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Holy Shit

Holy Shit

Titel: Holy Shit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf-Bernhard Essig
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Schimpfwörtern ist auch sein Lustspielfragment »Hanswursts Hochzeit«. Um was es geht in dieser Posse? Um Sex. Hans Wurst sagt es deutlich, als ihm von einer bedeutenden Hochzeitsgesellschaft mit wichtigen Gästen vorgeschwärmt wird. Seine Antwort: »Indessen was hab ich mit den Flegeln / Sie mögen fressen und ich will vögeln.« Das Personenverzeichnispasst zu dem derben Inhalt, und Goethe scheute sich, es in seiner Autobiographie »Dichtung und Wahrheit« zu nennen, da »das sämtliche Personal des Schauspiels aus lauter deutsch herkömmlichen Schimpf- und Ekelnamen bestand …«

    Ich bin da weniger scheu und biete es meinen Lesern dar, dazu erwähne ich, dass manche Ausdrücke inzwischen harmlos klingen oder nicht mehr gleich zu verstehen sind. Spricht man sie aus, kommt man oft auf den unanständigen Sinn der Namen:
    »Hanswurst
Bräutigam.
Ursel Blandine
Braut.
Ursel mit dem kalten Loch
Tante.
Hans Arschgen von Rippach
empfindsam.
Matzfoz von Dresden.
Tölpel von Passau
Reckärschgen, Schnuckfözgen
Nichten
Maulaff
Peter Sauschwanz
Scheismaz
Lauszippel
Grindschiepel
Rotzlöffel, Gelbschnabel
Pagen
Schwanz
Kammerdiener
Hundsfutt
wird extemporisirt auch
Gastrolle
Simplicissimus
kommt von der Reise
um die Welt
Hans Tap ins Mus.
Stamhalter
Quirinus Schweinigel
bel esprit.
Thomas Stinckloch
Nichts gerings
Jfr Rabenas
Blackscheiser
Poet.
Hans Hasenfus
Schindluder
Sauf aus
Vollzapf
Hungerdarm
Schlüffel
Fladen
Candidat
Mag. Sausack
Pastor Loci
Stinckwiz
Kammeriuncker
Hans Dampf
Haushofmeister
Hauslümmel
Hausknecht
Bieresel
Kellerknecht
Hosenscheiser, Leckarsch
Pathen der Braut
Sprizbüchse
Lapparsch
Original
Fozzenhut
Dreckfincke
Kropfliesgen
Piphan
Schnudelbutz
Farzpeter
Hundeiunge
Schwerenöther
Projecktmacher
Mazpumpes, genannt Kühfladen.
Juncker
Schlingschlangschlodi
kommt von Akademien
Heularsch.«
    PS Goethe ließ ein paar Namen in der Reinschrift weg, die hier nachgetragen werden: »Maztasche, Lumpenhund, Jfr Arschloch, Schindknochen, Lausewenzel, Nonnenfürzgen«.

Scheißstück! Autoren über ihre Kollegen
    Clemens Brentano über Heinrich von Kleist: »Was den Kleist so besonders kurios macht, ist sein Recept zum Dialog. Er denkt sich alle Personen halb taub und dämlich, so kömmt dann durch Fragen und Repetieren der Dialog heraus.«
    Arthur Schopenhauer über Georg Wilhelm Friedrich Hegel: »Hegel ist ein plumper Scharlatan und seine Lehre eine philosophische Scharlatanerie. Der Grundgedanke seiner Afterweisheit war eine philosophische Hanswurstiade. Er ist eine philosophische Ministerkreatur, ein geistiger Kaliban, eine bestia trionfante, ein frecher Unsinnsschmierer, ein Papier-, Zeit- und Kopfverderber. Das unsinnige Geschwätz erinnert an Deliramente der Tollhäusler, ein physisch wirkendes Vomitiv.«
    Karlheinz Deschner über Ernst Jünger: »Prosa wie aus einem oberbayerischen Landratsamt, Brei auf Stelzen.«
    Kurt Tucholsky über Thomas Mann: »Thomas Mann würde von mir noch viel mehr auf den Kopf kriegen, wenn alle Leute nicht so eine grässliche Achtung vor ihm hätten … Ich kann so ein Zeug überhaupt nicht lesen.«
    Arno Schmidt über Johann Wolfgang Goethes »Hermann und Dorothea«: »Das Fließband seiner Scheißverse: da karrt der Schüdderump voll abgemurkster Idyllen, im immer gleichen grobschlächtigen Pumpertakt: pfui Deubel, der Bube!«
    Gottfried Benn über Heinrich Mann: »Alles in Allem weiß man meistens überhaupt nicht mehr, was er eigentlich meint und will, so herum redet u. faselt er über Alles in einem Stil, so maniriert, dass einem übel wird.«
    Georg Heym über Stefan George, Rainer Maria Rilke, Peter Altenberg: »Lies diese Leute nicht, diese Narren,George, Rilke, Altenberg. Das sind alles Kranke, die ins Spital gehören und die auf den Krücken ihrer Verse einen lahmen Veitstanz ausführen. Ich mag sie alle nicht recht.«
    Iwan Turgenjew über Fjodor Dostojewski: »Dostojewski ist der Pickel auf der Nase der russischen Literatur.«
    Georg Christoph Lichtenberg über Friedrich Gottlieb Klopstock: »Mit größerer Majestät ist wohl noch nie ein Verstand stillgestanden.«
    Friedrich Dürrenmatt über Carl Zuckmayer: »Die komischste Begegnung, die ich hatte, war Zuckmayer in München. Da war ich im Hotel Vier Jahreszeiten, etwas abseits saß Zuckmayer, und plötzlich erhob er sich und kam mit einer ungeheuer süßen Weinfahne zu mir herüber, stellte sich vor meinen Tisch und sagte: ›Sie halten meine Stücke für Scheiße.‹ Darauf sagte ich: ›Herr Zuckmayer,

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