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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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ihr etwas. Niemand. Mörderische Wut stieg in ihm auf, so stark, dass er sich kaum noch beherrschen konnte. So etwas hatte er noch nie gefühlt, nicht einmal im Kampf gegen Sorin. Er explodierte beinahe.
    Was passiert mit uns? Julian war kaum zu verstehen, denn Junior brüllte und brüllte und brüllte.
    Aden warf sich in den Kampf, stieß Riley mit einer Hand weg und packte Tucker mit der anderen am Hemd. Der Schwung verlieh ihm genug Kraft, um Tucker herumzuwirbeln, gegen die Wand und danach auf den Boden zu knallen und ihn dort festzuhalten.
    Als Junior seine Chance witterte, brach er aus Aden hervor und stürzte sich brüllend auf Tucker. Noch hatte der Kleine keine feste Gestalt angenommen, er richtete nichts aus, als er zubeißen wollte. Tucker lag einfach nur da und ließ es über sich ergehen. Er sah aus, als hätte erGolfbälle unter den Lidern versteckt, und ein paar seiner Zähne fehlten.
    Riley hatte sich offenbar wieder gefangen, denn er stand ein paar Sekunden später neben Aden. Doch Junior hatte offensichtlich beschlossen, dass Tucker ihm gehörte. Er fuhr herum und schnappte nach Riley. Seine Zähne hatten sich in der Zwischenzeit verfestigt, er riss Riley den Arm auf.
    Der Gestaltwandler sprang zurück, und Junior wandte seine Aufmerksamkeit wieder Tucker zu. Von seinen scharfen Fangzähnen tropfte Sabber.
    Tucker lächelte. „Vergiss nicht … Versprechen …“, brachte er mühsam heraus. „Beschütz … Bruder.“
    Aden wollte aufstehen, aber es war schon zu spät. Losgelöst von seinem Körper war Junior zum Angriff übergegangen. Tucker wehrte sich nicht einmal. Irgendwann sackte sein Kopf zur Seite. Seine offenen Augen starrten ins Leere. Sie waren glasig, der Blick gebrochen. Sein Puls hörte auf zu schlagen, denn er hatte keinen Hals mehr.
    Mit einem Schlag kehrten die Geräusche zurück. Aden hörte einen Mann schreien – der markerschütternde Klang brach sich an den Wänden des Zimmers, obwohl niemand einen Laut von sich gab. Er hörte, wie Junior fauchend fraß. Auch Rileys Keuchen, Mary Anns unterdrücktes Schluchzen und Victorias flache Atemzüge konnte er hören.
    Ansehen konnte er keinen von ihnen. Noch nicht. Was, wenn Junior auch sie angreifen wollte …
    „Riley, schaff die Mädchen hier raus.“ Aden schlang die Arme um sein Monster und hielt es fest, so gut er konnte. „Sofort.“
    „Wann und wo sollen wir uns treffen?“
    „Ich rufe dich an und sage Bescheid. Geht jetzt.“ Bevor es zu spät war. Eine Pause. Schritte. Dann das Quietschen der Tür. Aden rührte sich nicht vom Fleck, bis Junior fertig gefressen hatte. Die genüssliche Zufriedenheit des Monsters konnte er regelrecht spüren. Genauso wie das Unwohlsein, weil es zu viel gefressen hatte.
    „Was habe ich gerade zugelassen?“, flüsterte er, während er Junior hinter den Ohren kraulte.
    Tucker wollte sterben, erklärte Elijah tieftraurig. Wenn er tot ist, kann Vlad seinen Bruder nicht mehr als Druckmittel benutzen.
    „Ich weiß. Und Tucker musste aufgehalten werden, aber nicht so.“ Bei allem, was Aden ihm angedroht hatte, das war einfach nicht richtig.
    So was passiert nun mal, meinte Caleb. Statt mitleidig oder aufgeregtklang er nur selbstzufrieden.
    Ach wirklich, sagte Julian zickig. Ich kann mich gar nicht erinnern, dass so was schon mal passiert wäre.
    Junior ließ sich immer noch von Aden kraulen und versuchte nicht einmal, ihn anzugreifen. Im Gegenteil, er rollte sich auf dem Boden zusammen und schlief ein. Sein Körper löste sich in Nebel auf, der wieder durch Adens Haut sickerte.
    Aden blieb lange inmitten von Tuckers Blut liegen, es verklebte ihm Kleidung und Haar. Dass Junior gefährlich war, hatte er gewusst. Aber das … Aden hatte keine Chance gehabt, ihn zu kontrollieren oder zurückzuhalten.
    So etwas durfte nie wieder passieren.
    Du kannst dir ein Schutzzeichen stechen lassen, wie die anderen Vampire, sagte Elijah. Das Zeichen würde helfen, Junior in deinem Körper zu halten. Es würde ihn ruhiger und leiser machen.
    Und warum klingst du dann so missmutig, fragte Julian. Kontrolle über das Monster ist doch gut.
    Schon, aber das Zeichen stellt auch uns ruhig.
    Was, rief Julian.
    Was, stimmte Caleb ein.
    Wir werden bei Bewusstsein sein, genau wie Junior, aber wir werden keine Stimme mehr haben. Nein, keine Widerrede, von keinem. Ich wusste, dass es irgendwann so weit kommt. Und ich wollte sicher sein, dass Aden ohne uns zurechtkommt. Er schafft das. Du bist stark genug, Aden. Klug

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