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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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abzuhalten. Wären wir, oder besser gesagt, wäre Aden, nicht gekommen, wären wir alle gestorben.“
    „Wenn Vlad von dem Fluch gewusst hätte, dann hätte er Aden einfach eingesperrt und die Woche abgewartet, statt mich auf ihn zu hetzen. Die ganze Sache mit dem Messer hätten wir uns sparen können. Also seid ihr im Grunde selbst schuld. Hättet ihr jemandem davon erzählt …“
    „Wären Riley, Victoria und ich gestorben.“
    Tucker zuckte mit den Schultern. „Was kümmert’s mich.“
    „Und jetzt?“, fragte Riley. „Hilfst du Vlad auch jetzt?“
    „Nach meinem Angriff auf Aden hat er mich nicht mehr gerufen, deshalb bin ich abgehauen. Ich habe ihm nicht gern geholfen, wisst ihr. Und ich habe mich bei Aden entschuldigt, um das mal festzuhalten. Bevor und nachdem ich sein Herz in zwei Teile geschnitten habe. Also haltet mal den Ball flach.“
    In Rileys grünen Augen loderte Wut auf. „Ach, du hast dich entschuldigt. Dann ist ja alles in Ordnung.“
    „Na endlich.“ Tucker riss die Arme hoch; er hielt sich offenbar für den letzten vernünftigen Menschen auf der Welt. „Jetzt ist der Groschen gefallen.“
    Riley ging um Mary Ann herum und schubste Tucker. Fest. „Oh, sorry.“ Nächster Schubser. „Ups. Tut mir leid. Mein Fehler. Alles wieder gut? Nicht mehr böse?“ Noch ein Stoß.
    Tucker ließ sich das gefallen, ohne zuzuschlagen. Erstaunlich.
    Mary Ann brachte sie zurück zum Thema. „Ich ziehe mich nicht aus, klar? Also kriegt euch wieder ein. Und du kannst meine Arme tätowieren, Riley. Das funktioniert genauso gut wie auf Rücken und Brust.“
    „Na gut.“ Immerhin hörte er mit der Schubserei auf.
    Auf dem Rücken trug Mary Ann schon Schutzzeichen gegen Gedankenkontrolle und tödliche Verletzungen. Jetzt wollte Riley sie vor einem weiteren Todesfluch und magischen Illusionen schützen – er hatte aus der Begegnung mit Tucker gelernt –, außerdem vor Schmerzen, Angst und Spähzaubern.
    „Warte, warte, warte. Alles retour.“ Riley schüttelte den Kopf. Er war jetzt wieder ruhig. „Auf den Armen sieht dein Vater es doch.“
    Ja, das war ihr klar. Und das wäre ein überzeugendes Argument gewesen, wenn sie vorgehabt hätte, ihren Vater noch einmal zu sehen.
    Eine Woge von Heimweh packte sie, Tränen traten ihr plötzlich in die Augen. Obwohl sie erst vor zwei Wochen weggegangen war, vermisste sie ihren Vater schon wahnsinnig. Aber sie musste sich auch von ihm fernhalten. Sie würde keinen übernatürlichen Krieg über dieSchwelle seines Hauses tragen.
    Statt zu antworten, setzte sie sich auf die Bettkante und krempelte die Ärmel hoch. „Hör auf, Zeit zu verschwenden. Fang an.“
    „Du willst wirklich nicht zurückgehen, oder?“, fragte Tucker. Ausnahmsweise klang er weder sarkastisch noch oberflächlich oder einfach gemein.
    „Nein“, antwortete sie tonlos. „Will ich nicht. Riley …“ Sie legte sich auf die ächzende Matratze. Hoffentlich holte sie sich nicht gerade Wanzen. Oder Schlimmeres. „Fang an.“ Sonst würde sie noch kneifen.
    Nach einem nachdenklichen Blick ging Riley zu ihr, kniete sich neben sie und nahm ihren Arm auf seinen Schoß. Er berührte sie. Knisternd, durchdringend, lebenswichtig. Irgendwie gelang es ihr, keine Miene zu verziehen.
    „Du hast dich verändert“, sagte er.
    „Innerhalb von zwei Wochen?“ Darüber hätte sie gern gelacht. Sie konnte es nicht. Er hatte recht.
    „Ja.“ Das Zubehör hatte Riley schon auf dem Nachttisch platziert, die Tinte war einsatzbereit. Er nahm die kleine Tätowiermaschine und drückte die Nadel in Mary Anns Haut. Das scharfe Stechen und das anhaltende Brennen wurden vom Summen des Motors untermalt. Doch das Heimweh musste Mary Ann abgehärtet haben, denn sie zuckte nicht einmal zusammen.
    „Findest du, ich habe mich zum Besseren verändert?“ Hör auf. Frag nicht nach. Die Antwort gefällt dir vielleicht nicht.
    „Ich habe dich so gemocht, wie du warst.“
    Er klang verbittert. Sie musste einfach weiterfragen. „Also schwach? Auf dich angewiesen?“
    „Du warst nicht schwach.“
    „Aber auch nicht stark.“
    „Und jetzt bist du es?“
    Autsch. „Zumindest stärker. Magst du mich jetzt nicht mehr?“
    Warum musst du das unbedingt wissen?
    „Doch. Nur dein Umgang gefällt mir nicht“, fügte er deutlich vernehmbar hinzu.
    „Mir ist langweilig“, beschwerte sich Tucker, während er vor dem Bett auf und ab lief. „Unterhaltet mich.“
    Mary Ann und Riley beachteten ihn gar nicht.
    „Wie seid ihr

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