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Titel: Home - Wieder zu Hause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cardeno C.
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Engel. Danke, dass du ihn weggeschickt hast. Ich liebe dich.“
    „Oh, mein Gott. Ich habe so lange gedacht, diese Worte nie wieder zu hören. Ich liebe dich auch, Noah. Ich liebe dich so sehr.“
    Seine Stimme brach und er schluchzte leise. Der arme Kerl hatte sich solche Sorgen gemacht. Ich öffnete die Augen und strich ihm mit der linken Hand übers Haar.
    „Es geht mir gut, mein Engel. Nicht weinen. Mein linker Arm ist fast wieder geheilt und der rechte wird auch schon besser. Sie haben gesagt, dass der Gips an meinen Beinen in ein paar Tagen entfernt werden kann. Dann bin ich so gut wie neu und alles ist wieder in Ordnung, so wie es vor dem Unfall war.“
    Eigentlich hatte ich ihn damit beruhigen wollen, aber es schien die gegenteilige Wirkung zu haben. Seine Schluchzer verwandelten sich in ungehemmtes erschütterndes Weinen. Ich versuchte, ihn abzulenken und das Thema zu wechseln.
    „Clark, ist alles in Ordnung mit deinem Job? Du warst die ganze Zeit hier, kannst du dir so lange freinehmen?“
    Als ich die Frage stellte, wurde mir klar, dass ich keine Ahnung hatte, ob er noch bei der gleichen Firma arbeitete. Er war ein Computer-Guru und hatte gleich nach dem College einen guten Job bei einer Firma bekommen, die Hardware herstellte. Dort war er geblieben, auch als wir nach meinem Abschluss nach E. C. West zogen.
    „Es geht mir gut. Ich bin jetzt sogar selbstständig. Ich arbeite als Berater für einige Firmen und das meiste mache ich von zu Hause aus. Ich brauche nur eine Wi-Fi-Verbindung, aber die gibt es auch hier im Krankenhaus. Während du geschlafen hast, konnte ich arbeiten.“
    Kein Wunder, dass er so emotional reagierte. Wenn er nicht bei mir war, hatte er wahrscheinlich gearbeitet und war nicht zum Schlafen gekommen. Ich ergriff seine Hand.
    „Komm her, mein Engel.“
    „W… was?“
    „Komm ins Bett, Clark. Ich brauche dich bei mir.“
    „Ich will dir nicht weh tun, Noah.“
    „Oh, komm schon. Du weißt, dass ich das aushalten kann. Wenn du es bist, gefällt es mir vielleicht sogar.“
    Ich versuchte, die Situation zu entspannen und wackelte scherzhaft mit den Augenbrauen. Es schien zu wirken, denn er musste lachen und kroch ins Bett, wo ich ihm Platz machte. Ich hob den Kopf, damit er seinen Arm unter mich legen konnte. Dann rollte ich mich auf die Seite, legte den Kopf auf seine Brust und meine Hand zwischen seine Beine.
    Selbst als Kind hatte ich nie einen Teddybär gebraucht, um einzuschlafen. Aber seit unserer ersten gemeinsamen Nacht nackt in einem Bett, hatte ich meine Hand schützend auf seine Hoden gelegt. Es war meine gewohnte Schlafposition und ich konnte mir keine andere vorstellen. Ich mochte es nicht, durch Unterwäsche oder andere Kleidungsstücke von ihm getrennt zu sein. Aber da wir in einem Krankenhaus waren, musste ich mich damit abfinden.
    „Lass uns schlafen, mein Engel. Wir können es beide brauchen.“
    „Oh, das ist schön. Du glaubst nicht, wie ich das vermisst habe. Ich kann kaum ein paar Stunden schlafen ohne dich. Ich war so müde in den letzten paar ... bist du sicher, dass du bequem liegst? Du brauchst Ruhe, mein Herz.“
    „Seit ich hier aufgewacht bin, habe ich noch nie so bequem gelegen. Es ist so gut, deinen Körper an meiner Seite zu spüren, Engel. Und für dich ist es auch besser als der Stuhl, in dem du die ganze Zeit gesessen hast.“
    Er seufzte und ich spürte, wie er sich entspannte. Ich schloss die Augen und schlief sofort ein; eingehüllt in die Wärme und Sicherheit von Clarks Körper an meiner Seite.
     
     
    Clark – Vergangenheit
     
    I N DIESEM Herbst, vier Tage nach meinem achtzehnten Geburtstag, starb meine Mutter. Sie hatte es lange genug ausgehalten, so dass ich nicht zu unseren Verwandten ziehen musste. Ich konnte deshalb bis zu meinem Schulabschluss in unserer Wohnung bleiben.
    Wie sich dann herausstellte, war es teuer, krank zu werden. Obwohl meine Mutter versichert gewesen war, hatten die vielen zusätzlichen Kosten ihre Ersparnisse fast vollständig aufgebraucht. Aber sie hatte eine kleine Lebensversicherung, die mir für das College reichen würde. Ich musste nur sparsam leben und einen kleinen Nebenjob annehmen.
    In der Woche nach dem Tod meiner Mutter schlief ich bei meiner Tante. Sie kümmerte sich um unsere Wohnung, schickte das Krankenbett zurück und entsorgte die Medikamente und Kleider meiner Mutter. Ich bat sie, den Rest nicht anzurühren. Irgendwann würde ich wieder die Kraft haben, ihre Briefe, Tagebücher und Fotos

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