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Titel: Home - Wieder zu Hause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cardeno C.
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Flur.
    „Welche Tür ist es?“
    „Die zweite links.“
    Ein Moment. Warum ließ ich mich von Noah in mein Schlafzimmer bringen?
    „Noah, das ist keine gute Idee.“
    Als wir das Zimmer betraten, setzte er sich aufs Bett und zog die Schuhe aus. Zum ersten Mal fiel mir seine Kleidung auf. Er trug alte, ausgewaschene Trainingshosen, die sich eng an jeden Teil seines Körpers schmiegten. Aus seinem T-Shirt war er lange herausgewachsen und es war so eng, dass es jeden einzelnen Muskel betonte. Er sah so unglaublich gut aus. Ich wollte ihn berühren, jeden einzelnen Teil von ihm unter meinen Händen spüren. Als er die Schuhe ausgezogen hatte, legte er sich aufs Bett und kroch unter die Decke.
    „Komm schon, Clark. Ich verspreche, dich in Ruhe zu lassen. Du siehst schlimm aus. Ich habe mir schon während der Beerdingung Sorgen um dich gemacht. Wann hast du das letzte Mal richtig geschlafen?“
    Es war so lange her, dass ich ihm keine Antwort geben konnte. Sicherlich nicht seit dem Tod meiner Mutter. Und auch davor hatte ich wenig Schlaf gefunden. Sie hatte zum Schluss vor Schmerzen keine Ruhe mehr gefunden und ihr Stöhnen ließ mich ebenfalls nicht schlafen.
    Ich zuckte mit den Schultern.
    „Ich kann mich nicht erinnern. Bin wohl zu müde dazu.“
    Ich lächelte verlegen und Noah streckte seine Hand nach mir aus.
    „Schlaf einfach, Clark. Komm jetzt. Ich bin knuddelig wie ein Teddybär. Ich verspreche dir eine ruhige Nacht - bei Nichterfüllen Geld zurück.“
    Ich legte mich ins Bett und zog mir die Decke über die Schultern.
    „Ich habe dir nichts bezahlt.“
    Noah lächelte, drehte sich auf die Seite und presste seinen Rücken an meine Brust. Dann legte er den Kopf auf mein Kissen.
    „Huh. Stimmt. Na dann. Gute Nacht, Clark. Ich liebe dich.“
    „Noah.“
    Meine Stimme hatte einen warnenden Unterton.
    „Lass das. Ich bin vierzehn, aber kein Einzeller. Ich weiß, was ich fühle. Ich weiß auch, dass du es nicht hören willst, weil es dir unangenehm ist oder was auch immer. Aber deshalb ist es trotzdem wahr. Ich werde es nicht mehr sagen, aber es ist wahr . Jetzt mach die Augen zu und schlaf.“
    Und das tat ich dann auch, obwohl ich es selbst kaum glauben konnte. Das erste Mal seit langer Zeit schlief ich eine ganze Nacht hindurch tief und ungestört. Und die ganze Zeit hielt ich Noah Forman in den Armen.

Kapitel 10

    Noah – Gegenwart
     
    „ I CH meine damit, dass ich keine physische Ursache feststellen kann.“
    Der Gipsverband an meinen Beinen war endlich entfernt worden und auch mein rechter Arm ließ sich schon wieder besser bewegen. Die Prellungen, die meinen ganzen Körper bedeckten, nahmen langsam eine gelbliche Farbe an. Was zum Teufel war daran nicht physisch?
    „Das müssen Sie mir schon genauer erklären, Dr. Garcia. Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.“
    „Noah, ich habe alle denkbaren Tests durchgeführt und kann einfach keinen physischen Grund für Ihren Gedächtnisverlust finden. Deshalb vermute ich, dass es sich um eine posttraumatische Stressreaktion handelt.“
    Natürlich, er meinte den Gedächtnisverlust. Der Internist und die Pfleger hatten sich nur um die körperlichen Verletzungen gekümmert. Dr. Garcia interessierte sich für mein Gehirn. Ich hatte offensichtlich eine mentale Blockade und konnte mich deshalb nicht an die letzten drei Jahre erinnern.
    „Meinen Sie, es war der Unfall? Hat mich der Unfall so gestresst, dass ich mich nicht erinnern kann?“
    Dr. Garcia nickte.
    „Nun, zumindest ist er ein Teil des Problems. Vielleicht ist er auch die einzige Ursache, aber das ist schwer zu sagen. Das Ungewöhnliche ist, dass Sie offensichtlich keine Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis haben. Sie können sich an alles erinnern, was passiert ist seit Sie wieder aufgewacht sind. Und Ihr Langzeitgedächtnis funktioniert auch, zumindest bis zu einem bestimmten Tag. Erst danach setzt es aus. Das wäre nicht so ungewöhnlich, wenn dieses Datum etwas mit Ihrem Unfall zu tun hätte. Aber es liegt drei Jahre zurück und für diese Lücke gibt es keine physische Erklärung.“
    Ich hielt Clarks Hand und konnte spüren, wie er sich verkrampfte. Ich sah ihn beunruhigt an. Er war bleich und schien kurz davor, sich zu übergeben.
    „Engel? Ist alles in Ordnung?“
    „Ja, ich … Nein, äh ... “
    Er sah Dr. Garcia an.
    „Wie kann das passieren? Kann es sein, dass der posttraumatische Stress eine andere Ursache hat? Ein Ereignis, das schon länger zurückliegt? Ein Stresserlebnis aus

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