Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Holz und Elfenbein

Holz und Elfenbein

Titel: Holz und Elfenbein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
Vom Netzwerk:
nachzuvollziehen.
    Statt einer Antwort gab Federico nur ein genussvolles leises Stöhnen von sich und legte den Kopf auf die linke Seite um Alexis‘ Streicheleinheiten besser genießen zu können.
    »Ich denke, du siehst es alles etwas zu verkrampft«, riet Alexis. »Es gibt nicht den Schwulen schlechthin, genau so wenig wie es den Hetero gibt. Nur weil du schwul bist, musst du nicht die gesamte Kollektion von Gloria Gaynor im CD-Regal stehen haben und Brokeback Mountain für den besten Film aller Zeiten halten. Im Grunde ist es wie mit dem Klavierspielen: Du musst deinen eigenen Stil finden und das braucht seine Zeit.«
    Dies war ein Vergleich, den Federico verstand und er nickte langsam.
    Alexis war mittlerweile mit den Schultern und Nacken fertig. »Willst du dich nicht hinlegen?«
    Federico stopfte sich ein Kissen unter das Gesicht und machte es sich in Bauchlage bequem. Er protestierte auch nicht als Alexis sich auf sein Hinterteil setzte, die Knie ruhten neben Federicos Rücken. Zum einen konnte Alexis so mehr Kraft mit seinen Händen ausüben und Federico hatte da ein paar wirklich üble Verspannungen am Rücken. Zum anderen saß er gerne auf Federicos Hintern, der wirklich keine Wünsche offenließ: Rund, knackig, fest, genau so wie er es liebte.
    Insgeheim fragte er sich, wann er diesen knackigen Hintern entjungfern würde.
    »Du machst das wirklich gut.« Bescheinigte Federico eine Viertelstunde später, seine Stimme klang schläfrig und in der Tat hielt er bereits die Augen geschlossen.
    »Ich dachte...« Alexis richtete sich auf, stützte sich auf die linke Hand und griff mit der Rechten in Federicos Shorts. Fast berührten seine Finger Federicos Schwanz, doch der drehte sich nur auf die andere Seite und klemmte so Alexis‘ Hand unter seinem Körper ein, so dass er nicht einmal mehr die Finger bewegen konnte.
    »Ich habe in der letzten Nacht schon kaum geschlafen. Du hast doch selbst gesagt, ich sollte mehr auf meinen Körper achten.« Wurde ihm prompt eine Abfuhr erteilt.
    Grummelnd rieb sich Alexis die Hände, nachdem sie wieder freigegeben worden waren, an einem Handtuch trocken und legte sich dann neben Federico ins Bett. Das nannte man dann wohl: ›Mit den eigenen Waffen schlagen‹.

    Am nächsten Morgen weckte ihn leidenschaftliches Stöhnen und vielsagendes Gerumpel aus dem Nebenzimmer.
    »Ich glaube es nicht!«, seufzte Federico und fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht. Er sah so aus, als ob er am liebsten die angebrochene Flasche Rotwein, die noch neben dem Bett stand, an die Wand werfen wollte.
    Alexis selbst war einigermaßen fassungslos. Er hätte es Claude nicht zugetraut, dass er Jérôme so schnell klargemacht hatte.
    »Claude hat schon einen rechten Verschleiß, oder?«, erkundigte er sich und drehte sich auf den Rücken. Schulter an Schulter lagen sie nun da und starrten zur Decke während sie den beiden Männern im anderen Zimmer zuhörten. Mit Sicherheit war es Jérôme, wer denn sonst?
    »Ja, das traut man dem Jungen gar nicht zu. Er hatte sogar schon einen Dreier da drüben im Zimmer!«
    »Oh, du Armer«, lachte Alexis leise und tätschelte Federico den Schenkel.
    »Meistens übernachtet er bei ihnen und nicht mehr so häufig hier. Aber nachdem wir beide jetzt zusammen sind, da glaube ich, dass er sich weniger einen Kopf darum machen wird.«
    »Je bande comme un turc, alors tournes la page!« , drang durch die Wände zu ihnen herüber und Alexis wandte fragend den Kopf. »Mein Französisch ist auf diesem speziellen Gebiet nicht so bewandert. Könntest du übersetzen?« Alles was er verstanden hatte, war irgendetwas von einem Seitenwechsel.
    Federico schnaufte hörbar durch die Nase: »Frei übersetzt: Ich hab ne tierische Latte, jetzt nimm mich endlich von hinten.«
    »Ah.« Täuschte er sich oder hörte er in Federicos Stimme so etwas wie Anspannung. Machte es den Pianisten etwa an, die beiden anderen zu belauschen? Vorsichtig ließ er seine Hand über Federicos Bein weiter in Richtung Körpermitte wandern. Anders als am Vorabend wies ihn Federico nicht ab, sondern ermunterte ihn noch mit einem geflüsterten »Ja« dazu ihn fester anzupacken.
    Nur, dass es heute nicht so funktionieren würde. Alexis selbst fühlte wie ihm das Blut in den Schwanz schoss. Zwei sich vögelnde Männer im Nachbarzimmer, einen sexy Pianisten mit Morgenlatte an seiner Seite, keine guten Voraussetzungen um standhaft zu bleiben.
    Er schlug die Bettdecke zur Seite und beugte sich über Federico.

Weitere Kostenlose Bücher