Hollisch verliebt
anstellt.“
Den Hinweis, dass Nathan nichts ausrichten konnte, wenn Tucker mit seinen Illusionen anfing, sparte Aden sich.
Er gab ihr einen kurzen, intensiven Kuss. „Tu, was du tun musst, aber komm zurück.“
Ihre Pupillen weiteten sich, Schwarz verdrängte Blau, und er wusste, dass sie verstanden hatte. Wenn sie ein paar Kehlen herausreißen musste, um es sicher aus dem Krankenhaus zu schaffen, musste es eben sein.
„Gehen wir jetzt oder was?“, fragte Tucker ungeduldig.
„Wir gehen“, antwortete Victoria, ohne den Blick von Aden zu nehmen. Dann drehte sie sich um und zog mit den Jungs los, und gemeinsamverschwanden sie im Krankenhaus.
Aden blieb auf dem Parkplatz zurück, allein mit seinen Sorgen und seinem Schmerz. Weder das eine noch das andere würde ihm dabei helfen, ein Auto zu stehlen, also verdrängte er alle Gefühle und machte sich auf die Suche.
24. KAPITEL
Dunkelheit.
Licht.
Dunkelheit.
Licht.
Die Dunkelheit bot Trost, das Licht brachte Qualen. Mary Ann fiel die Entscheidung nicht schwer, was sie vorzog. Die süße Dunkelheit. Aber dieses dumme Licht drängte sich immer wieder in ihr Bewusstsein.
So wie jetzt. Bumm, bumm. Bumm, bumm. Ihr armer, geschundener Körper wurde durchgerüttelt, jede Bewegung brachte neue Schmerzen mit sich. Wenn sie vorher gedacht hatte, sie wüsste, was Schmerzen waren, wurde sie jetzt eines Besseren belehrt.
„Trag du sie lieber, Vic“, sagte eine Männerstimme über ihr.
Mary Ann kannte sie. Mochte sie diese Stimme etwa nicht? Oder mochte sie sie zu gerne? Ihr Herzschlag legte einen Gang zu.
„Nenn mich nicht so. Und wieso sollte ich sie tragen?“ Moment mal. Das klang wie ihre, na ja, Freundin Victoria, die mit Aden zusammen war.
„Maxwell hat meine Klamotten mitgenommen, und ich stolpere ständig über diese Bettlakentoga, die ich vom Bett meines kleinen Bruders geklaut habe“, antwortete der erste Sprecher. Er klang wirklich vertraut. Sie kannte ihn, konnte ihn aber nicht ganz einordnen. Zumindest reimte sie sich zusammen, dass er nicht der war, den sie sich erhofft hatte. „Wenn ich sie fallen lasse, rastet Riley aus.“
Riley. Genau! Ihm gehörte die Stimme, nach der sie sich sehnte, die sie aber noch nicht gehört hatte.
„Beschwer dich nicht, ich schleppe schließlich den großen Typen hier.“ He, das klang nach Tucker. „Er könnte echt mal eine Diät vertragen.“
„Erledigt einfach euren Job.“ So erschöpft hatte sie Victoria noch nie gehört. Normalerweise sprühte die Prinzessin vor Energie. „Wir sind gleich draußen. Tucker, bist du sicher, dass uns niemand sieht?“
Tucker brummelte irgendwas vor sich hin, das klang wie: Wie oft willst du mich das noch fragen? „Ja, bin ich.“
„Was ist mit den Wachleuten und Krankenschwestern?“
„Die sehen die beiden immer noch in ihren Betten liegen. Im Moment versuchen sie sogar, sie wiederzubeleben. Die Kleinen sterben.
Wie traurig, schluchz.“ „Spüren sie nicht …“
„Nein. Erstens nimmt meine Kraft durch meine bösen Taten zu. Also kannst du dir denken, dass ich ziemlich mächtig bin. Zweitens akzeptiert der menschliche Verstand, was er sieht, und erfindet den Rest dazu. Und wenn nicht, tue ich das. Bis die Leute hier merken, dass ihre Verdächtigen verschwunden sind, ist es zu spät. Und jetzt sei ruhig. Hören können sie uns nämlich.“
„Aber …“
„Hast du auch so große Zweifel an Adens Fähigkeiten? Hast du, oder? Übrigens überlegt er wahrscheinlich gerade, ob er sich die Ohren abschneiden und sie irgendwem schicken soll. Meine Güte!“
Jetzt grummelte Victoria: „Ich dachte, in Mary Anns Nähe funktionieren deine Kräfte nicht.“
„Die Dinge ändern sich.“
„Ja“, stimmte sie seufzend zu. „Das stimmt.“
Retten sie mich, dachte Mary Ann. Bestimmt. Aber wo war sie? Sie wusste nur noch, wie sie Riley geküsst hatte, wie schön es gewesen war, dass sie mehr gewollt und gedacht hatte, dieses Mal würden sie endlich weiter gehen. Nur eine andere Umgebung hätte sie sich gewünscht. Plötzlich waren Schmerzen durch ihre Schulter gezuckt, warmes Blut war geflossen, und Riley hatte ihr gesagt, sie solle Energie von ihm nehmen – Moment, Moment, einen Schritt zurück.
Sie hatte Riley Kraft geraubt.
Ging es ihm gut? War er in der Nähe?
Der Gedanke ließ sie unvorsichtig werden, und sie versuchte sich freizustrampeln.
Sie wurde fester gepackt. „Mary Ann. Hör auf, das darfst du nicht.“ Wieder diese vertraute Stimme, die sie nicht
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