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Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Titel: Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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wieder daaa!«
    Ich sprang vom Sofa auf wie ein Springteufelchen aus seiner Kiste und schaffte es auf diese Weise, mindestens einen halben Meter Distanz zwischen Cal und mich zu bringen, bevor die Tanten durch die Vordertür hereingewuselt kamen.
    »Wir sind hier drin«, sagte ich. Ich befeuchtete meine Lippen, auf denen ich Cal noch schmecken konnte, und spürte, dass meine Wangen brannten.
    Tante Sue und Tante Millie kamen in das Zimmer; sie ließen eine Armladung voller Dinge auf den Kaffeetisch fallen: eine Tüte mit Sandwiches, eine Zweiliterflasche Cola und einen violetten Tupperware-Container mit dem Hello-Kitty-Logo.
    »Was ist das?«, fragte ich und schob den Verschluss von der Tupperdose zurück.
    »Hattie.«
    »Hattie? Hattie Carmichael!?« Ich machte einen Riesensatz nach hinten, weit weg von der Tupperdose.
    Tante Sue nickte. »Wir haben sie auf dem Weg nach Hause im Krematorium abgeholt.«
    Ich rümpfte die Nase. »Und ihr habt sie in einer Tupperdose mit nach Hause gebracht? Geben sie einem dafür nicht normalerweise eine Urne?«
    »Sie wollten uns 200 Dollar für eine Urne abknöpfen«, meldete sich Millie zu Wort. »Die haben Nerven! Ich meine, wir werden ihre Asche ohnehin morgen verstreuen. Wer zahlt schon 200 Dollar für eine Urne, die man ohnehin nur einen Tag benutzt?«
    Ich fühlte mich außerstande, diese Frage zu beantworten.
    »Also hat Millie vorgeschlagen, die Straße hinunter zu dem Kramladen zu gehen und eine hübsche Keramikvase zu besorgen«, sagte Tante Sue.
    Ich sah hinunter auf den Plastikcontainer. »Das ist keine Keramikvase.«
    Millie zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, meine Augen lassen mich manchmal etwas im Stich.«
    Eine vorsichtige Untertreibung.
    Doch Tante Sue winkte ab. »Macht nichts. Drin ist drin. Es ist sogar besser als eine Vase. Der Verschluss ist luftdicht.« Sie drehte die Tupperdose auf den Kopf und wieder zurück. »Siehst du?«
    Ich sah von einem runzeligen Gesicht zum anderen. Dann schaute ich Cal Hilfe suchend an. Er grinste nur und hob die Hände, als wollte er sagen: »Hey, das sind nicht meine Tanten.«
    »Also begleitest du uns morgen, um die Asche zu verstreuen, ja?«, fragte Tante Sue.
    Ich nickte. »Na klar.« Das war das Mindeste, was ich tun konnte. Insbesondere wenn man bedachte, dass Mrs Carmichael jetzt in einem Resteaufbewahrungsbehälter residierte.
    »Gut. Wir fahren um acht. Die Tore werden um neun Uhr geöffnet.«
    »Tore?«, fragte ich und hielt mich an diesem einen Wort fest. Plötzlich hatte ich ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache.
    Tante Sue blinzelte mich unschuldig an. »Ja. Sie öffnen im Herbst nicht vor neun Uhr.«
    »Wer öffnet nicht vor neun Uhr?«
    »Disneyland.«
    Gütiger Himmel!
    »Disneyland? Moment mal – ihr verstreut Mrs Carmichaels Asche in Disneyland?«
    Die Tanten nickten unisono.
    »Das hat sich Hattie gewünscht«, erklärte Tante Sue. »Sie war die erste Micky Maus, weißt du. Ihre schönsten Erinnerungen sind die an das magische Zauberreich.«
    »Es ist der glücklichste Ort auf Erden«, fügte Millie feierlich hinzu.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nun, ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht legal ist, dort menschliche Überreste zu verstreuen.«
    »Niemand wird es jemals bemerken«, versicherte mir Tante Millie.
    Das konnte ich nicht so recht glauben.
    »Ich halte das nicht für eine gute Idee.« Ich warf Cal einen nach Unterstützung heischenden Blick zu.
    Glücklicherweise nickte er diesmal bestätigend. »Tina hat recht. Sie haben dort überall Sicherheitskameras.«
    Tante Millie winkte ab. »Niemand wird ein paar alte Damen behelligen.«
    »Die Asche aus einem Hello-Kitty-Container verstreuen?«
    »Ach, wir machen das ganz heimlich.«
    Schon die Frage war mir suspekt. »Heimlich?«
    Sie nickte. »Wir werden sie in eine dieser Souvenir- Limonadeflaschen umfüllen, sobald wir im Park sind. Niemanden wird es stören, wenn wir eine Limonadenflasche mit uns herumtragen. Dann werden wir die Flasche sozusagen etwas schräg halten, den Inhalt auskippen und, voilà, sie ist da, wo sie hinwollte.«
    Mir wurde ganz schwach.
    »Wo genau wollt ihr das machen?«
    »In ›It’s a Small World‹, der Micky-Maus-Erlebnistour«, antwortete Tante Sue. »Hattie liebte diese Disneyland-Tour. Hattie war die erste Micky Maus, weißt du.«
    Ja. Wusste ich.
    »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist«, sagte ich zum dritten Mal in drei Minuten.
    Doch ich sah mich vier knochigen Armen, die vor zwei mageren Brüsten

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