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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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benutzen.«
    Holly trank wütend von ihrem Cranberrysaft, aber der half auch nicht, den Knoten in ihrem Magen zu beruhigen. »Mir ist nun mal körperliche Hygiene äußerst wichtig.«
    »Du bist das merkwürdigste Mädchen, dem ich jemals begegnet bin.« Reeds Stimme war tief und vertraulich, dann wechselte er abrupt das Thema. »Lass uns mal über das Skript reden. Du hast heute George abgehört«, fügte er hinzu, als Holly ihn verständnislos ansah.
    »Ach so. Du solltest mit ihm über seine Interpretation reden, denn er spielt Jake, als müsste er die Welt retten und die Liebe des Mädchens erringen, und das alles in neunzig Minuten.« Holly runzelte bestürzt die Stirn. »Nicht dass ich an George rummeckern will, das ist mir letzten Endes egal. Dein Skript? Viel zu übertrieben.«
    Reed zuckte einen köstlichen Moment zusammen, weil man Drehbuchschreibern oder Regisseuren niemals sagte, dass ihr Skript etwas anderes wäre als »garantiert eine Nominierung für einen Drehbuch-Oscar«.
    »Oh«, sagte er. »Es hat nämlich so ausgesehen, als würde es dir gefallen.«
    Holly gestattete sich ein leichtes Augenverdrehen. »Ich habe gespielt«, erklärte sie freundlich. »Das ist seit meinem dritten Lebensjahr mein Beruf.«
    »Weißt du, als ich das Drehbuch schrieb, habe ich Lisa als eine knallharte Überlebenskünstlerin gesehen.« Reed überhörte Hollys Anspielung. »Sie ist der wahre Motor in dieser Beziehung. Sie ist taff und unbezwingbar, aber du hast ihr Herz und Seele gegeben. Willst du bei mir vorsprechen?«
    Jetzt starrte Holly Reed an, aber der machte nicht den Eindruck, als hätte er etwas Komisches gesagt. Na ja, nicht ha-hakomisch. Und obwohl sonst meistens Derek solche Gespräche führte, traf sie jetzt eine Entscheidung: »Ich gehe nie zum Vorsprechen«, sagte sie nachdrücklich.
    Das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Sie war früher nie zum Vorsprechen gegangen, aber erst heute Morgen hatte sie sich für die Rolle der leichtfertigen jungen Geliebten eines Kapitäns in einer Fernsehserie über Piraten beworben. Die Biedermeierhaube hatte ihr überraschend gut gestanden.
    Reed war überhaupt nicht entmutigt. »Aber würdest du dich mal mit meinem Produzenten treffen?«
    »Das musst du mit meinem Agenten aushandeln«, sagte Holly widerstrebend, aber dann hatte sie begriffen. »Oh! Oh, du...« Ihr fehlten die Worte, deshalb schlug sie Reed mit ihrer Tasche auf den Arm.
    »Warum in aller Welt machst du das? Was soll das?«, fragte er und rieb sich die Stelle, als ob die winzige Wildledertasche ihn sehr verletzt hätte.
    »Das gehört alles zu dieser großen, überwältigenden Entschuldigung. Du bietest mir an, für eine Rolle in deinem Film vorzusprechen, und dann bin ich von Dankbarkeit so überwältigt, dass ich dir verzeihe, obwohl du so gemein zu mir gewesen bist!« Holly verschränkte die Arme, damit sie nicht wieder nach ihm schlug.
    »Mein Gott, du bist echt unmöglich.« Reed stöhnte, sackte nach vorn und stützte sein Kinn auf die Hand. »Ich habe gedacht, du könntest was ganz Besonderes aus der Rolle machen, aber hey, wenn du nie wieder mit mir reden würdest, wäre ich vielleicht gekränkt, Prinzessin, aber ich würde es überleben.«
    »Warum?«
    »Warum was?«
    »Warum wärst du gekränkt, wenn ich nie mehr mit dir reden würde?« Das war die Sechzigtausend-Dollar-Frage. »Wir sind keine Freunde. Du bist nur der Halbbruder von meiner Mitbewohnerin.«
    Reed lehnte sich zurück und sah sie fragend an. »Du hast echt keine Ahnung, warum mir das was ausmachen würde?«
    Es gab eigentlich keinen Grund, weshalb die Abwesenheit von Hollys Stimme Reed in eine tiefe Verwirrung stürzen sollte.
    »Gehörst du zu den Menschen, die von allen geliebt werden wollen?«
    »Nö. Nur von ein paar Menschen. « Reeds Stimme war so leise, dass sie sich anstrengen musste, um ihn trotz des Gläserklirrens und der Geräuschkulisse von den anderen Tischen zu verstehen.
    Holly wusste nicht, warum er flüsterte. Und warum er »Menschen« gesagt hatte, als sei das ein Geheimcode. So blöd war sie nicht. Sie wusste über Menschen Bescheid - wenn man sie in sein Leben ließ, machten sie es einem zur Hölle. Oder sie rückten näher, bis ihre Knie gegen die eigenen stießen, woraufhin man Gänsehaut bekam.
    »Ich muss jetzt nach Hause!«, quiekte sie, weil ihre Gedanken in eine total verkehrte Richtung wanderten. Ihr Stoß mit dem Ellbogen war bemerkenswert effektiv: Reed wich zurück, damit Holly sich an ihm

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