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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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und warteten.
    Mary Ann hatte in den Unterlagen der Bezirksverwaltung herausgefunden, dass das Haus noch Dr. Smarts Witwe gehörte. Tonya Smarthatte den Namenseintrag nicht geändert, also hatte sie wahrscheinlich nicht wieder geheiratet.
    Allerdings könnte sie das Haus vermietet haben. Oder sie war nicht hier, weil sie am Wochenende arbeitete. Vielleicht würde sie auch nur einen Blick auf Mary Ann werfen und ihr sagen, sie solle verschwinden. Und ganz sicher wollte sie keine Fragen beantworten wie: „War Ihr Mann ein seltsamer Typ, der Tote zum Leben erwecken konnte?“ Trotzdem würde Mary Ann es versuchen.
    Die Sonne schien hell vom Himmel, alle paar Minuten trieben Wolken vorbei und schluckten die goldenen Strahlen. Bei jedem Atemzug formten sich vor Mary Anns Gesicht Nebelwölkchen. Sie krempelte ihre Ärmel herunter, um es etwas wärmer zu haben, und fragte: „Wie geht es Aden?“ Sie schämte sich ein wenig, weil sie sich nicht früher nach ihm erkundigt hatte. Zu ihrer Verteidigung ließ sich sagen, dass sie nur wegen Aden hier war.
    „Besser“, lautete Rileys knappe Antwort. „Was er nicht gerade Tucker zu verdanken hat.“
    „Kannst du es mal gut sein lassen?“, zickte dieser. „Ich habe doch schon gesagt, dass es mir leidtut.“
    „Klar kann ich es gut sein lassen. Wenn du tot bist.“
    Mary Ann massierte sich mit zwei Fingern den Nasenrücken; bis zum Abend würde ihr Kopf garantiert explodiert sein. Der Schiedsrichterposten lag ihr nicht, aber mit den beiden blieb ihr nichts anderes übrig. Wenn die so weitermachten, würde Mary Ann einen Gehaltsscheck verlangen!
    Nach zwei Stunden des verbalen Schlagabtauschs fühlte sie sich von ihren Kopfschmerzen mehr bedroht als von Hexen und Elfen. Als sie sich fast schon eingeredet hatte, Tonya Smart könne ihr sowieso nicht helfen, hörte sie einen Motor brummen und Reifen über die gekieste Auffahrt knirschen.
    Mary Ann sprang auf. Ihr Hintern war eingeschlafen, und die abrupte Bewegung weckte ihn auf äußerst unschöne Art.
    „Überlasst das Reden mir“, befahl sie zu den Jungs.
    „Was willst du denn sagen?“, fragte Tucker.
    „Klappe halten und zuhören, Dämon“, befahl Riley. „Sie sagt schon das Richtige.“
    Tucker schmollte. „Du hast ihm von deinem Plan erzählt und mir nicht?“
    „Nein. Er vertraut mir einfach. Jetzt Klappe.“ Sie hatte beiden nochnichts erzählt, weil sie nicht wusste, wie sie es angehen sollte. Aber jetzt ging es los. Sie musste sich sofort etwas einfallen lassen.
    Mrs Smart stieg aus dem Auto. Sie war Mitte fünfzig, wirkte sportlich, hatte hellbraunes Haar und war gut gekleidet. Auf eine mütterliche Art war sie hübsch, früher war sie wahrscheinlich sogar schön gewesen.
    Mit einer Tüte Lebensmittel auf dem Arm kam sie freundlich lächelnd näher. Mary Ann wünschte, sie könnte ihre Augen sehen, aber die blieben hinter einer Sonnenbrille verborgen.
    „Kann ich Ihnen helfen?“
    Sie ist ein Mensch, dachte Mary Ann und war überrascht, welche Wege ihre Gedanken neuerdings nahmen. Wenn sie heutzutage jemanden neu kennenlernte, versuchte sie als Erstes, ihn einzuordnen.
    „Sie hat eine schwarze Aura“, murmelte Riley verblüfft.
    Was bedeutete das? Keine Zeit zu fragen. „Ja, ich hoffe es. Ich heiße Mary Ann. Sie sind Tonya Smart, richtig?“
    „Stimmt“, antwortete die Frau zögerlich.
    Endlich hatten sie mal Glück. „Ich bin nur … Na ja, meine Mutter ist am gleichen Tag gestorben wir Ihr Mann.“ Will ich wirklich damit anfangen ? „Im gleichen Krankenhaus.“ Ja, offenbar schon. „Sie hat mich geboren, und dann … war es vorbei.“ Das klang ganz schön dämlich.
    Das freundliche Lächeln wich einer besorgten Miene. „Das tut mir leid.“
    „Danke. Und mein Beileid zu Ihrem Verlust.“
    Mrs Smart nahm das mit einem Nicken entgegen und hob die Einkaufstasche auf den anderen Arm. Dann entdeckte sie wohl die Jungs, denn unter ihre Anteilnahme mischte sich Angst. „Warum erzählen Sie mir das? Was wollen Sie hier?“
    „Wir tun Ihnen nichts“, beruhigte Mary Ann sie. „Wenn die beiden Sie stören, sage ich ihnen, sie sollen gehen.“ Sie warf ihnen einen Blick zu. „Am besten, ihr geht … jetzt gleich.“
    Riley war sichtlich nicht einverstanden, trotzdem packte er Tucker beim Hemd und zerrte ihn mit sich. Unter einer großen Eiche im Vorgarten blieben sie stehen.
    „Und, mit welchem von den beiden sind Sie zusammen?“, fragte Mrs Smart.
    „Mit keinem. Mit dem Dunkelhaarigen. Mit

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