Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip
schöne Lippen. Sie sehen so weich aus.«
Das Grinsen wurde breiter. »Süße, Sie sind wirklich betrunken.«
Ich nickte. Aber irgendwie hielt mich dieses Wissen nicht davon ab, mich vorzubeugen … und noch weiter … so weit, dass ich seine Unterlippe mit meiner Zunge hätte berühren können.
Was ich auch tat.
»Tina«, flüsterte er.
Aber ich ließ ihn diesen Gedanken nicht zu Ende denken, weil mein Mund, der immer noch an seinen geheftet war, sich plötzlich verselbstständigte.
Ich hatte recht. Seine Lippen waren weich. Und süß. Und als sie anfingen, sich zu bewegen und sanft an meiner Unterlippe zu knabbern, spürte ich, wie sich mir ein tiefes Stöhnen entrang. Wow, er küsste wirklich gut. Wirklich gut.
SeinZiegenbärtchenkitzeltemichamKinn,seineArmeumschlangenmeineSchulternundzogenmichengandiesenKörper,derjedenandieMachtvonProteinshakesglaubenlassenkonnte.
Ich verlor jedes Zeitgefühl, doch nach einer kleinen Ewigkeit schnappten wir schließlich wieder nach Luft. Cal lehnte sich zurück; seine Augen waren dunkel und undurchdringlich, sein Atem ging plötzlich genauso schnell wie meiner. Seine Stimme war rau. »Ich denke, wir schaffen Sie jetzt besser ins Bett.«
Ich grinste und biss mir auf die Unterlippe. »Wie Sie wollen, großer Mann.«
Eine komplette Blaskapelle spielte im Nebenzimmer. Meine Schläfen pochten bei jedem Trommelschlag, und mein Kopf drohte zu explodieren. Ich bedeckte die Ohren mit einem Kissen und versuchte, den Lärm auszublenden. Doch die verflixte Kapelle spielte immer weiter – ja, sie schien sogar noch lauter zu werden. Himmel, wie viele Margaritas hatte ich letzte Nacht getrunken? Dreißig? Vierzig? Okay, es waren wahrscheinlich eher vier. Aber das waren vier zu viel. Tequila war heute Morgen definitiv nicht mein Freund. Ich wälzte mich herum, ließ das Kissen los, richtete mich schwankend auf und versuchte mich zu orientieren. Himmelbett. Marineblaue Daunendecke. Flauschiger Samt-Elvis an der Wand.
Cals Zimmer.
Während die Kapelle weiterspielte, kam die vergangene Nacht in einer grauenhaften »Himmel, was hab ich letzte Nacht getan?«-Welle auf mich zugerauscht.
Ich erinnerte mich, dass ich auf dem Sofa gesessen und etwas Dummes über seine Augen gesagt hatte, und dann hatten wir uns geküsst. Dann hatte er etwas über ins Bett gehen gesagt …
Ich presste die Hand auf den Mund. Oh verflixt! Hatte ich mit Cal geschlafen? Ich sah an mir hinunter. Ich trug das T-Shirt, das ich gestern angehabt hatte, und pinkfarbene Höschen. Das hieß noch gar nichts.
Ich schaute mich verschreckt nach Cal um, war aber zum Glück allein. Was bedeuten konnte, dass ich das Ganze nur geträumt hatte oder dass er bereits aus unserer postkoitalen Glückseligkeit erwacht war und mir jetzt das Frühstück zubereitete. Denk nach, Tina, denk nach! Was ist letzte Nacht passiert? Ich war mir nicht sicher. Meine Erinnerung verschwamm in einem Tequilanebel. Ich leckte mir die Lippen, und ich schwöre, dass ich Cal immer noch schmecken konnte. Ich hatte ihn geküsst … oh Gott, ich hatte ihn geküsst! Ich vergrub das Gesicht in den Händen. Wie dumm konnte ich nur sein? Und warum, zum Teufel, spielte da immer noch diese Kapelle?
Ich warf die Decken von mir und setzte mich mühsam auf. Einen Fuß auf den Boden. Zwei. Okay, so weit, so gut. Ich machte ein paar vorsichtige Schritte, und obwohl mein Magen nicht gerade angetan war von der Idee, sich zu bewegen, blieben die Enchiladas von gestern Abend unten. Was ich als gutes Zeichen interpretierte.
Ich zog ein Paar Jeans an und öffnete die Tür des Schlafzimmers. Die Blaskapelle wurde lauter. Als ich schließlich in die Küche schlurfte, hätte ich mir wegen des Lärms am liebsten die Trommelfelle herausgerissen.
Tante Sue stand vor einem Mixer, warf Bananenstückchen hinein und tanzte dabei zu der Musik einer Vierzigerjahre-Big-Band, die aus dem Radio in der Ecke schallte.
»Kannst du das abstellen?«, flehte ich, wobei ich mir mit einer Hand den Kopf hielt, um mein Gehirn daran zu hindern, mir aus den Ohren zu quellen.
»Was?«, schrie Tante Sue.
»Abstellen!«
Sie drehte am Lautstärkeregler des Radios, und glückselige Stille senkte sich herab. »Was hast du gesagt? Ich kann dich nicht verstehen, wenn das Radio läuft.«
Ich atmete tief durch. Vergiss es! Denk daran, wie sehr du deine Tante liebst. »Kaffee. Gibt es hier irgendwo Kaffee?«
»Bitte schön, meine Tequila-Queen.« Ich sah hoch und stellte fest, dass Cal mir einen
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