Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip
zuckte mit den Achseln. »Okay. Zuerst einmal ist die Gewinnspanne, die Fast-Food-Ketten mit ihren einzelnen Produkten erzielen, sehr gering. Deshalb müssen sie das günstigste Geflügel kaufen, das es auf dem Markt gibt. Sie nehmen die Alten, die Kranken, diejenigen, die kein respektabler Farmer essen würde. Sie wissen, was für Hühner sich in dieser Frikadelle befinden?«
Ich sah hinunter auf mein Sandwich. »Die Leckersten?«
»In Geflügelschlachtmaschinen werden den erkrankten Tieren die infizierten Teile herausgeschnitten, und der Rest wird zerhackt, um in weiterverarbeitete Geflügelprodukte wie Nuggets und Frikadellen verwandelt zu werden.«
»Infiziert?« Mein Appetit ließ schlagartig nach.
»Dann sind da noch die Antibiotika. Die Hühner bekommen diese Medikamente routinemäßig, in dem vergeblichen Versuch, sie gesund zu erhalten, und raten Sie, wo diese Medikamente dann landen? Sie werden in den Fettzellen der Tiere gespeichert. Wenn wir das Fleisch essen, dann bekommen wir eine ordentliche Dosis von diesen gesunden Medikamenten ab. Oder eben ungesunden, je nachdem, wie es gerade kommt.«
Ich schlürfte meinen Shake. »Das ist ja widerlich.«
»Aus diesem Grund esse ich kein Fast-Food-Hähnchen. Nur die aus kontrollierter Zucht.«
Ich musterte mein Sandwich misstrauisch. Vielleicht waren die Enchiladas ja genießbar.
Eine halbe Stunde später parkten wir in der Einfahrt von Cals Haus. In dem Moment, als ich das Haus betrat, traf mich der Duft von Chilis und Limonen mit voller Wucht, und mein Magen begann erneut zu knurren.
»Ich muss noch ein paar Sachen erledigen«, sagte Cal, sank auf das Wohnzimmersofa und ließ einen Stapel Ordner auf den Kaffeetisch fallen. Was mir nur recht war. Ich hatte nur eines im Kopf – bzw. im Magen, wenn ich ehrlich bin. Ich folgte meiner Nase in die Küche, wo Millie und Tante Sue vor dem Ofen standen; sie hatten einen halb leeren Krug mit Margaritas neben sich stehen und kicherten über irgendeinen Witz, den nur sie verstanden.
»Hier riecht es aber gut«, sagte ich.
»Ach, Tina, du bist zurück. Wie war dein Tag, Liebes?«, fragte mich Tante Sue.
»Okay.« Ich spähte in den Ofen. Bis jetzt hatte noch nichts die Farbe von Holzkohle angenommen. Ein gutes Zeichen. »Und eurer?«
»Nun ja, deine Tante Millie und ich haben den Tag damit verbracht, Hatties Besitztümer durchzusehen.«
Ich spürte, wie mir wieder ein Kloß die Kehle hochstieg. »Das tut mir leid.«
»Ach, das braucht es nicht. Wir haben uns bestens amüsiert. Hatties Geschmack war wirklich vielseitig. Wie auch immer, wir werden die Sachen in Kisten verpacken und morgen zu Goodwill schicken.«
Ich nickte.
»Und der Gerichtsmediziner hat angerufen«, fügte Millie hinzu. »Er hat gesagt, dass sie die Leiche morgen freigeben. Sie wollte verbrannt werden, und ihre Asche sollte an ihrem Lieblingsort verstreut werden. Das Leichenschauhaus sagte, dass wir sie übermorgen abholen könnten, also werden wir das auch tun. Möchtest du mitkommen?«
Ich wollte ganz bestimmt nicht in Windrichtung stehen, während meine Tanten Hattie Carmichael an ihrer letzten Ruhestätte verstreuten. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass sie dort wegen mir ruhte, hörte ich mein schlechtes Gewissen antworten: »Natürlich.«
»Gut.« Tante Sue nickte. »Möchtest du einen Margarita, Süße?«
Als wenn ich das ablehnen könnte! »Mach das Glas ganz voll.«
Tante Sue goss mir ein großes Glas ein, aus dem ich dankbar nippte, während die beiden Tanten darüber redeten, was man mit all den Fotografien und Sammelalben von Hattie machen sollte.
Die arme Mrs Carmichael. Ich warf die Geflügelfrikadellen in den Müll und nahm einen weiteren großen Schluck von meinem Margarita. Er war stark, aber gar nicht so übel. Ein bisschen mehr Salz wäre nicht schlecht gewesen.
Während ich Tante Sue dabei beobachtete, wie sie das Blech aus dem Ofen holte und Käse draufstreute, wanderten meine Gedanken zu der Frage, wer Mrs C. umgebracht haben könnte. Meine ursprüngliche Verdächtigenliste hatte uns bis jetzt nicht weitergebracht. War ich komplett auf der falschen Fährte? Vielleicht handelte es sich nur um einen x-beliebigen Spinner, der es gern sah, wenn Journalisten der Schweiß ausbrach. Pines oder Blain Hall konnten Hattie unmöglich ermordet haben, da beide zu dem Zeitpunkt hinter Schloss und Riegel gewesen waren. Und sowohl Katie als auch Jennifer hatten ein Alibi für den Zeitpunkt, als der erste Anruf getätigt worden
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