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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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Kontakt mit den Entertainment News.«
    »Aber sie ist ziemlich schnell von Begriff!«, stößt Ava zwischen zusammengepressten Lippen hervor.
    Nur mühsam schlucke ich hinunter, was mir auf der Zunge liegt. Du warst es, die den Telefonhörer abgenommen hat. Und du hast ihr beigebracht, wie sie das Saisonabo auf ihrem TiVo programmieren muss!
    Wie auch immer, es ist nicht Avas Schuld, sondern meine. Ich und meine große Klappe. Wie üblich. »Tut mir leid. Wirklich.«
    »Schon gut.« Sie zuckt die schmalen Schultern, immer noch unfähig, meinen Blick zu erwidern. »Jetzt werde ich mal duschen. Wenn Joey da ist, lässt du ihn rein? Er läutet dreimal schnell hintereinander, dann zweimal ganz langsam. Daran erkennst du ihn. Alles klar?«
    Ich nicke und fühle mich elend. »Ava …«

    »Lass ihn einfach rein. Okay?«
    Da nicke ich noch einmal und verschwinde aus dem Bad, damit sie die Tür schließen kann. Ein paar Sekunden später höre ich das Wasser rauschen.
    Ich fasse es nicht. Was für eine Katastrophe! Die Integrität vom Chez Henri wurde schwer beschädigt, von meiner persönlichen ganz zu schweigen. Nun, die war ohnehin nicht so großartig.
    Aber ich bezweifle, dass Gran die Paparazzi auf Ava gehetzt hat. Sie wüsste gar nicht, wie man so was macht. Auch wenn es keine Rolle mehr spielt, weil sich das Desaster nicht mehr aus der Welt schaffen lässt – ich muss herausfinden, ob es tatsächlich meine Schuld ist. Ich laufe zum Telefon und wähle die Nummer meiner Eltern.
    Schon nach dem ersten Läuten nimmt Gran den Hörer ab. »Ja?«
    »Gran«, murmle ich, für den Fall, dass Ava noch nicht unter der Dusche steht und lauscht. Immerhin neigt sie dazu.
    »Wer ist das?«, fragt Gran. »Lizzie? Außer mir ist niemand da. Dein Dad arbeitet, deine Mom ist einkaufen. Und deine Schwestern sind Gott weiß wo …«
    »Das ist okay, ich will ohnehin mit dir reden. Hast du irgendjemandem erzählt, dass Ava bei mir wohnt?«
    »Ich wünsche dir auch einen guten Morgen. Hast du’s inzwischen mit ihm getrieben?«
    »Bitte, Gran, ich mein’s ernst«, wispere ich. »Hast du irgendwem von Ava erzählt?«

    »Natürlich nicht.« Ihre Stimme nimmt einen ärgerlichen Klang an. »Wem sollte ich es denn sagen? Außer dir redet kein Mensch mit mir. Ich bin ja nur die durchgeknallte alte Gran, zu besoffen, als dass sich jemand für sie interessiert …«
    Ich spüre, wie ich mich entspanne – also doch nicht meine Schuld. Ausnahmsweise war ich es nicht, die …
    »Da fällt mir ein«, fährt Gran in verändertem Ton fort, »während ich gestern Abend mit dir telefoniert habe, ist deine Schwester Rose um mich rumgeschlichen.«
    Mein Blut gefriert. Wäre es Sarah gewesen, müsste ich mich nicht sorgen. Aber Rose … »Glaubst du, sie hat dir zugehört?«
    »Das weiß ich sogar. Danach fragte sie mir Löcher in den Bauch – warum ich mich nach Ava Geck erkundigt hätte und was die bei dir macht. Aber ich hab ihr nur erzählt, was du gesagt hast.«
    Ich stoße den obszönsten Fluch hervor, den ich kenne – und der Gran nicht beeindruckt, weil sie eben Gran ist.
    »Das darfst du ihr nicht verübeln«, ermahnt sie mich. »Sie braucht das Geld – so wie sie ihre Kreditkarten in den Discountläden ausschöpft, wo sie ihre Fummel kauft. Vor allem im T. J. Maxx. Und ihr nichtsnutziger Ehemann ist schon wieder arbeitslos. Trotzdem fällt er ständig über die Schmucktheke im JC Penny her. Hättest du bloß die zahllosen Goldketten gesehen, die gestern im Pool an seinem Hals hingen …«

    Die Augen geschlossen, versuche ich, innere Kräfte zu sammeln und meine Tränen zu bekämpfen. Klar, Rose hat mehr Schulden als Haare auf dem Kopf.
    Was keineswegs bedeutet, ich würde nicht am liebsten in den nächsten Flieger nach Ann Arbor springen und sie erdrosseln.
    »Wenn du Rose heute siehst, Gran – trittst du sie in den Hintern?«
    »Keine Bange.« Wie üblich genießt Gran jede Situation, die einen Zwist zwischen meinen Schwestern und mir heraufbeschwört. »Ich werde sie einfach daran erinnern, wie fett ihre Arme in dem Flittchenkleid aussahen, das sie auf ihrem Highschool-Abschlussball trug. Wenn ich das erwähne, fängt sie immer zu heulen an. Wie die gottverdammten Niagarafälle.«
    »Danke.« Ich lege auf und fühle mich kaum besser. Kann es eigentlich noch schlimmer werden?
    Ja, allerdings – als Ava eine halbe Stunde später das Bad verlässt, perfekt gestylt in einem violetten Catsuit mit Leopardendruck und orangegelben Stilettos, und

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