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Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Titel: Home at Heart - Liebe auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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ihre Mutter noch ihre Großmutter wussten, wie man ein Pferd quer durch die Vereinigten Staaten transportierte. Nein, wenigstens Flash sollte in Red Oak bleiben und dort glücklich sein können. Ihn musste sie nicht auch noch von dort wegreißen.

    Der Herbst hatte in New York Einzug gehalten. Die strahlenden Sommertage waren grauen regnerischen und unfreundlichen Tagen gewichen, die einem die Laune auf Freizeitaktivitäten im Freien richtig mies machten. Als Lorelai aus Red Oak zurückgekommen war, hatte sie begonnen, täglich vor der Arbeit im Central Park zu joggen, doch seit Anfang Oktober hatte sie ihre Laufschuhe nicht mehr aus dem Schrank geholt. Stattdessen verbrachte sie die meiste Freizeit mit einem guten Buch und einem Glas Weißwein auf ihrer Couch.

    Sie saß frisch geduscht in Unterwäsche in ihrem Appartement, hatte sich bei Chongs Chinaworld Hühnercurry, Reis, Frühlingsrollen und Hummerchips bestellt und zappte die Fernsehkanäle durch. Draußen regnete es wieder einmal und es war einer dieser Freitagabende, an denen man um nichts in der Welt rausgehen wollte. Neben sich hatte sie ein paar Weihnachtsreisekataloge. Sie hatte überlegt, über Weihnachten wegzufliegen, als ihr eingefallen war, dass es dieses Jahr ja kein gemeinsames Fest mit Robert und seiner Familie gab (bzw., das gab es bestimmt, nur würde Alicia anstatt ihr dort feiern) und sie ja auch schlecht nach Red Oak zu ihrer eigenen Familie konnte. Sie war im Bett gelegen und hatte die Simpsons gesehen, als in der Werbepause ein Weihnachtsmann mit einem Rentierschlitten über den Bildschirm gefahren kam und verkündete, dass die Manhattan Mall die besten Weihnachtsgeschenke für die ganze Familie hatte und dass man während der Vorweihnachtszeit kostenlos parken konnte. Dies war der Moment gewesen, als ihr einfiel, dass sie in diesem Jahr niemanden hatte, mit dem sie die Feiertage verbringen konnte. Klar, da waren all die Clubs, die an den Feiertagen geöffnet hatten und kurz hatte sie wirklich darüber nachgedacht, sich ein Mikrowellen-Festtagsmenü zu holen und anschließend die Stadt unsicher zu machen, doch dann war ihr eingefallen, wie sehr sie Weihnachten liebte. Wieviel Freude es ihr bereitete, für die Menschen, die ihr wichtig waren, Geschenke auszusuchen, sie einzupacken, den Weihnachtsbaum zu schmücken, White Christmas zu hören und ein richtig altmodisches Weihnachtsfest im Kreise der Familie zu feiern, mit Eierpunsch, Truthahn, falschem Gesang und den hübschen Päckchen unter dem Baum. Nein, sie konnte Weihnachten nicht wie eine achtzehnjährige Partyqueen feiern. Die einzige Alternative, die halbwegs vernünftig klang, war, Weihnachten zu verreisen.

    Sie war gerade zwei Minuten bei Family Guy auf Comedy Central hängen geblieben, als es an der Tür klingelte. Verdutzt stellte sie ihre China-Pappschachteln auf den Wohnzimmertisch sah sich um und suchte Jeans und T-Shirt, welche über der Lehne eines Stuhls im Esszimmer hingen.
    „Einen Moment, ich bin gleich da“, rief sie und hofft e, der Besucher hatte sie gehört.
    Sich den Reißverschluss im Gehen zumachend, lief sie den Flur ihres Appartements entlang und öffnete die Tür.

    Sie hätte jeden erwartet. Vermutlich sogar eher den Weihnachtsmann händchenhaltend mit dem Osterhasen. Doch die Person, die jetzt vor Ihre Tür stand, hätte sie im Leben nicht erwartet.
    „Was willst du“, fragte sie und fühlte eine Welle der Abneigung in sich aufsteigen.
    „Wer wird denn gleich so unhöflich sein? Ich wollte dir zu deiner Beförderung gratulieren!“

    Vor der Tür stand Rob Walters, Lorelais Ex -Verlobter. Er trug einen dunklen Nadelstreifanzug, ein weißes Hemd, dessen obersten Knopf er geöffnet hatte, sodass sein Outfit leger wirkte, hatte einen Strauß Blumen bei sich und sein gewinnendstes Lächeln aufgesetzt.
    „Du siehst gut aus. Der Erfolg scheint dir zu bekommen“, sagte er, während er sich an Lorelai vorbei in die Diele drückte. Er versuchte, sie auf die Wange zu küssen, doch sie wich ihm geschickt aus.
    „Rob, was soll dieser Scheiß“, fragte Lorelai und hielt die Tür immer noch geöffnet, in der Hoffnung, Rob würde sie von außen zumachen. Doch der dachte nicht daran, zu verschwinden. Er war ins Wohnzimmer gegangen und hatte sich auf der Couch niedergelassen.
    „Dir ist doch hoffentlich klar, dass dieses Gebäude über einen Sicherheitsdienst verfügt. Und ich zögere nicht, diesen zu rufen!“
    „Ach Baby, komm schon. Ich dachte, wir sollten

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