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Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Titel: Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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sind.«
    »Himmel, vielen Dank!«
    »Ich würde mir Sorgen machen, wenn Sie es nicht wären. Wenn Sie nervös sind, werden Sie auch vorsichtig sein.«
    Ich nickte. »Stimmt«, krächzte ich und hatte auf einmal vor Schreck einen Kloß im Hals – wie real die ganze Situation plötzlich geworden war! Nervende Telefonanrufe und E-Mails waren eine Sache, aber dieser Kerl war tatsächlich bei mir zu Hause eingebrochen. Was hätte er getan, wenn er mich angetroffen hätte – oder schlimmer noch, Tante Sue?
    »Ist das Ihr Vater?« Cal zeigte auf ein anderes Foto, auf dem ich – wieder mit Zöpfen – zusammen mit einem dunkelhaarigen Mann in Kakihosen neben einer Palme stand.
    DankbarfürdenThemenwechsel,räusperteichmich.»Stimmt. Er und meine Mutter waren Archäologen. Als ich klein war, war ich es gewohnt, mit ihnen überallhin zu reisen.«
    »Das muss Spaß gemacht haben.« Er setzte sich zu mir auf das Sofa.
    »Das hat es. Die meiste Zeit jedenfalls.«
    »Nur die meiste Zeit?« Er wandte mir das Gesicht zu, und die Bewegung bewirkte, dass sein Oberschenkel mich berührte. Mir wurde deutlich bewusst, wie dicht er neben mir saß. In meinem Magen regte sich ein Gefühl, das irgendwo zwischen extrem unbehaglich und irgendwie aufregend angesiedelt war. Ich versuchte es abzuschütteln.
    »Nun, es war cool, in der dritten Klasse das einzige Kind zu sein, das in einem echten Pharaonengrab gewesen war. Aber das viele Reisen bedeutete, dass ich nicht unbedingt eine normale Kindheit hatte.«
    Er neigte den Kopf zur Seite, sein Blick eher abwägend.
    Mir ging das unter die Haut, und ich spürte, wie ich mich bemühen musste, nicht herumzuzappeln. Ich trank noch einen Schluck Wein.
    Endlich sagte er: »Eine normale Kindheit hätte Sie doch bestimmt zu Tode gelangweilt.«
    Ich lachte. »Ja, da haben Sie wahrscheinlich recht.«
    Er warf noch einen Blick auf das Foto, bevor er seinen Arm ausstreckte, um es wieder auf den Beistelltisch zu stellen … und dabei meine Brust streifte. Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange, um das nicht völlig unangenehme Gefühl zu unterdrücken. War es nicht traurig, dass diese Berührung die intimste Erfahrung darstellte, die ich seit Monaten gemacht hatte?
    »Erzählen Sie mir mehr«, forderte er mich auf; er schien sich der körperlichen Alarmsignale, die er neben sich auslöste, nicht im Geringsten bewusst zu sein. Wie beiläufig lehnte er sich in die Sofakissen zurück.
    »Äh, mehr?« Ich räusperte mich, und meine Stimme klang plötzlich heiser. Gütiger Himmel, ich war doch nicht Lauren Bacall! Er hatte mich nur zufällig berührt. Ich musste mich zusammenreißen!
    »Über Ihre Kindheit. Sie waren also in Ägypten. Wo noch?«
    »Oh. Ähm … nun, wir haben die Katakomben in Frankreich besucht. Das war ein toller Sommer. Dann das Jahr, das wir in Peru verbrachten, bei den Ausgrabungen der Ruinen der Inka.«
    »Ihre Eltern hatten wirklich vielseitige Vorlieben.«
    »Sie sind beide forensische Anthropologen. Sie haben sich darauf spezialisiert herauszufinden, wie die Menschen gestorben sind. Überall, wo man Ruinen findet, stößt man auch auf Leichen.«
    »Irgendwie morbide.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Überhaupt nicht. Es war faszinierend. Zu lernen, wie diese Menschen lebten, was sie gearbeitet hatten, wie sie starben. Es hängt alles zusammen. Das war wie ein intimer Einblick in ihr Leben.«
    »Daher also Ihr Interesse für das Leben anderer!«
    Ich grinste. »Gut möglich, dass ich mich schon immer für Tratsch interessiert habe.«
    »Wie steht es mit Ihrem eigenen Leben?«, fragte Cal und wandte mir den Kopf zu.
    »Was ist damit?«
    »Es scheint keine Fotos aus der Zeit nach den Zöpfchen zu geben. Bei all Ihrer Faszination für das Leben anderer kann ich keine Spuren Ihres eigenen entdecken.«
    »Autsch!«
    Er grinste. »So habe ich es nicht gemeint. Was machen Sie gern?«
    »Arbeiten, schätze ich.«
    »Was machen Sie an den Wochenenden?«
    »Ich weiß nicht.« Ich rutschte auf dem Sofa hin und her – die plötzliche Analyse ging mir auf die Nerven. Ich war mir nicht sicher, ob es mir gefiel, so tief in mich selbst hineinzuschauen. Gar nicht zu reden davon, jemanden wie Cal in mich hineinschauen zu lassen. »Was man halt für gewöhnlich so macht.«
    Er beugte sich vor und war mir plötzlich so nahe, dass ich die Hitze spüren konnte, die sein Brustkorb ausstrahlte, und den schwachen Duft von Wein auf seinen Lippen wahrnahm. Seine Augen waren fast schwarz und blickten mich so

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