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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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unangenehm gewesen, weißt du?«
    Derek war jetzt auf einer falschen Fährte. Aber er gab zumindest ein paar mitfühlende Töne von sich.
    »Das erklärt, warum heute Morgen ein Foto von dir in der Zeitung war...«
    »Wie bitte?«
    »Oh, wie du aus einem Klub kommst - na ja, eigentlich liegst du auf dem Pflaster, während irgend so ein heißer Typ dich aufsammelt. Hübscher Slip.«
    »Man kann meine Unterwäsche sehen? Na, die englischen Klatschblätter werden mir auf jeden Fall nicht fehlen. Die sind irgendwie... teuflisch.«
    Sie wollte jetzt nur noch, dass Derek innerhalb der nächsten drei Sekunden auflegte, weil es spät war und sie alles besprochen hatten. Er war nicht gerade eine große Hilfe bei der Operation Stardust gewesen, aber wenigstens hatte er Tegan dazu bringen können, ihre Sachen aus der Reinigung abzuholen.
    »... sind wir ja nicht immer auf der gleichen Wellenlänge gewesen.« Derek war noch nicht fertig. »Aber das muss ich dir lassen, du bist durchsetzungsfähiger als so manche andere Berühmtheit, mit der ich es zu tun hatte.« Da hatte er recht. »Und ich hab auch was von dir gelernt. Du würdest eine tolle Agentin abgeben.«
    Na, das waren ja ziemlich fragwürdige Komplimente.
    »Wenn du schon so lange dabei bist wie ich, lernt man mit der Zeit den einen oder anderen Trick«, sagte Holly müde. »Derek, ich brauch noch etwas Schlaf. Ich muss morgen ganz früh raus. Hast du die Änderungen im Drehbuch durchgesetzt?«
    In der Sekunde, als Holly sich auf ihre Luxusbettwäsche sinken ließ, fielen ihr auch schon die Augen zu. Riesenwellen von Müdigkeit überrollten sie, aber bevor sie ihnen nachgab, erinnerte sie sich an einen Spruch ihres Vaters: »Wenn du dich mit Hunden schlafen legst, stehst du mit Flöhen auf.«

    Sie brauchten eine ganze Woche, um den Werbespot für das Toilettenpapier zu drehen. Besser gesagt, es dauerte ganze fünf Tage, bis sie ihr ein Skript vorlegen konnten, das weder in Form noch inhaltlich erwähnte, wozu das Toilettenpapier benutzt wurde, und in keiner Weise auf ihren Karriereknick anspielte. Der eigentliche Dreh dauerte dann nur einen Tag.
    Die meiste Zeit hatte Holly an diesem Tag vor einem Blue Screen auf einer glitzernden rosa Toilette gehockt. Später würden noch leise herumhopsende Klobürsten reinkopiert werden.
    »Manchmal ist es hart, ein Star zu sein«, zwitscherte Holly fröhlich und ließ die Beine baumeln. »Wenn man auf einer Premiere dasselbe Designerkleid trägt wie die Mutter des Regisseurs, wenn man nur von Salatblättern und heißem Wasser lebt oder einem die Handgelenke vom Autogrammschreiben wehtun. Aber es gibt im Leben ein paar Dinge, die dich nie im Stich lassen.«
    Dann warf sie eine Rolle von Soft-Lux-Seidenweich in die Höhe und fing sie wieder auf (obwohl das mehr als eine Klappe erforderte), bevor sie der Kamera zuzwinkerte, die für die vertraglich vereinbarte Nahaufnahme auf sie zugefahren kam.
    »Soft-Lux, weil jeder eine kleine Starbehandlung verdient.«
    Na bitte!
    Dann brauchte sie noch einen Tag für die Fotostrecke einer australischen Modezeitschrift und kaufte sich mehrere Paare von diesen Uggs, den echt australischen Wildlederstiefeln, bevor der gefürchtete Anruf kam.
    »Es wird nächsten Sonntag drin sein«, sagte Mervyn ohne Vorwarnung. »Es sei denn, Posh verlässt Becks wegen Brad Pitt.«
    Holly starrte hinaus auf das tiefblaue Wasser im Hafen von Sydney, wo sich in der Ferne Himmel und Meer trafen. Ein kleines weißes Segelboot tanzte auf dem Wasser auf und ab, als sie sich an den Strohhalm klammerte und daran zog. »Gibt es irgendeine Chance, dass so was passiert?«
    Mervyn stieß ein kurzes, trockenes Lachen aus. »Mit einem Wort: nein. Du planst doch nicht, demnächst hierher zurückzukommen, oder?«
    Mit London war sie fertig. Schmuddellondon mit seinen widerlichen Typen, schmierigen Reportern und nicht essbarem Sushi - das war Vergangenheit.
    »Ich will nie mehr einen Fuß auf englischen Boden setzen. Niemals. Ich kann es kaum erwarten, nach L. A. zurückzugehen. Da scheint immer die Sonne, Merv.«
    »Man kriegt keinen genießbaren Tee«, knurrte Mervyn. »Aber daheim ist daheim, was?«

16
    D ie betongraue Ankunftshalle des Flughafens von Los Angeles war der willkommenste Anblick, den Holly sich denken konnte. Abgesehen von damals, als sie die erträumten schwarzen Stiefel in dem Prada -Laden am Rodeo Drive gefunden hatte.
    Sie war wieder da.
    Und diesmal wartete ein Chauffeur auf sie, den das L.-A.-Büro von

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