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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Kaplan
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bekannt mit ihrem amerikanischen Sugardaddy Davis Fielding. Dem papa gâteau, wie Marielle ihn nannte. Es traf sie wie ein Blitz. Plötzlich passte alles zusammen.
    Was hatte Rana über ihre sexuelle Beziehung zu Davis gesagt? Dass da nur am Anfang was war. Carrie hatte es zuerst nicht verstanden, jetzt ergab es endlich einen Sinn. War das Davis Fieldings Geheimnis? Seine Homosexualität? Aber wen interessierte das? Wozu brauchte er eine schöne Geliebte wie Rana als Tarnung oder glaubte zumindest sie zu brauchen? Und war Bilal Davis’ Liebhaber gewesen?
    Das würde zumindest erklären, warum er ihn in jener Nacht eingelassen hatte. Diese Frage hatte Carrie die ganze Zeit beschäftigt: Konnte es tatsächlich sein, dass genau an dem Abend, als Fieldings Karriere zu Ende ging und seine Abreise aus Beirut kurz bevorstand, zufällig jemand vorbeikam und ihn ermordete? Bevor Saul mit ihm sprechen konnte. Solche Zufälle gab es einfach nicht, jedenfalls nicht im wirklichen Leben.
    Bilal war eben nicht zufällig erschienen, folgerte Carrie. Davis hatte ihn angerufen, ihm wahrscheinlich gesagt, es sei dringend. Falls Bilal sein Lover war, wollte sich Davis bestimmt von ihm verabschieden.
    Und der Iraker war offenbar sofort gekommen. Weil es seine letzte Chance war, Fielding zum Schweigen zu bringen, bevor er alles an die Firma ausplauderte und selbst ins Fadenkreuz der CIA geriet? Es gab im Zusammenhang mit diesem Abend keine Zufälle. Sie musste Ray Saunders und Saul verständigen, damit sie Fieldings Telefongespräche unter diesem Aspekt durchleuchteten. Endlich passte alles zusammen. Wahrscheinlich würde sich bald herauskristallisieren, dass Bilal ebenfalls mit Nightingale und Abu Nazir in Verbindung stand.
    »Ich war lange weg. Was macht er so, dieser Bilal Mohamad?«, fragte Carrie.
    »Dies und das«, antwortete Marielle achselzuckend. »Was man in Beirut eben so tut.« Sie deutete erneut mit einer Geste an, dass hier reichlich gekokst wurde.
    »Wo finde ich ihn?«
    »Was glaubst du? Nachts ist er meistens im Wolf«, sagte Marielle. Natürlich, dachte Carrie. Eine Schwulenbar. »Und ich soll einfach so abhauen?«
    »Je früher, desto besser. Bleib ein paar Wochen weg und genieße Paris.« Carrie stand auf. »Es wird dir gefallen.«

KAPITEL 37
    Minet al-Hosn, Beirut
    Die Schwulenbar Wolf befand sich in einer Seitenstraße im Hamra-Viertel, in der Nähe der American University. Jetzt, gegen elf Uhr nachts, war der Gehsteig vor dem Lokal voll mit Männern in bis zum Nabel geöffneten Hemden, die Cocktails oder Bierflaschen in der Hand hielten. Carrie schlängelte sich durch die Menge und betrat das Lokal unter dem argwöhnischen Blick des Türstehers, einem stattlichen Kerl mit kahl rasiertem Kopf.
    Der Club war zum Bersten voll, lauter Hip-Hop dröhnte über das Meer von Männern hinweg, von denen sich manche unterhielten, während sich andere küssten oder berührten. Entlang der Wände standen Kunstlederbänke, auf denen schlanke Jungs in engen Shorts für ältere Männer für Geld tanzten. Carrie arbeitete sich zur Theke durch und blickte sich um, konnte Bilal Mohamad aber nirgends entdecken.
    »Was trinken Sie?«, fragte der Barkeeper auf Arabisch, ein jungenhafter Typ mit Babyface, der genauso gut zwanzig wie dreißig sein konnte. Sein Oberkörper war nackt bis auf die roten Hosenträger seiner hautengen Lederhose.
    »Tequila, Patrón Silver«, rief sie, um sich bei dem Lärm verständlich zu machen.
    »Haben Sie sich verirrt?«, fragte der Barkeeper, als er mit dem Drink zurückkam.
    »Nein.« Sie zeigte ihm das Foto von Bilal Mohamad auf ihrem Handy. »Wo finde ich den?«
    »Kenne ich nicht«, antwortete der Schönling und wandte sich einem anderen Gast zu.
    »Du suchst Bilal?«, fragte ein Mann neben ihr.
    »Bilal Mohamad.« Sie nickte. »Irgendeine Ahnung, wo er sein könnte?«
    »Wer will das wissen?«, fragte er.
    »Benjamin Franklin.« Sie hielt ihm einen Hundert-Dollar-Schein hin.
    »Du bist nicht Bilals Typ, Habibi «, stellte der Mann fest. »Ich glaube, hier ist überhaupt niemand an dir interessiert.«
    »Sei dir da nicht so sicher. In Beirut gibt es richtig krasse Schlampen, Habibi . Vielleicht bin ich ja auch eine.« Sie lächelte.
    »Du bist bestimmt ein schlimmes Mädchen«, sagte er und tippte ihr mit einem anzüglichen Grinsen auf die Schulter. »Nur ist die Frage, Schätzchen, ob Assayid Franklin einen Bruder hat.«
    »Wenn ja, woher weiß ich, ob du mir die Wahrheit sagst?« Carrie zog einen

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