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Holy Shit

Holy Shit

Titel: Holy Shit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf-Bernhard Essig
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»Granaddaggl«, ist eine Besonderheit, aber vergleichsweise normal, kommen »Sack« und »Dackel« doch in sehr vielen Dialekten und auf unterschiedlichsten Sprachebenen als Kraftausdrücke vor. Origineller hört sich da schon der »Blärrhafa«, also »Plärrhafen«, an, womit man kindliche Dauerheuler beschimpft, oder »Bruddlsupp(n)« für »Meckeranfall/Dauergrantln«.
    Wer den allgemeinen Schönheitsregeln nicht entspricht,wird zur oder zum »Ackerbutz« erklärt, was wörtlich »Ackerpopanz« heißt und eine »Vogelscheuche« bezeichnet. Der »Teigaff« erfreut sich bis in die Schweiz und ins Elsass hinein großer Beliebtheit, bezeichnet mal einen sehr bleichen Menschen, mal blasierte Mädchen, Bäcker oder allgemein dümmlich eingebildete Typen beiderlei Geschlechts. Noch dümmer sind »Wasserreibelsköpf«, natürlich »Volldackel« und der »Huatsempel« (»Hutsimpel«).

    Geizige verspottet man als »Furzklemmer«, die Steigerung von »Entenklemmer«. Der Letztere schaut bei den Vögeln, die er sich zwischen die Beine geklemmt hat, in der Kloake, ob schon ein Ei kommt, der Erste gibt selbst seinen Furz nur widerwillig her. So jemand beschäftigt sich mit seinem »Fidele« oder »Füdle«, dem Hintern, und ist vielleicht ein »Fideleshänger«, was schlampig herumlaufende Personen charakterisiert.
    Ein »Dummschwätzer« heißt »Lällebäbbel«, »Klefflescheißer«, »Schafscheißschwätzer« oder »Maulschnall«, wobei das Letztere einen »Aufschneider« kennzeichnet. Wer andere aufdringlich oder lüstern angafft, wird wegen seiner »gämpischen Glotzpöppel« beschimpft, also der »begehrlichen/geilfrechen Großaugen«. Ein »grätiger Bäkel« wäre dagegen ein »unleidlicher, miesepetriger, mürrischer Grobian und grober Klotz«, wobei »Bäkel« auch getrockneten Nasenschleim bezeichnet.

Achtbare Verächter: Sachsen und seine schönen Schimpfwörter
    Von meiner Karl-May-Lektüre her wusste ich schon, dass Sachsen mit Abwechslung und Geschick schimpfen können, aber im Studium einschlägiger Wörterbücher bin ich aus dem Staunen über die herrlich drastischen Kraftausdrücke kaum herausgekommen. Seltsam, dass die Sachsen, die ich kenne, alle so nett sind. Wahrscheinlich glauben sie, dass ich ihr Schimpfen nicht verstünde. Das kann leicht sein, wenn ich mir die kleine Liste hier so ansehe:
»Albschwanz«: einfältiger, dummer Kerl, Narr.
»Ich hau dich ärschlich zur Tiere naus!«: Ich haue dich umgekehrt zur Tür hinaus!, Ich schmeiße dich raus.
»Backenbern’männel«: Dürrer, kleiner Kerl, mageres Menschlein, eigentlich einer, der aussieht wie aus getrockneten und entsprechend verschrumpelten Birnen zusammengesetzt, ein Backbirnenmännchen.
»Bôdschôf«: »Badschaf«, ein Badegefäß, gutmütiger Trottel, einer, der von anderen ausgenutzt wird.
»Bärlatsch«/ »Nieselpriem«: schwerfälliger, ungeschickter Mensch, Tölpel, Tolpatsch.
»Briezel«: Tunichtgut, Lausejunge.
»Bucht«: Gesindel, schlechte Gesellschaft, Horde. Ursprünglich »Spreu«, Getreidereste. Ähnlich in der Bedeutung »das Gefocke«, »das Gehottich«, »das Hottich«.
»Du bürzender Buz«: »Du angeberischer Kümmerling«; »bürzen« eigentlich ein Körperteil wie den Bürzel hervorstrecken, dann sich brüsten, angeben. »Buz« bezeichnet schwächliche, zurückgebliebene Pflanzen, Tiere, dann auch Menschen.
»Damscher Dallewale«: verrückter, dummer Tollpatsch (auch »dämischer«).
»Dräuischer Dremmel«: sturer, dickköpfiger Kerl.
»Dreckfressriches Luder«: übel geiziger Mensch (Mann oder Frau).
»Eurischer Essenkehrer/Feierriepel«: Schmutzfink, eigentlich »gruseliger Schornsteinfeger/Feuerrüpel«.
»Fänsliese«: Heulsuse.
»Fape«: unreifer Mensch.
»Fünfern«/»Du kannst mich mal fünfern!«: den Buckel runterrutschen. Wohl mit den fünf Buchstaben von »Arsch« zusammenhängend.
»Fosch«: heimtückisch, hinterhältig, böse.
»Gahnaffe«: dumm Rumstehender; eigentlich »Gähnaffe«, wie »Maulaffe«.
»Grätiger Gotel«/»Kalmes quatscht bloß Gokelmoosch«: übelgelaunter Tollpatsch/eingebildeter Dummkopf, quatscht nur wirres Zeug.
»Hal’ dei Gusch, du aller Hacksch!«: »Halt dein Maul (Gosche), du alter Zotenreißer!« Eigentlich der unbeschnittene Eber oder der Kaninchenbock.
»Hohtueter/huhnacketer Dingerich«: höhnischer, spottlustiger Kerl.
»Kriewatsch«: der Knirps, Krüppel, elender Kerl.
»Krumpel/Grumpel«: alte Jungfer, hässliches Mädchen; auch Streusel für den

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