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Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Titel: Home at Heart - Liebe auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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Beinahe alle Agenden konnte sie via Mail oder Telefon erledigen und mittlerweile hatte sie sich sogar an die Telefonkonferenzen, die ihr in New York immer mehr als zuwider waren, gewöhnt, sodass David Park bislang kaum für sie hatte einspringen müssen. Sie aß gemeinsam mit ihrer Mutter, ihrer Großmutter und Jake zu Mittag und half ihm dann bei den Arbeiten auf der Farm. Die Abende verbrachte sie oft mit Jake gemeinsam. Entweder bei einem Ausritt, einem Essen oder einem Abend vor dem Fernseher.

    Es war ein unspektakuläres Leben, dass sie in Red Oak führte, ein Leben, dass ihre Freunde in New York wahrscheinlich müde belächelt hätten. Aber es war ein Leben, das sie glücklich machte und das sie behalten wollte. Für länger. Für immer.

16

    Mittlerweile war Lorelai seit zwei Monaten in Red Oak. Es war Juni geworden und der Sommer machte sich langsam aber sicher bemerkbar. Sie und Jake waren ganz offensichtlich für alle ein Paar und für sie war es, als wäre sie nie von Zuhause weggegangen.

    „Und ihr seid sicher, dass ihr nicht fliegen wollt?“
    Lorelai hievte die beiden kastenartigen Koffer auf den Laderaum von Jakes Pickup. Ihre Mutter und Ihre Großmutter waren auf dem Weg nach Weatherford, wo Lorelais Großonkel Gus – der Bruder ihrer Großmutter – lebte und sie zu seinem Geburtstag eingeladen hatte. Lorelai hatte im Internet einen Flug herausgesucht, der von Dallas bis zu einem kleinen Flughafen südlich von Weatherford gehen sollte, von dem aus Onkel Gus‘ Haus nur noch zehn Meilen entfernt war, die man mit einem Taxi hätte zurücklegen können.
    „In ein Flugzeug steige ich nicht“, sagte Ellen bestimmend und Lorelai wurde klar, dass ihre Großmutter sie niemals in New York besucht hätte.
    „Nichts in der Welt bekommt mich in so einen Vogel. Außerdem dauert die Fahrt mit dem Bus kaum vier Stunden!“
    „Der Flug würde gerade mal fünfundvierzig Minuten dauern und ihr müsstet nicht zusammengepfercht wie Ölsardinen in einem Bus mit schlecht funktionierender Klimaanlage sitzen“, entgegnete Lorelai schmunzelnd, wusste aber, dass es keinen Sinn machte, ihrer Großmutter die Vorteile des Fliegens näher zu bringen. „Außerdem finde ich es schade, dass ihr an meinem ersten Siedlerfest seit acht Jahren nicht auch anwesend sein werdet!“
    „Ach Kind…Onkel Gus wird siebzig. Und du kennst ihn ja. Gott weiß, wir würden lieber hier bleiben und am Siedlerfest teilnehmen, als zwischen den seinen streitenden Töchtern zu sitzen und sich vorzusehen, welches Thema man anschneidet, um einer Grundsatzdiskussion mit ihm aus dem Weg zu gehen!“
    Marge warf eine kleine Reisetasche auf dem Rücksitz und kletterte dann in den Fond des Wagens.
    „Aber man wird nur einmal im Leben siebzig und er und deine Grandma sind die letzten noch lebenden Geschwister. Bei deinem nächsten Siedlerfest sind wir bestimmt mit von der Partie!“

    Die Fahrt zum Busbahnhof in Dallas dauerte etwa vierzig Minuten. Ellen erklärte Lorelai die ganze Fahrt über, wo Essenvorräte zu finden waren, was sie wann kochen sollte und was Jake am liebsten aß.
    „Grandma – ihr seid gerade mal eine Woche weg. Ich denke nicht, dass Jake und ich in diesen sieben Tagen sämtliche Vorräte aufessen werden. Noch dazu, wo Dallas eine halbe Stunde entfernt ist – und es selbst in Red Oak einen McDonalds gibt!“

    Der Greyhound fuhr in den Busbahnhof ein, Ellen und Marge stiegen ein und nahmen in einer Sitzreihe auf der rechten Seite, ziemlich in der Mitte, Platz. Lorelai wartete, bis der Bus kurz darauf Richtung Weatherford davon fuhr und winkte ihren Eltern nach, bis er am Horizont verschwunden war. Dann ging sie zurück zum Pickup und fuhr zurück zur Farm. Sie fühlte sich etwas kribbelig, weil sie die kommende Woche ganz allein mit Jake auf der Farm verbringen sollte. Mittlerweile war zwar bekannt, dass Lorelai und Jake ein Paar waren, doch mehr als Händchenhalten und Küssen war noch nicht gelaufen, Jake war ein Kavalier der alten Schule, wie es sie in New York vermutlich gar nicht mehr gab. Sie fühlte sich wie ein sechzehnjähriges Mädchen, dessen Eltern ein Wochenende weggefahren waren und deren Freund zum ersten Mal bei ihr übernachten wollte. Keine Ellen und keine Marge, die irgendwie „störend“ entgegenwirken konnten, wenn sie mit Jake zusammen war. Sie war überrascht, dass sie die Woche mit Jake bislang noch nicht durchgeplant hatte. Für gewöhnlich war sie ein Mensch, der alles, rein ALLES plante. Sie

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