Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip
ohnedassjemandaufeineausdemNebenzimmerschallendeRoboterstimmeaufmerksamgewordenwäre.Icherinnertemichdaran,wieMaxseinenKopfüberdieTrennwandgestreckthatte,alsichsiebenutzte.Daswaretwas,wasmannichtalleTagehörte.GarnichtzuredenvonderTatsache,dassderAnrufvon PW Enterprises gekommenwarundnichtvon»JensHandy«.
Ein Produktionsassistent suchte sich genau diesen Moment aus, um seinen Kopf aus der Studiotür zu stecken. »Miss Wood? Es ist alles bereit.«
Jennifer schlürfte den Rest von ihrem Latte durch den Strohhalm und stellte den Becher auf den Boden. »Ich muss los«, sagte sie. »Bis später, Sylvia.«
»Samantha.«
Sie warf mir einen gelangweilten Blick zu, der deutlich signalisierte: »Wen interessiert das?« Dann öffnete sie die Tür zum Seiteneingang.
»Schön, Sie kennengelernt zu haben!«, rief ich ihr nach.
Aber sie war schon fort.
Automatisch hob ich Jennifers Becher vom Boden auf und warf ihn in die nächste Mülltonne.
»Erfolg gehabt?«, fragte Cal, der sich auf dem Weg zurück zum Golfmobil zu mir gesellte.
»Nicht wirklich.« Ich berichtete ihm von dem, was Jennifer gesagt hatte. »Alles, was ich bis jetzt herausgefunden habe, ist, dass die Leute mich nicht mögen – und außerdem gehen sie alle zu interessanteren Partys als ich.«
»Kopf hoch. Nicht jeder hat seinen persönlichen Stalker.« Er legte mir den Arm um die Schultern. Es war nur eine beiläufige Geste, doch sie machte mir intensiv bewusst, dass seine Haut eine Menge Wärme ausstrahlte.
»Wow! Da fühle ich mich gleich viel besser«, entgegnete ich und versuchte herauszufinden, ob ich seine Körperwärme mochte oder nicht.
Bevor ich zu einem verlässlichen Schluss kam, zog er den Arm weg und sprang in das Golfmobil. Ich stieg ebenfalls ein und hielt mich an dem weißen Überrollbügel fest, während er uns geschickt an den Filmsets vorbeimanövrierte.
»Okay«, sagte Cal, »Katie besitzt keinen Computer … «
»Sagt sie.«
»… und Jennifer war bei Ashlee zu Hause.«
»Sagt sie.«
»Irgendeine Möglichkeit, das zu überprüfen?«
»Ich wollte gerade damit anfangen.« Ich schnappte mir mein Handy und wählte schnell Marcos Nummer. Er hob beim dritten Läuten ab.
»Fernandos Salon, was kann ich für Sie tun?«
»Hey, Marco, hier ist Tina. Hör zu, vor zwei Nächten war eine Party bei Ashlee Simpson. Weißt du was darüber?«
»Stellt ›Coach‹ Designerhandtaschen her? Natürlich weiß ich Bescheid.«
»Warst du da?«, fragte ich und kreuzte im Geiste die Finger.
»Nun ja, nein«, gab er zu. »Aber mein Freund Maddie hat einen Freund, der Dana heißt, und dessen Lover Ricky war da. Ricky ist bei Ashs jüngstem Video dabei.«
»Perfekt! Ich muss wissen, ob Jennifer Wood auf der Party war. Meinst du, du bekommst das heraus?«
»Schon dabei, Liiiebste!«
»Ich liebe dich auch«, sagte ich und machte ein schmatzendes Küsschengeräusch ins Telefon, bevor ich es zuklappte. Dann wandte ich mich an Cal. »Alibiüberprüfung läuft.«
»Großartig. Wer ist der Nächste auf unserer Liste?«
Ich sah auf meine Armbanduhr.
»Äh, um ehrlich zu sein, ich glaube, ich muss für heute Schluss machen.«
Er sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. »Heute Abend noch ein heißes Date?«
Ich hüstelte. »Wohl kaum. Ich muss nach Hause zu meiner Tante.«
»Die Dame im Trainingsanzug?«
»Sie haben mir gestern Abend nachspioniert!«
»Ich habe Sie nur im Auge behalten.«
»Durch ein Fernglas!«
»Ja.«
»Das auf mein Fenster gerichtet war.«
»Ja.«
Ich schüttelte den Kopf, wobei ich aus jeder Pore Entrüstung verströmte. »Das ist ein Eingriff in meine Privatsphäre!«
»Das ist mein Job«, erwiderte er ruhig und lenkte das Golfmobil auf den Parkplatz, um es gegen den Hummer einzutauschen.
»Nun, dann ist es ein beschissener Job!«
»Sagt die Frau, die ihren Lebensunterhalt damit verdient, das Leben anderer Leute in aller Öffentlichkeit durch den Dreck zu ziehen.«
»Hey, diese Leute verdienen es, durch den Dreck gezogen zu werden. Sie haben einen bescheuerten Job, dass musste Ihnen mal jemand sagen.«
Er funkelte mich an. »Erinnern Sie mich daran, dass ich mich in Ihrer Gegenwart benehme.«
»Ja, nun, für den Anfang könnten Sie Ihr Fernglas wegschmeißen, Kumpel«, fauchte ich zurück.
Den Rest der Autofahrt nach Hause herrschte Schweigen. Endloses Schweigen. In L.A. war gerade Hauptverkehrszeit. Wir konnten froh sein, wenn wir in zwanzig Minuten ein paar Zentimeter schafften. Während wir auf der 101 hinter
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