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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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nicht verlassen, dass sie ihren knopfäugigen Halbruder daran hinderte, ihre Mitbewohnerinnen anzumachen. Die war damit beschäftigt, den Illustriertenstapel auf dem Couchtisch durchzublättern.
    »Welche Scheißkuh hat meine Vogue Italia geklaut?«, bellte sie. »Ich wette, das war Irina!«
    Holly wollte sich jetzt lieber verkrümeln, denn Georges Gesabber, Candys Schimpfen und Reeds Starren gingen ihr auf die Nerven. Außerdem war Candys Vogue Italia völlig durchgeweicht, weil sie ihr gestern Abend ins Badewasser gefallen war, und sie musste jetzt erst mal das Beweisstück beseitigen.
    Holly stand auf, verrenkte den Kopf und versuchte, auf ihren Rücken zu schauen, woraufhin sie so tat, als gruselte sie sich.
    »Igitt«, jammerte sie, laut genug, dass Candy sich protestierend die Ohren zuhielt. »Ich hab ja überall Teppichflusen.«
    Das war eine dünne Entschuldigung, aber, hey - die Leute erwarteten doch, dass sie sich so blöd benahm. Und jetzt hatte sie einen Vorwand, um aus dem Zimmer zu huschen und dabei Mr Chow Chow mitzunehmen. Als sie die weichen drei Pfund mexikanisches Nackthaar hochhob, verhakte sich einen Augenblick lang Reeds kleiner Finger mit ihrem. Der Augenblick war lang genug, dass Holly die Luft wegblieb.
    »Geh nicht«, flüsterte Reed so leise, dass nur sie es hören konnte, aber Holly hatte ihren Blick bereits abgewandt und schoss aus dem Zimmer.

28
    D ann hab ich mir überlegt, ob ich nicht Schauspieler werden soll. Die Leute sagen immer, ich hätte eine tolle Stimme. Hat Benji zu dir irgendwas davon gesagt, dass er solo weitermachen will?«
    Holly unterdrückte ein Gähnen und versuchte, unauffällig auf ihre Gucci -Uhr zu sehen. »Über so was spricht er nicht mit mir«, wich sie aus und drehte ihr Glas mit Cranberrysaft, bis es im Kerzenlicht feuerrot aufglühte.
    Wegen Barry Barnett konnte man glatt wieder mit dem Trinken anfangen. Aber sie war noch nüchtern und würde mit Benji und George ein ernsthaftes Wörtchen reden müssen, weil die beiden sie hier bei dieser Dumpfbacke hatten sitzen lassen.
    »Er ist wahnsinnig in dich verknallt, Holly«, hatten sie gesagt.
    »Euch verbindet so vieles. Ihr mögt beide Prada und Delfine«, hatten sie gesagt.
    »Du kannst doch nicht wegen einer miesen Erfahrung mit einem Jungen zur Nonne werden. Außerdem ist Barry nicht intelligent genug, um zu mailen, und mit seinem Handy kann er schon gar nicht fotografieren«, hatten sie gesagt.
    »Vergewissere dich, dass ihr in einen Privatklub geht«, hatte Derek gesagt, weil Holly ihn jetzt bei jeder kleinsten Kleinigkeit um Rat fragte. »Ich weiß nicht, ob er deinem Image nützt, und ich will keine Fotos zu sehen kriegen.«
    Jetzt saß sie also hier bei einem Blind Date mit Benjis Bandkumpel Barry und fragte sich, ob man vor lauter Langeweile sterben konnte. Barry war ja ein ganz netter Anblick mit seinem prallen Bizeps (gut zur Geltung gebracht in einem engen weißen Tanktop), seinem strahlenden Lächeln und seinen weichen braunen Haaren, die verführerisch lockig herunterfielen. Aber er war leider die absolute Hölle für die Ohren.
    »... und da hat er sich einen Agenten genommen. Warum tut er das, wenn er bei der Band bleiben will?«, fragte Barry, aber er wartete Hollys Antwort nicht ab, sondern fuhr mit derselben näselnden Eintönigkeit fort: »Für ihn ist das ja in Ordnung, er ist ein androgyner Typ. Er hat viele Talente. Aber seitdem wir das Video gemacht haben, in dem ich ein Boxer war, halten die Leute mich für einen Schläger.«
    »Genau.« Holly seufzte, als Barry eine Pause machte, um dringend benötigte Luft einzuatmen. »Ist schon ein bisschen spät, meinst du nicht, wir sollten...«
    »Und ich glaube, ich könnte auch ältere Typen spielen, obwohl ich wie ein Teenie aussehe, aber ich kann auch hart sein. Zum Beispiel könnte ich einen Gangster spielen - aber einen mit’nem goldenen Herzen...«
    Du liebe Güte - wie lange dauerte das denn noch? Holly schloss die Augen, und als sie sie wieder öffnete, sah sie direkt in Ross’ grinsendes Gesicht.
    »Na so was, Miss Harlow, hast du ein Date?« Bei Ross hörte sich das an, als würde Holly mit irgendwem unter dem Tisch rumknutschen.
    Von wegen!
    »Das ist Barry.« Holly wies auf ihren Begleiter, der Ross angesäuert ansah, weil er ihn unterbrochen hatte. »Und das sind Ross und Alicia.« Sie strahlte Ross’ Freundin an, weil sie unheimlich nett und wahnsinnig großzügig mit ihrem Discounter-Ausweis von Selfridges war. »Und da sind

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