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Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Titel: Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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beruhigend.
    GenausoreizloswiedasÄußeredesGebäudeswarauchdasInnere.VorschmutzigbeigenWändenstandeinmetallgrauerTresen,andemichmeinenPersonalausweiszeigenmusste,umindasBesuchersystemeingespeichertzuwerden.DannwurdeichvoneinemTypen,deraussah,alskönnteersichebensogutaufderanderenSeitedesGittersbefinden,aufgefordert,meineHosentaschenzuleerenunddenInhaltmeinerBrotdoseüberprüfenzulassen.Nachdemerkontrollierthatte,dassichkeineinKucheneingebackenenFeilenmitführte,undmirmeineSchnürsenkelabgenommenhatte(dieultimativeWaffe),ließermichindenBesucherraumvorgehen.DieserbestandauszweiReihenschmaler,kleinerKabinen,dieaufbeidenSeitenübereinTelefonverfügten,dazwischeneineTrennwandausPanzerglas.
    Ich setzte mich an den Platz, den der Wachmann mir anwies, am Ende der ersten Reihe. Über das Glas war irgendetwas geschmiert, und ich wollte lieber gar nicht erst darüber spekulieren, was es war. Stattdessen faltete ich die Hände vor der Brust und gab mir große Mühe, nichts zu berühren.
    Ich wartete und lauschte auf die gedämpften Geräusche der anderen Gespräche, die in dem Raum geführt wurden. Ein Mann teilte seinem Bruder mit, dass ihre Mutter ihm kein Kaugummi mehr schicken würde, wenn er nicht endlich seinen Collegevorbereitungskurs ernst nehmen würde. Eine Frau sagte zu einem Häftling, dass sie, wenn er nicht anfangen würde, ihr jedes Wochenende zu schreiben, etwas mit einem Joaquin anfangen würde, und es gäbe nichts, was er dagegen tun könnte.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit kam eine Gestalt in einem orangefarbenen Overall auf mich zugeschlurft. Gebeugt, graue Haut, deutlich sichtbare Falten und ein Bart, der mehr als drei Tage alt war.
    Pines.
    Er setzte sich bedächtig hin, warf mir einen langen Blick zu, als überlegte er, ob er mich kennen müsste, bevor er schließlich das Telefon auf seiner Seite der Scheibe in die Hand nahm.
    Ich tat dasselbe und lauschte auf die keuchenden Atemzüge am anderen Ende.
    »Hallo«, sagte ich und winkte.
    Er starrte mich lange genug an, um unmissverständlich klarzustellen, was für eine lächerliche Begrüßung das war, und fragte dann: »Wer zum Teufel sind Sie?«
    Ich räusperte mich und spürte, dass meine Kehle plötzlich trocken war. »Oh … ähm … Daisy.«
    »Daisy wer?«
    »Moses.«
    »Quatsch!«
    »Entschuldigung?«
    »So hieß die Großmutter in The Beverly Hillbillies .«
    Ich war beeindruckt. Er kannte sich aus mit den Fernsehklassikern.
    »Na schön! Ich bin nicht Daisy.«
    »Ganz offensichtlich.«
    »Aber es ist nicht wichtig, wer ich bin. Wichtig ist nur, was ich für Sie tun kann.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Und das wäre?«
    »Hören Sie, ich … habe einen Freund … der arbeitet für das wichtigste Presseorgan hier in Los Angeles.«
    »Großartig, ein verdammter Reporter!« Er zog das Telefon vom Ohr und wollte aufstehen.
    »Warten Sie!«, rief ich und schlug gegen die Scheibe.
    »Das Glas darf nicht berührt werden!«, rief der Wachmann hinter mir, und sowohl der Bruder, dem Kaugummientzug drohte, wie auch die künftige Freundin von Joaquin blickten in meine Richtung.
    »Entschuldigung«, sagte ich und hielt beide Hände in die Höhe.
    Doch zu meinem Glück war Pines’ Aufmerksamkeit ebenfalls geweckt worden. Er setzte sich wieder und hob erneut den Telefonhörer ans Ohr.
    »Was!« Es klang mehr wie eine Drohung denn wie eine Frage.
    Ich schluckte den trockenen Kloß wieder hinunter. »Hören Sie, ich kann Ihnen helfen. Im Moment ist die Öffentlichkeit bereit, Sie abzuschreiben. Lassen Sie sie Ihre Version der Geschichte hören.«
    »Ich gebe einen Dreck darauf, was die Öffentlichkeit denkt«, sagte er. Für einen Milliardär, der gerade eine Woche im Gefängnis verbracht hatte, war er erstaunlich couragiert.
    »Schön und gut. Aber die Studiobosse lesen ebenfalls Zeitungen. Denken Sie wirklich, dass Sie in dieser Stadt jemals wieder einen Job bekommmen werden? Oder mit Kinderdarstellern arbeiten dürfen?«
    »Ich habe nie ein Kind angefasst«, behauptete er.
    Ich wedelte mit dem Zeigefinger. »Seien Sie nicht so naiv!«, entgegnete ich. »Sie wissen genauso gut wie ich, dass es egal ist, was Sie getan haben. Es zählt nur, was die Leute denken , was Sie getan haben. Schuldig, bis die Unschuld bewiesen wurde. Und«, fügte ich hinzu, »es ist mein Job, den Leuten zu sagen, was sie denken sollen.«
    Er schwieg und schien das Gesagte einen Moment lang zu verdauen. »Für welche Zeitung arbeiten Sie?«
    »Den Informer .«
    Seine Augen wurden

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