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Holz und Elfenbein

Holz und Elfenbein

Titel: Holz und Elfenbein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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auf Federicos Bauch zum Liegen kam. »Wirklich?«
    »Ja, es war toll.« Federico hielt inne und konnte es sich nicht verkneifen. »Der beste Pudding meines Lebens.« Ihr kleiner Scherz und geflügeltes Wort für guten Sex.
    Nach einer Weile ergriff Federico erneut das Wort. Normalerweise war er es immer, der zuerst nach dem Sex einschlief doch heute nicht: »War ich deine erste Jungfrau?« Er wusste auch nicht, warum ihn dies interessierte. Wie er überhaupt auf diese Frage kam.
    »Nein.« Wenigstens war Alexis ehrlich und dies rechnete ihm Federico hoch an. Andere hätten ihn vielleicht angelogen, nur damit er sich besser fühlte.
    »War ich der Erste, der dich... War ich der erste Mann bei dem du passiv warst?«, formulierte er die Frage auf eine etwas höflichere Art und Weise um.
    »Nein.«
    »Oh.«
    »Aber mittlerweile wünschte ich, du wärst es gewesen«, bekannte Alexis und rückte näher an ihn heran. Federico hob den Arm damit er darunter schlüpfen und den Kopf auf Federicos Brust legen konnte.
    »Bin ich dir dann nicht zu langweilig? Ich bin doch so unerfahren.«
    »Das hast du mich schon einmal gefragt«, gähnte Alexis.
    »Dann frage ich es eben wieder«, gab Federico zurück.
    »Nein. Du bist nicht langweilig im Bett und außerdem lernst du schnell.«
    Federico spürte das anzügliche Grinsen mehr als dass er es sah. Er schloss die Augen und versuchte zu einzuschlafen.
    Doch hinter seinen geschlossenen Lider sah er wieder Alexis, wie dieser sich mit angestrengter Mine über ihn beugte, in ihn stieß und sich zusammen mit ihm bewegte.
    »Manchmal, wenn du an der Orgel improvisierst hast du diesen gleichen konzentrierten Gesichtsausdruck«, murmelte Federico.
    Alexis schnaubte empört und Federico schlief mit einem Lächeln ein.

19

    Federico wusste, dass er so langsam losgehen sollte. Aber er konnte es nicht über sich bringen. Schon zweimal hatte er die Hand an den Griff der Beifahrertür gelegt und sie dann wieder fallen gelassen. Wenn er ginge, dann musste er sich seiner unmittelbaren Zukunft stellen und er wäre ein Narr, wenn er davor keine Angst gehabt hätte.
    »Soll ich nicht doch mitkommen?«, erkundigte sich Alexis neben ihm mit nachsichtiger Stimme. Alexis hatte nichts gesagt als er Federicos offenkundiges Zögern gesehen hatte, doch nach einer Viertelstunde schien selbst seine Geduld erschöpft zu sein. »Du musst in fünf Minuten bei ihm sein.«
    »Ich weiß«, gab Federico kläglich zurück. Er rieb sich wieder über die Augen. Es waren keine Tränen da und doch glaubte er, dass er spätestens wenn er die Gebäude des Konservatoriums betreten würde, anfing zu weinen. Schließlich war der Campus ihm seit fast zehn Jahren eine Heimat gewesen. Eine Heimat, die er jetzt im Begriff war endgültig aufzugeben.
    »Hier, nimm die.« Alexis öffnete das Handschuhfach und reichte ihm eine Designersonnenbrille. Immerhin zeigte sich heute eine überraschend starke Wintersonne am Firmament, so dass eine Brille nicht gänzlich abwegig war. »Dann sieht man auch nicht, dass du gestern gekifft hast.« Es war ein schwacher Versuch Federico vom Unvermeidlichen abzulenken.
    »Du hast auch gekifft. Jetzt spiel dich nicht so auf.« Federico sah noch einmal in den Spiegel an der Sonnenblende. Seine Pupillen waren nicht mehr geweitet, niemand würde sehen, was er und Alexis am gestrigen Abend getan hatten. »Ich möchte nicht wissen, was ich wieder für Sexfantasien von mir gegeben habe.«
    »Oh, es war interessant.« Alexis setzte sein bestes anzügliches Grinsen auf. »Aber leider war es mein letzter Stoff. Wir müssen einmal in Amsterdam Urlaub machen.«
    »Das hättest du wohl gern. Vielleicht ist es ganz gut, dass nun nichts mehr von diesem Zeug da ist.« Federico legte den Kopf zurück und atmete tief durch. »Es hilft wohl alles nichts, dann gehe ich mal zu meinem Henker.«
    Er setzte sich die Brille auf und während sie noch gemeinsam über den Parkplatz liefen, meinte Federico: »Vielleicht kannst du und Claude schon anfangen.«
    »Machen wir.« Alexis zog ihn für einen kurzen, tröstenden Kuss an sich, dann ließ er ihn gehen.
    Federico trottete zum Verwaltungstrakt, während Alexis zum Wohnheim ging, wo Claude schon auf ihn warten würde. Claude wusste von seinen Plänen zu Alexis zu ziehen und half natürlich mit beim Packen. Viel war es ohnehin nicht mehr. Das meiste seiner Kleidung und der anderen Dinge, die man täglich benötigte, befanden sich bereits bei Alexis.
    Keinesfalls wollte Federico

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