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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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du Victoria, aber mich nicht?“
    Er zog eine Augenbraue hoch. „Brauchst du denn Trost?“
    Noch etwas fiel ihr auf: Das war kein Angebot.
    Sie hatte ihn verletzt. Sie hatte sein Leben zerstört. Das konnte sie mit nichts wiedergutmachen. Das wusste sie. Trotzdem liebte sie ihn noch, und sie wünschte sich, es wäre anders.
    „Nein“, log sie. „Mich muss niemand trösten.“ Dabei hätte sie so gern den Kopf an seine Schulter gelehnt, diese starke breite Schulter, genau wie Victoria vorhin.
    „In ein paar Sekunden wirst du die Frage anders beantworten“, hörte sie eine männliche Stimme sagen. Diese Stimme kannte Mary Ann. Sie gehörte Tucker.
    Riley wirbelte herum, aber der Dämon war nirgends zu sehen.
    Ehe Mary Ann wirklich Angst bekommen konnte, packte sie einstarker Arm um die Taille. Ein zweiter schlang sich ihr um den Hals. Sie spürte kalten Stahl an ihrer Halsschlagader. „Riley“, keuchte sie.
    Aus zusammengekniffenen Augen starrte er über ihre Schulter. „Lass sie los.“
    „Wir müssen reden“, sagte Tucker. „Alle zusammen. Vorzugsweise lebend, aber darüber ließe sich verhandeln.“

29. KAPITEL
    Was gefunden?
    „Nein.“
    Dann sieh sie noch mal durch.
    „Das habe ich schon achtmal gemacht.“
    Mach’s noch mal.
    „Wie oft müssen wir diese Diskussion führen, Julian?“
    Schauen wir mal. Jetzt sieh die Fotos noch mal durch.
    Aden knirschte mit den Zähnen. Er hatte sich gerade von der Toilette auf den Boden gesetzt, ließ den Kopf nach hinten gegen das kühle Email der Badewanne fallen und starrte an die Decke. Obwohl der Frust an ihm nagte, blätterte er noch einmal die Papiere durch, die er mit ins Bad genommen hatte.
    Seine Ohren zuckten, als er etwas hörte. Raschelnde Kleidung vielleicht, dann nichts mehr.
    Nicht das hier. Das gefällt mir nicht, ich finde es unheimlich.
    Wie diesen Raum im Krankenhaus. Wenigstens ein Anhaltspunkt. Aden las den Titel auf dem Rücken des Buchs in seiner Hand: „Dunkle Magie im Wandel der Zeit“.
    Zeig mir noch mal die Bilder.
    Die kennen wir doch schon auswendig, beschwerte sich Caleb. Elijah hielt wie angekündigt den Mund. Bildlich gesprochen.
    Vor der Badezimmertür raschelte wieder Kleidung, als Aden gerade das Buch weglegte und die Fotos zur Hand nahm. Sie zeigten ihm zwei kleine Jungen im gleichen Alter, die sich so ähnlich wie Zwillinge sahen. Aber je älter sie wurden, desto deutlicher unterschieden sie sich. Robert alterte schneller als Daniel. Mit fortschreitendem Alter wirkten beide immer unglücklicher, bis Robert aussah wie gute vierzig, Daniel wie gute dreißig – beide mürrisch und elend.
    Und diesen Mann hatte Tonya so treu geliebt, dass sie auch nach siebzehn Jahren noch nicht über seinen Tod hinweg war? Das wirkte fast schon besessen.
    Das, das, das, rief Julian.
    Aden hielt inne. Das Bild in seiner Hand zeigte nicht die Brüder, sondern Tonya. Jünger, blonder und hübscher saß sie in einem Wirbel aus kleinen rosafarbenen Blütenblättern im Schatten eines Baumes und starrte in die Ferne. „Was ist damit?“
    Ich habe bis jetzt nicht darauf geachtet, weil es eine Frau zeigt. Sie.
    Und je öfter ich es sehe, desto mehr glaube ich, dass ich auch da war.
    „Vielleicht hast du das Foto aufgenommen.“
    Wenn ja, müsste ich Daniel gewesen sein, oder? Sie hätte doch keine Zeit mit ihrem Schwager verbracht.
    Es sei denn, Robert hat sie auch geliebt, warf Elijah ein. Wartet. Vergesst das. Das wollte ich gar nicht laut sagen.
    Seine Stimme zu hören munterte Aden direkt auf.
    Ich hatte keine Glatze, beharrte Julian.
    Das redet sich wahrscheinlich jeder Glatzkopf irgendwann ein, meinte Caleb.
    „Prima, klasse. Wir arbeiten wieder zusammen. Das gefällt mir. Damit sollten wir weitermachen.“
    Wir sollten in der Zeit zurückreisen, wie Mary Ann vorgeschlagen hat. Zu dem Moment, als das Foto aufgenommen wurde. Julian rieb sich vor Vorfreude regelrecht die Hände. Ich beweise euch, dass ich Haare hatte. Aden wird die Augen öffnen und in Daniels Körper stecken. Mit Haaren. Habe ich den Teil schon erwähnt?
    Aden atmete tief ein und hielt lange die Luft an. „Hast du vergessen, wie oft wir in einer neuen und noch schlimmeren Pflegefamilie aufgewacht sind? Oder in einer Psychiatrie, aus der wir eigentlich längst raus waren? Oder zuletzt bei einem neuen Arzt, der nicht mal ein Mensch war, sondern ein getarnter Elf, der uns umbringen wollte?“
    Nein, aber …
    „Kein Aber. Zu allen anderen habe ich schon Nein gesagt, jetzt

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