Holidays on Ice
sie auch noch mit tätowiertem Hals auf!!!!!! Sie planten sogar, ihr Baby tätowieren zu lassen!!!! Eine Tätowierung auf einem Kleinkind!!!!!!!!!!!!
Timothy Speaks hielt unsere Tochter in einem Netz des Wahnsinns gefangen, in dem sich die ganze Familie Dunbar zu verstricken drohte. Es war, als halte er sie unter einem perversen Bann und überzeuge sie, nach und nach, davon, dass sie das Leben all derer zerstören müsse, die um sie seien.
Die Jackelyn Dunbar-Speaks, die mit Timothy in dieser verwahrlosten »Bude« in der West Vericose Avenue zusammenlebte, hatte keine Ähnlichkeit mehr mit dem schönen Mädchen, das in unseren Fotoalben abgebildet war. Die sensible und rücksichtsvolle Tochter, die wir einst gekannt hatten, wurde, unter seiner unnachgiebigen Anleitung, zu einem gehässigen, unzuverlässigen und schwangeren Gespenst, welches irgendwann einer tickenden Zeitbombe das Leben schenkte!!!!!
Wir hatten es nat ürlich kommen sehen. Das Kind, am 10. September unter Drogeneinfluss geboren, verbrachte die ersten zwei Monate seines Lebens auf der Intensivpflegestation im St. Joe's Hospital. (Was eine schöne Stange Geld gekostet hat, und ratet mal, wer die auftreiben musste?) Mit der konkreten Verantwortung der Vaterschaft konfrontiert, ließ Timothy Speaks kranke Frau und krankes Kind im Stich. Ganz plötzlich. Weg. Peng!
Überrascht?
Wir haben es kommen sehen und freuen uns, berichten zu k önnen, dass wir, während ich dies niederschreibe, immer noch keine Ahnung haben, wo er ist oder was er vorhat. (Wir könnten natürlich raten, aber wozu?)
Wir alle haben die Studien gelesen und wissen, dass ein drogens üchtiges Baby eine schwere Schlacht vor sich hat, noch dazu bergauf, was eine normale Lebensführung angeht. Dieses Kind, dem der amtliche Name »Satan Speaks« gegeben wurde, würde es, das spürten wir, schwerer haben als die meisten. Wir hatten ja noch Glück, dass wir Jacki unter der Bedingung, dass das Kind hier bei uns bleibt, bis sie (falls je) vollverantwortlich für es sorgen kann, in einem schönen Therapiezentrum unterbringen konnten. Das Kind kam am10. November bei uns zu Hause an, und bald darauf, nach ihrer ersten Entzugsphase, gab Jacki uns die Erlaubnis, es »Don« zu nennen. Don, ein schöner, einfacher Name.
Durch die Namens änderung konnten wir unbefangener an das Baby herangehen, ohne sofort an seinen Vater, Timothy Speaks, dieses Schreckgespenst, denken zu müssen. Das war doch gleich ganz was andres, glaubt mir.
Zwar k önnte ich ihn nicht als »normales« Baby beschreiben, aber es hat mir doch viel Freude gemacht, für den kleinen Don zu sorgen. Schrecklich penetrant, zu bösartigen Ausschlägen neigend, ein vierundzwanzig-Stunden-rund-um-die-Uhr-Schreier, war er unser kleiner Enkelsohn, und wir hatten ihn lieb. Zu wissen, dass er physisch zum Erwachsenen heranwachsen und dabei die Aufmerksamkeitsspanne einer gemeinen Stubenfliege beibehalten w ürde —, das hat uns in den Gefühlen, die wir für ihn hegten, nicht im mindesten beeinträchtigt.
Clifford scherzte manchmal, Don sei ein »Crack Baby«, weil er einen vom Hereinbrechen der Dämmerung bis Tagesanbruch weckt!
Dann ergriff ich die Gelegenheit, um zu erw ähnen, dass Que Sanh ebenfalls so etwas wie ein »Crack Baby« war, so, wie sie zu jeder Tages- und Nachtstunde in unserem Haus herumwanderte, mit nichts am Leibe als Hot Pants und einem besseren BH. In den meisten Nächten hätte die Serviette, die sie immerhin bei den Mahlzeiten verwendete, mehr verhüllt als das, was sie normalerweise anhatte!!! Clifford schlug vor, dass ich ihr ein paar anständige Kleider und Jeans kaufe, und genau das habe ich versucht, oh, wie sehr ich es versucht habe! Ich saß neben ihr, blätterte die Kataloge durch und beobachtete, wie sie die Abbildungen der teuren Designerklamotten begrabschte. Ich war mit ihr bei Discount Plus und in Rudi's Resterampe und musste mit ansehen, wie sie angesichts der dort zu vernünftigen Preisen erhältlichen Kleidungsstücke das Näschen rümpfte. Ich weiß nicht, wie es bei Euch ist, aber in dieser Familie werden die Kinder für harte Arbeit belohnt. Nennt mich ruhig altmodisch, aber wer einen Pullover zu fünfzig Dollar will, muss beweisen, dass er ihn verdient! Es steht mir bis hier, aber ich sage es gern noch mal: »Eine Familie ist kein Wohltätigkeitsunternehmen.« Que Sanh wollte etwas ohne Gegenleistung, aber ich habe mein Portemonnaie zugeknöpft und gesagt, das schwerste Wort, das Eltern
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