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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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Mary Ann viel zu erzählen.“
    „Das könntest du übernehmen.“
    „Unmöglich. Die Hälfte von dem, was du ihr sagen willst, habe ich schon vergessen.“
    „Glaube ich nicht“, sagte er. „Du hast doch mit Riley Händchen gehalten und Erinnerungen ausgetauscht. Du weißt mehr als wir anderen.“
    „Stimmt. Also hast auch du einiges nachzuholen.“
    Sie ging, ohne auf eine Antwort zu warten, und erstaunlicherweise versuchten weder Aden noch Riley, sie aufzuhalten, wie sie es früher getan hätten. Sie öffnete die Tür, und für einen kurzen Moment strömte Sonnenlicht ins Zimmer. Mit einem leisen Klicken fiel die Tür ins Schloss, und Victoria war verschwunden.
    „Dickkopf“, grummelte Aden.
    „Typisch“, brummte Riley.
    Machos .
    „Was willst du mir erzählen?“ Unter Mary Anns Hunger mischte sich Furcht, ätzend spürte sie die Magensäure unterm Brustbein.
    „Halt dich fest.“ In der nächsten halben Stunde berichtete Aden ihr von so vielen schrecklichen Dingen, dass sie sich gern die Ohren mit Sandpapier ausgescheuert hätte.
    Ein Hexenzirkel abgeschlachtet. Die D&M-Ranch komplett abgebrannt. Vlad der Pfähler, der Besitz von Menschen ergreifen und sie zu abscheulichen Taten zwingen konnte. Tuckers kleiner Bruder, der vielleicht entführt und ermordet werden sollte.
    Shannon erstochen. Und im Moment ein Zombie.
    Adens Stimme zitterte ein paarmal, als müsse er gegen Tränen ankämpfen, aber er gewann und erzählte weiter. Als er fertig war, wünschte Mary Ann beinahe, er hätte es nicht getan.
    „So viel Tod“, flüsterte sie. Der arme, liebe Shannon, der noch einmal sterben musste, wenn nichts geschah. Konnten sie überhaupt etwas tun? Sie hätte gern geweint um ihn und um alles, was er verloren hatte. Sie wünschte sich, ihn so zurückzuholen, wie er gewesen war. Ihn in die Arme zu nehmen. Und Vlad grausam zu bestrafen.
    Sie sehnte sich danach, dass Riley sie in den Arm nahm, sie tröstete und ihr sagte, alles würde gut werden.
    Keine große Überraschung, dass nichts davon geschah. Im Gegenteil, nach ihrem entsetzten Flüstern senkte sich die Stille wie eine dicke bedrückende Wolke auf sie herab. Niemand wusste, wohin er sehen oder was er darauf sagen sollte.
    Scharniere quietschten, und wieder flutete Licht ins Zimmer. Victoria kam herein, schloss die Tür und sperrte das Licht aus. Aus einer Papiertüte in ihrer Hand duftete es nach Brot, Fleisch und fettigenPommes. Mary Ann lief das Wasser im Mund zusammen, und sie schämte sich dafür. Nach allem, was sie gerade gehört hatte, hätte ihr der Appetit vergehen sollen. Für immer.
    Doch als Victoria ihr die Tüte gab, auf der sich schon Fettflecke abzeichneten, konnte sie sich nicht zurückhalten. Sie verputzte das komplette Essen in Rekordzeit. Als sie den letzten Krümel geschluckt hatte, merkte sie, dass es im Zimmer immer noch still war. Alle starrten sie an. Na toll. Wahrscheinlich hatte sie Essensreste zwischen den Zähnen und Senfflecken auf dem Kinn.
    Verschämt wischte sie sich mit dem Handrücken über das Gesicht.
    „Ist dir übel?“, fragte Victoria, die wieder auf Adens Schoß saß. Sie sah nicht mehr ganz so blass aus wie vorhin, und war dieser Fleck auf ihrem Gewand etwa Ketchup?
    „Nein?“ Mary Ann war so verblüfft, dass ihre Antwort eher wie eine Frage klang. Ihrem Magen schien das Essen gut bekommen zu sein. Zuvor war ihr schon schlecht geworden, wenn sie nur an Essen gedacht hatte. „Was bedeutet das?“
    Nachdenklich zupfte Victoria an ihrem Ohrläppchen. „Du wurdest von einer Hexe mit einem Pfeil angeschossen und hast viel Blut verloren.“
    Mary Ann nickte.
    „Und im Krankenhaus hast du eine Transfusion bekommen.“
    „Ja. Soweit ich weiß.“
    Die Prinzessin biss sich auf die Unterlippe. War sie nervös? „Vielleicht bist du durch das menschliche Blut wieder zu einem Menschen geworden. Zumindest für eine Weile. Oder es hat etwas mit Riley zu tun. Deine Fähigkeit, die Kräfte von anderen zu unterdrücken, hat er schon immer gestört. Vielleicht kannst du jetzt seinetwegen keine Energie mehr entziehen.“
    „Also kann ich im Moment niemandem die Kraft rauben?“ „Wenn du dein Essen bei dir behältst, und so sieht es ja aus, stehen Magie und Energie wahrscheinlich nicht mehr auf deinem Speiseplan.“
    „Du musst nicht mehr weglaufen“, sagte Aden.
    „Nicht wenn es eine Möglichkeit gibt, dass es so bleibt.“ Mary Ann musste sich zurückhalten, um nicht aus dem Bett zu springen und wie eine

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