Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
Vom Netzwerk:
stinkenden Regenmantel ab und atmete erleichtert tief ein. »Wo fahren wir hin?«
    »Ich lass dich bei einem Hotel raus, und du gibst mir deine Hausschlüssel, damit ich eine Tasche für dich packen kann.«
    »Ich soll in ein Hotel? Ooooh, ins Sanderson , ja?«
    »Wir treffen jemanden in einem Hotel und anschließend verschwindest du wie der Blitz für ein oder zwei Wochen aus der Stadt. Da gab es doch irgendeine australische Klopapiernummer, über die du so geschimpft hast, oder? Wir sollten Derek mal anrufen und fragen, ob das Angebot noch steht.«
    Das war genau das Richtige, um sie von ihren augenblicklichen Sorgen abzulenken. »Machst du Witze? Sooo verzweifelt bin ich noch nicht.« Holly kletterte auf den Rücksitz und entfernte ein winziges Steinchen von ihrem Schienbein. Sie brauchte außerdem irgendwas Desinfizierendes für ihre aufgeschürften Knie, obwohl sie in der ganzen Aufregung den Schmerz völlig vergessen hatte.
    »Seh ich so aus, als machte ich Witze?« Mervyn hörte sich überhaupt nicht witzig an. Eigentlich hörte er sich angesichts der Krise sehr entschlossen und gnadenlos an. »Wenn du im Hotel bist, rufst du Derek an, damit er dich noch heute Abend in eine Maschine setzt.«
    Holly verschränkte die Arme und starrte Mervyns Rücken wütend an. »Wen treffen wir eigentlich in dem Hotel?«
    Mervyn drehte sich um, damit er sie beruhigend angrinsen konnte, aber so beruhigend war das nun auch wieder nicht.
    »Den Chefreporter von der Daily News . Wir haben was ausgehandelt. Du gibst ihnen, was sie wollen, und dafür bringen sie die Nackedei-Story nicht.«

15
    H olly hörte nicht auf zu zittern, obwohl der Limo-Chauffeur, der sie in Sydney am Flughafen abgeholt hatte, die Heizung voll aufdrehte. Nach all dem, was in dem Hotelzimmer in London passiert war, würde sie garantiert bis zu ihrem achtzigsten Geburtstag eine Beruhigungstherapie brauchen. Mindestens.
    Sie hatte ihre Seele für fünfzigtausend Pfund verkauft und lauter wichtige Dinge vergessen wie Moral und Ethik und immer ein fröhliches Gesicht zu machen. Jedes Mal wenn Holly einen Rückzieher versuchte, hatte die beinharte Frau von den Daily News sie darauf hingewiesen, dass jede in ihrer prekären Situation dasselbe gemacht hätte.
    Jede.
    Candy, ganz bestimmt Irina und garantiert George.
    Die Welt war schlecht. Aber als Holly ihre Suite im Sydney Interconti betrat und durch die deckenhohen Fenster die geschwungene, geisterhafte Silhouette des Opernhauses und die blinkenden Hafenlichter sah, erholten sich ihre Lebensgeister etwas.
    Dann fiel ihr ein, wie Mervyn ihr in Heathrow nachgewinkt hatte, und ihr wurde wieder ganz elend zumute.
    »Mit etwas Glück wird ein Mitglied der königlichen Familie sterben oder ein berühmter Fußballspieler betrügt seine Frau«, hatte er nicht sehr trostreich gesagt. »Ich wette, die Story macht’s nicht mal bis in die Sonntagszeitungen. Und wenigstens hast du dabei Geld verdient, oder?«
    Als sie zwischen ihre Satinlaken schlüpfen wollte, rief Derek an. Er hatte den Klopapier-Leuten doppelt so viel Geld abgeknöpft, wie sie ursprünglich angeboten hatten, und ein Treffen mit dem Regisseur einer ganz neuen Serie verabredet, bei dem sie nicht mal vorzusprechen brauchte.
    »Es ist so, als würde O. C., California auf 24 treffen«, erklärte Derek, während Holly ihre Kopfkissen stapelte, um sich dagegenzulehnen. »Es scheint, als würde dein Stern wieder steil ansteigen.«
    »War auch Zeit«, murmelte Holly grimmig. Es entstand eine kurze Pause, dann fiel ihr etwas ein. »Ich denke mal, wenn in L. A. nächste Woche alles klappt, komme ich nicht mehr nach London zurück. Ich wollte mich bei dir für deine super Arbeit bedanken.«
    Derek hörte sich an, als würge er an etwas.
    »Oh, das geht in Ordnung, ich erledige nur meinen Job, das ist alles. Ich nehme mal an, dass ich dir deine Sachen nachschicken soll?«
    »Ja, und ich sollte wohl die Mädels anrufen oder ihnen Blumen oder so was schicken.«
    Sie war derart mit den Dreharbeiten zu Notting Hillbillys beschäftigt gewesen, dass sie ihre Mitbewohnerinnen seit Ewigkeiten nicht gesehen oder mit ihnen gesprochen hatte.
    »Darf ich mal fragen, warum du so urplötzlich nach Sydney abgehauen bist?« Derek hörte sich ein klitzekleines bisschen misstrauisch an, worauf Holly gut hätte verzichten können.
    »Ich und George haben uns getrennt«, sagte sie schnell. »Da wollte ich irgendwie die halbe Welt zwischen uns bringen. Zum Schluss ist es ziemlich

Weitere Kostenlose Bücher