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Holunderblut

Holunderblut

Titel: Holunderblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Brinkmann
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der Karrn auch schnell sinkt.
    Oder, hat die Katharina sich gedacht, weil es so sauheiß war in letzter Zeit und so ein altes Auto keine Klimaanlage hat. Leider hat sie diesen simplen Gedanken nicht ausgesprochen, der hätte alle weitergebracht, denn der hätte zumindest die Selbstmordthese gekippt.
    So sind die Katharina und der Brunner also mit den Kollegen nach Mühldorf gefahren, haben ihren Bericht dagelassen und sind dann zurück nach Weil, immer in Kontakt mit Mühldorf und vor allem mit dem Moser Rudi.
    Die Katharina hat dann aber gemerkt, wie ihr Kopfweh stärker wird, und da hat der Brunner sie heimgeschickt. Mit einem Taxi.
    Und noch im Taxi hat die Katharina sich ihre Notizen gemacht und beschlossen, gleich daheim ihr Handy wieder aufzuladen und den Hafner anzurufen.
     
    »Hafner?«
    »Herr Hafner, hier ist Polizeihauptkommissarin Berger von der Polizei in Weil.«
    »Ah, die Frau Berger! Wie geht’s Eana denn? Sand Sie scho wieder ausm Krangahaus draußn?« Aha, informiert war er.
    »Naa, i ruaf nur o, weil Sie mi no ned bsuacht habn im Krangahaus, i wart auf Sie!«
    Da hat der Hafner bloß gelacht, aber recht nett irgendwie.
    »Schmarrn. I ruaf o wegen dera Geschicht mit dem Moorweiher.«
    »Des hab i mir scho denkt«, hat der Hafner ganz nüchtern bemerkt.
    Also haben ihn die Geschichten sehr wohl erreicht gehabt, eigentlich eh klar, wenn die Sekretärin schon ganz neugierig nachhakt. In seinem Auftrag vermutlich.
    »Haben S’ grad Zeit?«, hat die Katharina gefragt.
    »Ja, für die Polizei doch immer!« Ganz großkotzig hat der Hafner jetzt geklungen.
    »Na ja oiso, Sie wissen ja, was des für a Wagen war, den s’ da heit außazogn habn ausm Derdorfer Weiher.«
    »Naa. Was für oana war’s denn?« Das hat jetzt direkt nach ehrlichem Interesse geklungen, seitens des Tandlers.
    »A dunkelgrüner E-Type .«
    »Naa!«
    »Doch.«
    »Ned wahr!«
    »Doch.«
    »Des kann er doch ned   … Des ko doch ned sei!«
    »Wer kann das doch nicht?« Jetzt war die Katharina schon recht neugierig, wie der erste Halbsatz vom Hafner weitergegangen wär. Deswegen, und weil der Hafner gar nicht mehr reagiert hat, hat sie das Ganze noch einmal wiederholt. »Wer kann das doch nicht???«
    »Nix.«
    »Herr Hafner, mir glangt’s grad a weng. Jetzt mach i Eana an Vorschlag, oiso Sie habn die Wahl. In ana hoibn Stund treffen mia zwoa uns im Biergarten vom Posthotel in Derdorf und ratschen a bisse. Oder, alternativ, in der Polizeidienststelle in Weil.« Da hat die Katharina jetzt ein bisschen gepokert, die zweite Option wollte sie auf keinen Fall. Aber sie hat den Hafner schon richtig eingeschätzt, der wollte die auch nicht.
    »Im Biergarten. In Ordnung. Aber erst in ana Stund. Weil i muaß no was fertig macha.«
    »Is recht. Bis später.«
    »Bis spaada.«
    Und dann hat die Katharina sich noch gedacht: Bingo! Der weiß schon wieder was, der Tandler, und die Privatdetektivin kriegt das schon noch aus ihm heraus.
    Und um sechs Uhr am Abend ist sie dann im hintersten Eck vom Biergarten vom Derdorfer Posthotel gesessen, unter einer alten Kastanie, und hat auf den Tandler gewartet und währenddessen in ihrem Notizbuch geschrieben und geblättert und wieder geschrieben.
    Und als ihr gerade eingefallen ist, dass sie ganz dringend den Matteo anrufen muss, da ist der Hafner gekommen, eine glatte Dreiviertelstunde zu spät. Aber immerhin.
    Sie haben dann ein bisschen was gegessen, er hat ein Spezi getrunken und sie eine leichte Weiße. Und versucht, gegen das Kopfweh anzudenken.
    »Was woitn S’ denn eigentlich sagen, vorhin am Telefon?«, hat die Katharina dann gefragt, als sie beide leidlich entspannt waren.
    »Woaß i nimmer.«
    »Herr Hafner, jetzt machen S’ mi bittschee ned wahnsinnig!«
    »Ja mei, dass i
des
no schaff, a Frau wahnsinnig zum Macha!«
    Aber von der Katharina nur ein müdes Lächeln, da ist sie im Moment nicht drauf eingestiegen, auf diesen Flirtversuch vom Hafner.
    »Wia i des mit dem E-Type erwähnt hab, habn Sie gsagt: Das kann er doch nicht   … Und wia warad der weiterganga, der Satz?«
    Jetzt hat der Hafner wieder nachgedacht, ganz still war er, und dann hat er angefangen.
    »Des woaß i jetz echt nimmer, aber   … es is a
so
…« Der Altmann Thomas verkauft hin und wieder einen Wagen, um sich dann ein neues Schmuckstück für seine Jaguarsammlung zu leisten. Genauer gesagt wickelt der Altmann den Verkauf und den Neukauf immer über den Hafner ab. Aber den einzigen Wagen, von dem der sich nie und

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