, der ist einfach so, wenn er zu viel gesoffen hat.«
    Alex wendet sich Jonna zu, lächelt besänftigend und bindet die Haare zu einem Pferdeschwanz.
    »Paranoid, oder wie man das nennt.«
    Ach, ehrlich? Jonna nickt angespannt. Sie wünscht, sie könnte Alex glauben, dass diese Sache nur in Minkens Kopf existiert. Aber sie weiß nicht, was sie glauben soll – Alex hat schließlich nicht gesehen, wie Minken sich benommen hat. Sie schielt auf ihre Freundin, die Bürste, Puder und Spray in ihre Ledertasche wirft.
    Plötzlich springt Minken auf und zischt Alex zu: »Das ist überhaupt nur ganz allein deine Schuld!«
    »Meine?«
    »Ja, du hast schließlich allen erzählt, wo wir den Sprit gefunden haben.«
    Jonna schaudert es wieder, aber Alex lässt sich nicht beeindrucken. Sie zieht ein paar hohe schwarze Stiefel an, über die sie schnell mit dem Ärmel ihres Kleides wischt und wendet sich Jonna zu: »Da hast du es. Als ob einer von meinen Freunden …«
    Naja, aber völlig unmöglich ist das doch nicht. Schließlich wissen es jetzt schon eine Menge Leute. Sagt man nicht, je weniger Mitwisser man hat, desto besser?
    Jonna muss an Rutgers Kommentar gestern denken, und sieht den Bus vor sich, den Müll hinter der Windschutzscheibe und den ganzen ekligen Ort unter der Brücke.
    »Ist es denn sicher für uns, jetzt rauszugehen?«
    Sie sieht wieder zu Minken und zu Alex, die schon auf dem Flur steht.
    »Es ist halb, wenn wir es noch schaffen wollen, müssen wir uns beeilen.«
    »Können wir ihn denn so hierlassen?«
    »Ist das deine? Hübsch!«
    Alex zieht die Augenbrauen hoch, als sie Jonna die Daunenjacke aus dem Eriksdals-Bad reicht, und nickt beeindruckt. Dann steckt sie noch einmal den Kopf zu Minken hinein und macht das Licht wieder aus.
    »Du willst kein Licht, oder?«
    Jetzt sollten sie gehen. Es scheint ungefährlich, aber können sie Minken in diesem Zustand allein lassen? Jonna tritt einen Schritt zurück und hält den Atem an, als Alex die Tür aufmacht, doch es passiert nichts. Niemand steht dort im Treppenhaus und wartet auf sie. Alex verdreht die Augen und flüstert noch einmal

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