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Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Titel: Home at Heart - Liebe auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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küssen würde, doch so wie es aussah, hatte sie sich getäuscht. Sie war eine unverbesserliche Romantikerin, doch die Tatsache, dass sie jetzt bestimmt schon eineinhalb Minuten wortlos vor dem Stall standen und er immer noch keine Anstalten gemacht hatte, ihr näher zu kommen, holte sie in die Realität zurück. „Ich möchte mich nochmal recht herzlich für den Ausritt bedanken und hoffe, dass wir das bald wiederholen können. Schlafen sie gut, Jake, und lassen sie sich nicht von den Bettwanzen beißen!“
    „Ich wünsche ihnen auch eine gute Nacht. Bis morgen“, sagte Jake, der innerlich zerwühlt war. Es hatte ihr zu lange gedauert. Hätte er nicht mit sich selbst gehadert, hätte er sie geküsst. Doch jetzt war sie bereits auf dem Weg zur hinteren Veranda des Haupthauses. Er drehte sich um und ging zerknirscht zurück zum Gästehaus.

13

    Als der Wecker zu schrillen begann, wurde Lorelai unsanft aus ihren Träumen gerissen. Im Zimmer war es noch dunkel, doch die Sonne hatte bereits begonnen, aufzugehen. Der Wecker schrie immer noch seinen hellen, nervenaufreibenden Ton, als Lorelai endlich auf die Stumm-Taste an der Wecker-Oberseite drückte. Sie streckte sich unter der Decke und blieb dann einige Sekunden reglos liegen. Draußen hörte sie Vögel zwitschern. Es war unglaublich. In New York war sie der Prototyp eines Morgenmuffels gewesen und hatte die Schlummer-Taste ihres Weckers pro Morgen etwa fünfmal gedrückt, ehe sie sich halbtot dazu aufgerafft hatte, aufzustehen. Aus dem Bett gekommen war sie grundsätzlich erst gegen Viertel vor Acht, doch hier in Red Oak stand sie beinahe mit den Hühnern auf. Sie hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, erst die Pferde zu füttern und vor der weiteren Stallarbeit hinunter zum See zu laufen, eine Runde darin zu schwimmen und wieder zurück zu laufen. Jetzt war es gar kein Problem mehr für sie, um halb sechs aus den Federn zu kriechen. Nach ihrer Joggingrunde würde sie um sieben bei den Pferden sein – fit und ausgeschlafen. Sie warf die Bettdecke zur Seite, stand auf und suchte sich aus ihrem Schrank einen Bikini, Shorts, ein Shirt sowie ihre Laufschuhe.

    Wenige Minuten später trat sie auf die Veranda hinaus. Die kühle Luft der Morgendämmerung fühlte sich angenehm auf ihrer Haut an. Sie streckte sich noch einmal durch und ging dann die Verandatreppen hinunter zum Stallgebäude hin, an dessen Seite sich ein kleiner Anbau – die Futterkammer – befand. Jake hatte für jedes Pferd einen Futterplan erstellt, der in einer Folie an einem Nagel neben der Eingangstür hing. Er musste viel Ahnung von Pferden haben, denn aus dem Futterplan gingen Alter, Gewicht, Eignung und natürlich die jeweilige Futterration hervor. Soweit Lorelai es beurteilen konnte, eine sehr gute Arbeit.

    Sie nahm eine Kiste und begann, das Futter der Pferde in Messbecher einzufüllen, die sie in die Kiste stellte. Als sie das Stallgebäude betrat, wurde sie mit grummelnden, schnaubenden Pferdegeräuschen und Gewieher begrüßt. Sie fütterte die Pferde und wollte dann ihre Runde zum See laufen, während sie fraßen. Anschließend würde sie zurückkommen und die Pferde hinaus auf die Koppeln bringen, um die Boxen sauber zu machen.

    Sie war etwa eine halbe Stunde gelaufen, als sie bei dem kleinen See, der ebenfalls noch zum Land ihres Großvaters gehörte, ankam. Früher hatte sie die Strecke in zwanzig Minuten geschafft, aber sie war ja erstens nicht mehr Anfang zwanzig sondern Ende zwanzig und außerdem war sie seit acht Jahren bis auf die kleinen Joggingrunden Sonntagmorgen im Central Park nicht mehr gelaufen. Außer Atem ging sie den Steg entlang, der etwa vier Meter in den See hineinführte und stützte sich mit den Händen an den Knien ab. Die Sonne war jetzt bereits über den Horizont gestiegen und spiegelte sich auf der Wasseroberfläche wieder. Lorelai schlüpfte aus ihren Schuhen und Socken, streifte die Shorts und das Shirt ab und sprang ins Wasser. Es war eiskalt und während sie abtauchte, bildeten sich kleine Wasserbläschen, die sie kitzelten. Auf ihrem ganzen Körper hatte sich durch den Kälteschock eine Gänsehaut gebildet, doch es war ein wundervolles Gefühl, nach dem Laufen im kalten See zu schwimmen. Nach etwa fünf Metern tauchte sie auf und schwamm ans Ende des Sees.

    Als sie umdrehte um zum Steg zurückzuschwimmen, sah sie, dass dort jemand stand, der ihr zuwinkte. Sie schwamm näher auf den Steg zu und aus den Umrissen am Steg wurde Jake. Er winkte ihr

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