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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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versprach, wenn sie erst allein wären. Und es gefiel ihr. Sie überlief ein Schauer. Nein, kein Tête-à-Tête mit dem Wolf!
    „Von Küssen habe ich gar nichts gesagt. Oder täusche ich mich?“
    „Das ist ja ekelhaft.“ Tucker tat, als müsse er würgen. „Ihr könnt doch vor einem unschuldigen Zuschauer nicht so flirten.“
    „Ich glaube kaum, dass du jemals unschuldig warst“, konterte Mary Ann.
    „Müsstest du nicht eigentlich woanders sein?“, bohrte Riley nach. „Zum Beispiel bei deiner schwangeren Freundin?“
    Penny. Mary Ann hatte ihre Freundin heute noch nicht angerufen und fragte sich jetzt, ob sie immer noch über der Toilette hing und sich die Seele aus dem Leib kotzte.
    Zum ersten Mal, seit er Mary Ann seine Hilfe angeboten hatte, um den Angriff auf Aden wiedergutzumachen – und weil er sich angeblich nur in ihrer Nähe „okay fühlte“ und seine dunkle Seite im Griff hatte –, wirkte Tucker ernsthaft niedergeschlagen.
    „Penny wird ohne mich glücklich“, sagte er tonlos.
    „Aber ihr Kind nicht. Dein Kind. Es ist zum Teil ein Dämon, und Penny wird Hilfe bei der Erziehung brauchen.“
    Auf sein blasses trauriges Gesicht legte sich ein sehnsüchtiger Ausdruck.
    War er etwa ernsthaft in Penny verliebt und wollte das Kind? Ein Teil von ihm vielleicht. Aber vielleicht wusste er auch, dass er ihnen mehr schaden würde, wenn er bei ihnen war. Seine dunkle Seite könnte ihn zu Dingen treiben, die er für den Rest seines Lebens bereuen würde.
    Dieses Gefühl kannte Mary Ann. Nicht bei Riley zu sein brachte sie fast um. Jeden Tag vermisste sie ihn ein wenig mehr, sogar jetzt, während er neben ihr stand – doch sie würde alles tun, um ihn nicht in Gefahr zu bringen.
    „Bist du mit Mary Ann fertig? Sag Ja. Jetzt bin ich nämlich an der Reihe“, meinte Tucker und rieb sich die Hände.
    Riley schnaubte. „Ja, schon klar.“
    „He, ich will auch nicht verflucht werden. Immerhin bin ich ein wertvolles Teammitglied.“
    „Du verstehst wohl unter ‚wertvoll‘ was anderes als ich.“
    Tucker verzog das Gesicht. „Klar, dasselbe gilt für das Wort ‚Gestaltwandler‘. Für dich ist das wahrscheinlich jemand, der sich verwandeln kann. Für mich bedeutet das nur ‚Arschloch‘.“
    „Wie wäre es, wenn ich dir ein Zeichen für chronische Impotenz steche?“ Riley nahm die Tätowiermaschine aus der Tasche und schüttelte sie. „Was hältst du davon?“
    „Das war jetzt aber unnötig gemein, Wolf. Ich bin gekränkt, ehrlich.“ Tucker wischte sich ein paar imaginäre Tränen aus den Augen. „Diese Hexen und Elfen sind ganz schön scharf; wenn sie mich kriegen, muss bei mir alles funktionieren. Du weißt doch, wie gut bei mir alles funktioniert, oder, Mary Ann?“
    Oh nein, er würde sie nicht in diese Sache hineinziehen. „Wir hatten nie Sex, tu nicht so.“
    „Du warst viel zu beschäftigt damit, die halbe Stadt zu nageln“, fuhr Riley ihn an.
    „Genau, deine Mutter zum Beispiel“, konterte Tucker.
    „Meine Mutter ist tot.“
    Nach einer kurzen Pause meinte Tucker ohne jedes Bedauern: „Oder deinen Vater.“
    Rileys Vater war auch tot. Hätte er das gesagt, hätte sich Tucker nur jemand anderen einfallen lassen, den er genagelt haben könnte. „Ihr seid solche … Kerle“, sagte Mary Ann und stand auf.
    „Er ist ein Kerl“, meinte Riley schulterzuckend. „Größtenteils
    “ Tucker kniff die Augen zusammen. „Was soll das heißen? Der Rest ist Mädchen?“
    „Hey.“ Riley ahmte Tuckers Geste gespielter Unschuld nach und hob die Hände. „Ich habe nicht gerade zugegeben, dass ich es mit einem Typen getrieben habe.“
    „Das war gelogen, Fifi. Ich habe deine Eltern beleidigt, aber du bist offenkundig zu doof, um das zu kapieren.“
    „Können wir jetzt gehen?“, fragte Mary Ann, bevor die beiden wieder richtig loslegen konnten.
    „Ja“, antwortete Riley, und Tucker sagte im gleichen Moment: „Von mir aus.“
    Zum Glück schafften sie die fünfundzwanzig Kilometer zu Dr. Daniel Smarts früherer Adresse ohne Zwischenfälle. Mary Ann wäre lieber allein gefahren – aber hey, mit fünf hatte sie sich ein Pony gewünscht. Sie hatte früh gelernt, Enttäuschungen zu verkraften.
    Niemand öffnete die Tür, nachdem Riley und nach ihm Tucker ein paarmal kräftig angeklopft hatten, als wäre es ein Wettbewerb. Dennoch blieb das kleine zerstrittene Grüppchen, wo es war. Die drei setzten sich auf die Verandaschaukel, Mary Ann als Puffer zwischen die beiden Testosteronbolzen,

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