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Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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einer Seite zur anderen, so daß beide rollende Augen den Feldwebel sehen konnten – sein Anblick schien weder dem einen noch dem anderen zu gefallen.
    Dann senkte der Stier den Kopf. Er hatte nicht genug Platz, um Anlauf zu nehmen, aber er konnte schieben.
    Colon hielt vergeblich nach einem Fluchtweg Ausschau – und löste das Problem auf die einzige mögliche Weise.
     
    Männer standen, lagen und hockten in der Gasse.
    »Hallo, hallo, was ist hier los?« fragte Karotte.
    Ein Mann hatte sich bisher den Arm gehalten und gestöhnt. Er sah nun auf. »Wir sind brutal angegriffen worden!«
    »Dafür haben wir keine Zeit«, sagte Mumm.
    »Vielleicht doch«, erwiderte Angua. Sie klopfte ihm auf die Schulter und deutete zur gegenüberliegenden Wand, an der in vertrauter Schriftart geschrieben stand:
    Kein Herr…
    Karotte bückte sich und sprach zu dem Opfer. »Du bist von einem Golem angegriffen worden, nicht wahr?«
    »Ja! Übler Bursche! Kam aus dem Nebel und fiel über uns her. Du weißt ja, wie sie sind.«
    Karotte schenkte dem Mann ein freundliches Lächeln. Dann glitt sein Blick weiter zu einem großen Hammer, der nicht weit entfernt im Rinnstein lag. Andere Werkzeuge leisteten ihm Gesellschaft, von einigen waren die Stiele abgebrochen. Jemand hatte eine Brechstange so verbogen, daß sie fast einen Ring bildete.
    »Zum Glück seid ihr alle gut bewaffnet gewesen«, sagte Karotte.
    »Der Kerl fiel über uns her«, betonte der Mann noch einmal. Er versuchte, mit den Fingern zu schnippen. »Einfach so – au!«
    »Offenbar hast du dir die Finger verletzt…«
    »Ja!«
    »Nun, ich verstehe nicht, wie der Golem
einfach so
aus dem Nebel kommen und
einfach so
über euch herfallen konnte«, meinte Karotte.
    »Jeder weiß, daß es ihnen nicht erlaubt ist, sich zu wehren!«
    »›Sich zu wehren‹«, wiederholte Karotte.
    »Es gehört sich nicht, daß sie… so durch die Straßen laufen«, sagte der Mann und wandte den Blick ab.
    Das Geräusch hastiger Schritte kam näher, und zwei Männer mit blutigen Schürzen trafen ein. »Er ist dorthin gelaufen!« rief der eine. »Ihr holt ihn ein, wenn ihr euch beeilt!«
    »Na los, worauf wartet ihr noch?« fügte der andere hinzu. »Wozu bezahlen wir Steuern?«
    »Der verdammte Bursche hat alle Pferche der Schlachthäuser geöffnet.
Alle!
Auf dem Schweinestallhügel wimmelt’s von freigelassenen Tieren!«
    »Ein
Golem
hat die Tiere freigelassen?« fragte. Mumm. »Warum?«
    »Woher soll ich das wissen? Er hat die Judasziege aus Sockes Schlachthaus geholt, und das Vieh ist ihr natürlich gefolgt. Und dann nahm er den alten Fosdinkel und steckte ihn in die Wurstmaschine…«
    »Was?«
    »Oh, er hat zum Glück darauf verzichtet, die Kurbel zu drehen. Er stopfte ihm nur eine Handvoll Petersilie in den Mund, schob ihm eine Zwiebel in die Hose, bedeckte ihn mit Haferflocken und legte ihn dann in den Einfülltrichter.«
    Anguas Schultern zitterten. Selbst Mumm lächelte.
    »Anschließend ging er zum Geflügelhändler, schnappte sich Herrn Terwillie und…« Der Mann zögerte kurz. Immerhin war eine Dame zugegen, auch wenn sie rhythmisch schnaufte und nicht zu lachen versuchte. Er senkte die Stimme, als er fortfuhr: »Er hat Salbei und Zwiebeln benutzt, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Soll das heißen, er…«, begann Mumm.
    »Ja!«
    Der andere Mann nickte. »Der arme alte Terwillie wird den Anblick von Salbei und Zwiebeln vermutlich nie wieder ertragen können.«
    »Ich schätze, er wird gar nicht erst den Wunsch verspüren«, sagte Mumm.
    Angua mußte sich umdrehen.
    »Sag ihm, was beim Schweinemetzger passiert ist«, wandte sich der erste Mann an den zweiten.
    »Ja! Der arme junge Sid ist nur ein Lehrling und verdient nicht, was man ihm angetan hat!«
    »Lieber Himmel«, murmelte Karotte. »Äh… ich habe da eine Creme, falls…«
    »Hilft sie gegen einen Apfel?« fragte der Mann.
    »Der Golem hat ihm einen Apfel in den Mund gesteckt?«
    »Falsch!«
    Mumm schnitt eine Grimasse. »Auweia…«
    »Was soll jetzt geschehen?« fragte der Metzger. Nur wenige Zentimeter trennten sein Gesicht von dem Mumms.
    »Nun, wenn man den Stiel erreichen kann…«
    »Im Ernst! Was wirst du unternehmen? Ich bin Steuerzahler und kenne meine Rechte!«
    Sein Zeigefinger klopfte gegen den Brustharnisch des Kommandeurs. Mumms Züge verhärteten sich. Er blickte auf den Finger und sah dann zur großen roten Nase des Mannes.
    »Nun«, sagte er langsam, »wie wär’s, wenn du einen zweiten Apfel nimmst

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