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Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Wächter. Also halten wir bei der Wache nach einem geeigneten Kandidaten Ausschau.‹ Und sie sahen sich um und fanden Nobby Nobbs, der an Einfachheit nicht zu schlagen ist. Doch ich glaube, die Leute, über die wir hier reden, waren auch unsicher. Vetinari mußte verschwinden und gleichzeitig am Leben bleiben. Wie ich vorhin schon sagte: Sein Tod würde eine ganze Lawine aus Ereignissen in Bewegung setzen. Aber ihn so zu neutralisieren, daß er da ist und auch nicht, damit die Leute sich eine Stadt ohne ihn vorstellen konnten… Das war eine geniale Idee. An dieser Stelle bekam Traggut den Auftrag, Giftkerzen herzustellen. Er hatte einen Golem, und die tönernen Burschen sprechen nicht. Niemand würde davon erfahren. Doch Tragguts Golem erwies sich als ein wenig… eigenwillig.«
    »Offenbar möchtest du an der passenden Stelle mich in die Angelegenheit verwickeln«, warf Drachenkönig ein. »Von dem Mann namens Traggut weiß ich nur, daß er ein Kunde ist…«
    Mumm schritt durchs Zimmer und zog eine Pergamentrolle aus dem Regal. »Du hast ein Wappen für ihn gezeichnet!« rief er. »Und du hast es mir sogar
gezeigt,
als ich hier war. ›Der Metzger, der Bäcker und der Kerzenmacher.‹ Erinnerst du dich?«
    Die Gestalt hinter dem Schreibtisch gab keine Antwort.
    »Als wir uns das erste Mal begegneten, hast du mir Arthur Tragguts Wappen mit großem Trara gezeigt«, sagte Mumm. »Das kam mir verdächtig vor, aber wegen der Sache mit Nobby dachte ich zunächst nicht mehr daran. Wie dem auch sei: Mir fiel sofort eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Wappen der Assassinengilde auf.«
    Der Kommandeur hob die Pergamentrolle.
    »Gestern abend sah ich es mir lange an, schraubte meinen Sinn für Humor mindestens zehn Stufen zurück und konzentrierte mich auf die fischförmige Lampe.
Lampe au poisson.
Ist das vielleicht ein mehrsprachiges Wortspiel?
Poisson
wie
poison
beziehungsweise Gift? ›Giftlampe?‹ Man muß einen Verstand wie Detritus haben, um so etwas zu entdecken. Und Fred Colon wunderte sich darüber, daß du für das Motto modernes Ankhianisch, nicht etwa die alte Sprache gewählt hast. Das stimmte auch mich nachdenklich, deshalb habe ich mir ein Wörterbuch genommen und es übersetzt. Das Motto hätte gelautet: ›Ars Enixa Est Candelam‹.
Ars Enixa.
Das hat dir sicher sehr gefallen. Du hast den Täter genannt und auch das Wie erwähnt – und die Botschaft dem armen Kerl gegeben, damit er auch noch stolz darauf sein konnte. Niemand verstand die Hinweise, aber darauf kam es gar nicht an. Es genügte dir, daß
du
Bescheid wußtest. Die gewöhnlichen Sterblichen sind eben nicht so schlau wie du, stimmt’s?« Mumm schüttelte erneut den Kopf. »Meine Güte, ein Wappen. Hast du ihn damit bestochen? Mehr war nicht nötig?«
    Drachenkönig sank noch etwas tiefer in den Sessel.
    »Schließlich fragte ich mich, was du dir von der ganzen Sache versprichst«, fuhr Mumm fort. »Es sind ziemlich viele Leute daran beteiligt, und sicher erhofft sich jeder einzelne von ihnen persönliche Vorteile. Aber du? Meine Frau züchtet Drachen, und zwar nur deshalb, weil sie sich für Drachen interessiert. Liegt der Fall bei dir ähnlich? Ein kleines Hobby, um dir die Jahrhunderte zu vertreiben? Oder schmeckt blaues Blut besser? Ich hoffe, daß so etwas dahintersteckt. Ordentlicher, gemeiner Egoismus.«

»Wenn sich jemand auf so etwas einließe…«, entgegnete der Schemen in den Schatten. »Es könnte dem Betreffenden um die Verbesserung der Rasse gehen. Womit ich keineswegs andeuten möchte, daß ich derartige Motive teile.«
    »Meinst du eine Zucht, die auf fliehendes Kinn und Hasenzähne abzielt?« erwiderte Mumm. »Ja, es wäre sicher einfacher, wenn du die Sache kontrollieren würdest.
    All die königlichen Bälle. All die kleinen Vorbereitungen, die arrangieren, daß die richtigen jungen Frauen nur den richtigen jungen Männern begegnen. Du hast Hunderte von Jahren Zeit. Und alle bitten dich um Rat. Du kennst die Wurzeln der vielen Stammbäume. Unter Vetinari ist soviel
durcheinandergeraten,
stimmt’s? Die falschen Leute sind nach oben gekommen. Sybil flucht immer, wenn jemand vergessen hat, das Tor des Pferchs zu schließen – es wirft ihr Zuchtprogramm über den Haufen.«
    »Du irrst dich in Hinsicht auf Hauptmann Karotte, ah-ha. Die Stadt weiß, wie man mit einem…
schwierigen
König fertig wird. Aber kann ihr an einem zukünftigen König gelegen sein, der
wirklich
Rex heißt?«
    Mumm runzelte verwirrt die Stirn. Irgendwo

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