Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)
Staaten. Sie betrachtete das Bild.
Die Haare waren anders – statt lang, schwarz und glatt nun kurz und mit hellen Strähnen durchzogen –, aber Carrie erkannte sie sofort. Es war Dima. Sie lebt, dachte sie aufgeregt.
»Ist sie es?«, fragte Jimbo und hielt Dimas Foto, das sie ihm gegeben hatte, zum Vergleich neben den Bildschirm.
»Sie ist es.« Carries Herz schlug schneller.
»Und das hier …« Er öffnete ein zweites Fenster auf dem Lap top, und eine Reservierung für einen British-Airways-Flug von Beirut nach New York mit Zwischenstopp in London tauchte auf. Dazu eine Seite aus einem libanesischen Pass und der Visumsan trag. »Wie du siehst, benutzt sie den Decknamen Jihan Miradi.«
»Gott«, sagte sie. »Ich könnte dich küssen.«
»Lass dich nicht aufhalten«, grinste er.
Sie stand auf, ging um den Tisch herum und küsste ihn auf die Wange.
»Ich glaube, du hast das Ziel verfehlt«, meinte er.
»Ich mag dich, Jimbo. Und ich schulde dir was, wirklich. Aber ich will nicht, dass du es falsch verstehst.«
»Na ja, ein Kuss auf die Wange ist ja auch was«, sagte er achselzuckend.
»Für solche Infos jederzeit. Irgendeine Ahnung, wo sie wohnt?«
»Die Reservierung lief über ein Reisebüro. Nur für eine Person.«
»Glaub mir, sie reist sicher nicht alleine«, erwiderte Carrie, ohne lange zu überlegen.
»Sieh dir das an«, sagte er und zeigte ihr die Flugreservierung, die von Unicorn Travel in der Rue Pasteur, irgendwo im Zentrum Beiruts nicht weit vom Hafen, vorgenommen wurde. »Sie steigt im Waldorf Astoria in New York ab, muss also Geld haben.«
»Nicht ihr eigenes. Sie weiß, wie man Männer dazu kriegt, es für sie auszugeben«, antwortete sie.
»Bestimmt ist sie nicht die einzige Frau auf der Welt, die den Trick kennt.«
Sie sah ihn scharf an. »Wir sind nicht alle so. Ganz sicher nicht.«
»Sorry. So war’s nicht gemeint«, sagte er zerknirscht, doch sein Gesicht hellte sich gleich wieder auf. »Würde sie mir gefallen?«
»Dir gefällt doch alles, was in einem Rock steckt.« Sie erwiderte sein Lächeln. »Aber ja, du fändest sie zweifellos attraktiv.«
Plötzlich sah sie alles ganz klar vor sich. Dima hatte ihr die Falle gestellt, damit Nightingale sie in seine Gewalt bringen konnte. Dann verschwand sie, um plötzlich in New York wieder aufzutauchen, direkt nach den Morden von Abbasiya. Sie kam her, um eine Operation durchzuführen. Bloß für wen? Den syrischen Geheimdienst? Die Hisbollah? Das ergab keinen Sinn. Wenn jemand Abbasiya rächen würde, dann al-Kaida. Zudem war das hier keine spontane Aktion, sondern von langer Hand geplant. Irgendein Teil fehlte noch in dem Puzzle – und es muss te in Beirut zu finden sein.
Sie studierte erneut die Unterlagen. Dima würde in vier Tagen in New York eintreffen. Estes hatte in Erwartung eines Anschlags in den US A das ganze CTC mobilisiert, und Saul ging davon aus, das Ziel werde entweder Washington oder New York sein. War es das? Was passierte diese Woche im Waldorf Astoria oder irgendwo anders in New York?
Sie musste schnell zurück an ihren Computer im OCSA . »Danke, Jimbo«, sagte sie und legte ihm die Hand auf den Arm. »Das ist eine große Sache. Wirklich.«
Er sah sie an mit seinen schönen blauen Augen. »Könnte es nicht vielleicht doch was mit uns werden?«, fragte er.
Sie zögerte einen Moment. »Nein.«
Er atmete tief ein und ließ langsam die Luft entweichen, legte beide Hände auf die Armlehnen. »Es ist der Rollstuhl, oder?«
»Vielleicht ein bisschen.« Sie senkte den Kopf. »Wahrscheinlich mehr als ein bisschen. Aber das ist es nicht allein.«
»Ich bin nicht dein Typ?«, sagte er und blickte zur Seite.
»Was soll ich dazu sagen? Für eine Frau ist das nicht so einfach, und außerdem spielt es gar keine Rolle.« Sie schaute ihn eindringlich an. »Ich mag dich, Jimbo. Wirklich. Und das ist mit ein Grund, warum ich mit dir nie etwas anfangen würde. Ich bin nämlich ziemlich verkorkst, und du bist ohne mich besser dran. Das klingt bescheuert, ich weiß, doch es stimmt, glaub mir.«
»Hört sich wirklich verrückt an«, sagte er stirnrunzelnd.
»Ist aber so. Kein Scheiß. Außerdem gibt es da jemanden.« Sie dachte an Estes.
»Ich schätze, du bist eine Träumerin, Carrie. Du solltest jemanden in dein Leben lassen. Hier, für dich überspielt.« Er gab ihr einen US B-Stick mit den Informationen.
»Das werde ich, irgendwann. Nicht jetzt.« Sie stand auf und hielt den US B-Stick hoch. »Das hier wird Leben
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