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Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Titel: Home at Heart - Liebe auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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auf die Stirn gegeben. Nachdem sie miteinander geschlafen hatten, konnte er selbst nicht einschlafen. Er war viel zu aufgekratzt, um ein Auge zuzutun, da ihm Gedanken wie Hochzeit und Umbau des Gästehauses für sie beide im Kopf herumschwirrten. Die erste halbe Stunde, nachdem Lorelai eingeschlafen war, hatte er damit zugebracht, sie zu beobachten, zu bewundern und zu versuchen, sein Glück irgendwie fassen zu können. Danach hatte er Durst bekommen. Er wandte sich zur Seite und griff nach der Flasche Arrowhead, die neben seinem Bett stand. Der Radiowecker zeigte 1.53 an. In großen roten Lettern wurden Uhrzeit und Datum angezeigt. Der zwanzigste Juni. Jake grübelte kurz und war sich sicher, dass dieses Datum in irgendeiner Weise ein besonderes Datum war.

    Ihm wurde plötzlich übel und innerhalb von einer Sekunde bildete sich in seinem Hals ein Kloß, der sich anfühlte, wie ein Granitstein. Die Luft blieb ihm kurz weg. Abrupt richtete er sich auf und rang nach Atem. Er legte den Kopf in den Nacken und versuchte, die Übelkeit und das Gefühl, sich übergeben zu müssen, zu unterdrücken. Plötzlich war ihm heiß und schwindlig. Er fühlte sich, als hätte er Fieber. Er warf die Decke grob zur Seite und es war ihm einerlei, dass Lorelai sich im Schlaf unruhig drehte und etwas murmelte. Er sprang aus dem Bett und jagte ins Badezimmer. Das milchige Licht, dass die beiden Spots über seinem Badezimmerspiegel spendeten, lies ihn noch blasser aussehen, als er ohnehin schon war. Er stürzte zur Toilette und übergab sich.

    Er riss die Tür des Gästehauses aus, rannte auf seinen Pick up zu, öffnete die Tür, lies den Motor an und fuhr los in die Nacht. Wie hatte er nur vergessen können. SIE war schuld daran. Lorelai hatte ihn vergessen lassen.

    Die Vögel hatten bereits zu singen angefangen, als Lorelai wach wurde. Sie gähnte, streckte sich einmal aus und fühlte sich wie im Himmel. Sie war sich sicher, dass es sich nicht anders anfühlte, im Himmel zu sein. Alles war perfekt an diesem Morgen. Die vergangene Woche war die schönste gewesen, die sie seit Jahren erlebt hatte und die vergangene Nacht hatte den krönenden Abschluss dargestellt. Sie drehte sich zur Seite, um Jake aufzuwecken. Doch der Platz neben ihr im Bett war leer. Die Decke und das Kissen waren zerwühlt und im ersten Moment dachte Lorelai, Jake würde vielleicht schon die Pferde füttern gegangen sein oder Frühstück machen. Sie blieb noch einige Sekunden auf dem Rücken liegen und schloss die Augen. Sie fühlte sich glücklich und die Beziehung zu Jake gab ihr das Gefühl, dass es richtig war, was sie tat. Nämlich in Red Oak eine Farm zu leiten. Lorelai richtete sich auf und schlug die Decke zurück. Neben dem Bett lag Jakes kariertes Hemd, dass sie ihm am Vorabend ausgezogen und achtlos zu Boden geworfen hatte. Sie schlüpfte hinein und tappste aus dem Schlafzimmer.

    Draußen schien die Sonne und tauchte Jakes gemütliches kleines Wohnzimmer in helles, angenehm warmes Licht. Es würde ein wunderschöner Sommertag werden, dessen war sie sich sicher.
    „Jake?“
    Keine Antwort. Langsam ging sie vom Wohnzimmer in die Küche, doch auch dort war Jake nicht anzutreffen. Sie öffnete das Küchenfenster und bemerkte, dass der Pick up nicht vor dem Haus stand, dort wo Jake ihn am Abend zuvor geparkt hatte.

    Lorelai ging durch das Wohnzimmer in die Küche, die ebenso still und verlassen dalag, wie der Rest des Hauses. Am Tresen in der Küche neben Jakes Herd und der Arbeitsplatte stand eine halb leergetrunkene Tasse Kaffee, der schon kalt war. Lorelai schritt zum Küchenfenster und zog den Vorhang leicht zur Seite.

    Ein kleiner Stein fiel ihr vom Herzen. Sie glaubte sich zu erinnern, dass Jake erwähnt hatte, Earl helfen zu müssen, der ein Ladung Heu bekommen hatte, welches verstaut werden musste. Wahrscheinlich war er in aller Frühe hinüber zu Earls Farm gefahren um ihm zu helfen. Er hatte sie bestimmt nicht wecken wollen, und war deshalb wohl heimlich, still und leise aufgestanden. Doch von einer Sekunde zur nächsten wurde dieser wunderschöne Samstagmorgen ein merkwürdiger Morgen. Sie konnte sich nicht erklären, weshalb sich plötzlich ein eigenartiges Gefühl in ihrer Magengegend ausgebreitet hatte und erinnerte sich dumpf an eine Psychologievorlesung, die sie am College gehabt hatte. Der Professor hatte die fixe Meinung vertreten, dass in jedem Menschen soviel „Übersinnliches“ steckte, dass er unangenehme Situationen, die auf ihn

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