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Holt, Anne - Hanne Wilhelmsen 5

Holt, Anne - Hanne Wilhelmsen 5

Titel: Holt, Anne - Hanne Wilhelmsen 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred
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Wache«, kam es wie ein Echo von Halvorsrud. »Bilder. Warum denn?«
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    Hanne fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und ertappte sich bei einer
    Ungeduld, mit der weder dem Fall noch ihr selbst gedient war.
    »Sie sind überall mit Blut bespritzt. Obwohl wir natürlich Ihre Kleider
    aufbewahren werden, wäre es doch gut, Bilder zu haben, auf denen Sie sie
    noch tragen. Sicherheitshalber, meine ich. Danach können Sie sich umziehen.
    Das wäre doch die bessere Lösung, oder?«
    Die einzige Antwort bestand in einem undeutlichen Räuspern. Hanne
    beschloß, das als Zustimmung zu deuten, und nickte dem Fotografen zu. Der
    Staatsanwalt war sofort in blauweißes Blitzlicht gebadet. In unregelmäßigen
    Abständen erteilte der Fotograf kurze Befehle, wie der Staatsanwalt sich
    hinstellen sollte. Halvorsrud hatte jetzt resigniert. Er streckte die Hände aus.
    Er drehte sich um. Er stand seitlich vor der Wand. Vermutlich hätte er sich
    auch auf den Kopf gestellt, wenn jemand ihn darum gebeten hätte.
    »Das wär's«, sagte der Fotograf nach drei oder vier Minuten. »Danke.«
    Er verschwand ebenso leise, wie er gekommen war. Nur das Surren des
    Filmes, der im Kameragehäuse transportiert wurde, verriet ihnen, daß er zum
    Wohnzimmer und dem abstoßenden Motiv zurückkehrte.
    »Dann können wir ja gehen«, sagte Hanne Wilhelmsen. »Holen Sie sich etwas
    zum Anziehen, dann können Sie die Kleidung wechseln, wenn wir auf der
    Wache angekommen sind. Ich kann mit Ihnen ins Schlafzimmer gehen. Wo
    sind eigentlich Ihre Kinder?«
    »Aber Hauptkommissarin«, protestierte Sigurd Halvorsrud, und Hanne
    konnte zum ersten Mal etwas wie klares Bewußtsein in seinen Augen
    aufleuchten sehen. »Ich war doch dabei, als meine Frau ermordet wurde.
    Verstehen Sie das nicht? Und ich habe nichts getan. . . «
    Er ließ sich in einen Sessel sinken. Entweder hatte er das
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    Blut an seinen Händen vergessen, oder es war ihm egal. Auf jeden Fall rieb er
    sich heftig die Nasenwurzel. Danach strich er sich mehrere Male über den
    Kopf, wie in einem vergeblichen Versuch, sich selbst zu trösten.
    »Sie waren dabei«, sagte Hanne Wilhelmsen langsam, sie wagte nicht, Erik
    Henriksen dabei anzusehen. »Der Ordnung halber muß ich Sie darauf
    aufmerksam machen, daß Sie keine Aussage zu machen brauchen, solange
    Ihr. . . «
    Hanne Wilhelmsen wurde von einem ganz anderen Mann unterbrochen als
    dem weinenden, frischgebackenen Witwer, der noch vor wenigen Minuten wie
    ein übergroßes Kind neben den enthaupteten Überresten seiner Frau auf
    einem Holzstuhl gehockt hatte. Dieser hier war der Oberstaatsanwalt Sigurd
    Halvorsrud, den sie von früher kannte. Und sein Anblick brachte sie zum
    Schweigen.
    Seine Augen waren grau und kalt. Der Mund war nicht länger ein
    konturenloses Loch in seinem Gesicht. Seine Lippen strafften sich um
    ungewöhnlich regelmäßige Zähne. Seine Nasenflügel vibrierten leicht, als
    wittere er eine Wahrheit, die er nun mit anderen zu teilen bereit war. Sogar die Art, wie er arrogant den Kopf ein wenig zurücklegte und dabei sein Kinn
    vorschob, war plötzlich zu sehen, doch nur so kurz, daß Hanne Wilhelmsen für
    einen Moment an einen Irrtum glaubte.
    »Ich war nicht nur dabei«, sagte Halvorsrud dann zaghaft und leise vor sich
    hin, als habe er bei genauerem Nachdenken beschlossen, erst zu einem
    späteren Zeitpunkt wieder zu seinem alten Ich zurückzukehren. »Ich kann
    Ihnen den Namen des Mörders nennen. Und seine Adresse noch dazu.«
    Das Fenster stand einen Spaltbreit offen, obwohl es erst März war und der
    Frühling sich energisch zu verspäten schien. Ammoniakgeruch verbreitete sich
    im Zimmer, und eine Katze miaute so plötzlich, daß alle zusammenfuhren.
    • 8
    Im Licht einer Gartenlampe am Tor konnte Hanne sehen, daß es jetzt schneite,
    leicht und spärlich. Die Anwärterin rümpfte die Nase und ging das Fenster
    schließen.
    »Sie kennen also den. . . war es ein Mann?«
    Der Oberstaatsanwalt hätte nichts sagen dürfen. Hanne hätte ihm nicht
    zuhören dürfen. Hanne Wilhelmsen hätte den Oberstaatsanwalt Sigurd
    Halvorsrud so schnell wie möglich zum Gronlandsleiret 44 bringen müssen.
    Der Mann brauchte einen Anwalt. Er brauchte eine Dusche und saubere
    Kleidung. Er konnte verlangen, das Haus verlassen zu dürfen, in dem seine
    eigene Frau ermordet und verstümmelt auf dem Wohnzimmerboden lag.
    Hanne hätte den Mund halten müssen.
    Halvorsrud sah sie nicht an.
    »Ein Mann«, er nickte.
    »Den Sie

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