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Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Titel: Home at Heart - Liebe auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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hatte schon im Januar eine Liste mit Weihnachtsgeschenken für das nächste Fest, sie hatte die Ferien für sich und Rob für die nächsten vier Jahre geplant – Ferien, zu denen es nicht mehr kommen würde. In New York hatte sie Montag früh auf dem Weg ins Büro ihre Mittagessen für die kommenden fünf Arbeitstage geplant ebenso wie die Abendessen. Sie plante so gut wie alles und war selbst überrascht, dass gerade so eine einschneidende Woche – ja, sie empfand die erste gemeinsame Woche mit Jake, die sie allein verbrachten als sehr einschneidend – nicht geplant hatte.

    Auf der vierzigminütigen Rückfahrt dachte sie über ihre Beziehung zu Jake nach und versuchte, sie einzuordnen, was ihr nicht gelang. Es war mehr, als nur eine flüchtige Liebschaft. Ob es eine richtige Beziehung war, dessen war sie sich nicht sicher. Dass es eine richtige Beziehung werden sollte, dass sie sich wünschte, dass es eine richtige Beziehung werden würde, das wusste sie. Als sie die Interstate entlang fuhr und alte, blaue, grüne, braune und rote Pickups überholte, grübelte sie darüber nach, ob Jake wohl auch wollte, dass es eine ernste Beziehung werden sollte. Für sie stand fest, dass er bestimmt nicht der Typ Mann war, der nur auf das eine aus war (zudem hatten sie „das eine“ noch nicht einmal getan). Andererseits schien er oftmals im Zwiespalt, was seine Beziehung zu ihr im Gegensatz zu seiner verstorbenen Amy betraf, auch wenn er jedes Mal versuchte, es zu verbergen.

    Mittlerweile war sie an der Einfahrt der Farm angekommen. Sie hielt den Wagen an, ließ den Motor laufen und nahm die Post aus dem Briefkasten. Die Briefe landeten wenige Sekunden später auf dem Beifahrersitz von Jakes Pickup, von wo aus sie zum Haupthaus gefahren wurden.

    „Hallo Prinzessin, ich bin hinüber zu Earl McGray gefahren. Er braucht meine Hilfe. Bin gegen Abend bei dir, Jake“.

    Das war die Nachricht, die auf einem gelben A5-Blatt geschrieben, an der Haustür klebte. Lorelai musste kurz schmunzeln. Sie überlegte, wie lange es wohl her war, dass ihr jemand eine handschriftliche Nachricht hinterlassen hatte – in Zeiten von Handy und SMS. Vorsichtig nahm sie das gelbe Blatt an seinem Klebestreifen von der Tür, faltete es vorsichtig zweimal zusammen und schob es in ihre hintere Jeanstasche. Sie wollte die Nachricht aufbewahren. Ein Tick, den sie schon immer gehabt hatte. Zu Hause in New York hatte sie eine Rob-Schachtel. Ein kleiner Schuhkarton, der ursprünglich ein Paar Schuhe von Jimmy Choo beinhaltet hatte – das erste Paar teurer Schuhe, das sie sich gekauft hatte – und der dann einfach zur Rob-Schachtel umfunktioniert wurde. In der Rob-Schachtel fand sich die Kinokarte ihres ersten Dates – sie hatten Spiderman gesehen – eine Speisekarte des Restaurants, in dem sie zum ersten Mal gemeinsam gegessen hatten, ein kleiner Schlüsselanhänger mit einer Schnecke, den Rob für sie auf Coney Island gewonnen hatte – sie erinnerte sich, dass er ihr den Anhänger beschämt gereicht hatte, weil er eigentlich einen der großen Teddybären für sie gewinnen wollte, sich aber mit dem kleinen Trostpreis zufrieden geben musste. In der Schachtel lag das erste Foto, das sie gemeinsam ganz klischeehaft in einem Fotoautomaten gemacht hatten, die Email, die Rob ihr nach ihrem ersten Date geschrieben hatte und noch jede Menge anderer Kitsch.

    Als die Sache mit Rob vorbei war, hatte sie beschlossen, die Rob-Schachtel samt ihrem Inhalt in den Hudson zu werfen, hatte es aber in den wenigen Tagen, die sie nach der Trennung noch in New York geblieben war, nicht geschafft, sodass die Schachtel immer noch ihr Dasein im Wandschrank im Flur fristete. Mittlerweile war sie froh darüber, sie nicht weggeworfen zu haben. In den letzten Wochen hatte sie festgestellt, dass Rob ein Teil ihres Lebens war. Und Teile seines Lebens sollte man nicht unbedingt in den Hudson werfen.

    Eine Jake-Schachtel war bestimmt eine gute Idee. Sie schmunzelte bei dem Gedanken daran, schob Jakes Nachricht ein Stück weiter in ihre Hosentasche, damit sie auch wirklich nicht verloren gehen konnte, schloss die Tür auf und ging ins Haus.

17

    Das Siedlerfest war DIE Pflichtveranstaltung für die Bewohner aus Red Oak. Esfand sei t Menschengedenken auf dem Feld hinter der Farm der Elroys statt. William Elroy der I war (laut der Familiengeschichte der Elroys, der man Glauben schenken konnte oder auch nicht) damals mit den ersten Siedlern nach Red Oak gekommen und hatte

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