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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Kaplan
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aufblitzen.
    »Nein, und ich selbst springe auch nicht ein«, sagte Carrie und beobachtete im Fernglas, wie Rana und Nightingale den Bacchustempel betraten. Es war unmöglich, durch die dicken Marmorwände etwas zu verstehen. »Wir brauchen Rana.«
    »Willst du es hier versuchen?«, fragte Virgil und umfasste mit einer ausladenden Geste die Bekaa-Ebene. Sie verstand, was er meinte. Sie befanden sich auf Hisbollah-Territorium. Falls es schiefging, hatten sie keine Chance, lebend davonzukommen.
    »Sie ist mit ihrem eigenen Auto hergekommen«, sagte Carrie. Schließlich waren sie dem blassblauen BMW , der jetzt in einer Seitenstraße vor der Tempelanlage stand, von Beirut aus gefolgt.
    »Und wenn sie nicht solo drinsaß?«, wandte Ziad ein.
    »Hat sie aber, also wird sie auch alleine zurückfahren. Warum treffen sie sich wohl hier in Baalbek, so weit von Beirut entfernt? Weil sie nicht will, dass jemand von ihrem kleinen Rendezvous erfährt.«
    »Ich hoffe, du hast recht. Wenn wir mit den Leuten hier Ärger kriegen, sind wir ziemlich am Arsch«, gab Ziad zurück.
    »Nightingale und seine Leute würden ihr auf jeden Fall helfen«, gab Virgil seinerseits zu bedenken.
    »Deshalb sollten wir ihre Abfahrt verzögern«, erwiderte Carrie. »Wenn das Treffen vorbei ist, wird Nightingale bestimmt nicht noch die Sehenswürdigkeiten besichtigen wollen. Wir müssen nur dafür sorgen, dass sie später als er aufbricht.«
    »Sind wir hier fertig?«, fragte Virgil.
    Carrie nickte. »Packen wir unsere Sachen. Ihr beide nehmt euch ihren BMW vor. Ich lenke sie derweilen ein bisschen ab.«
    Die beiden Männer holten grüne Hisbollah-Barette, Tarnanzüge und Sturmgewehre hervor und zogen sich um – in dieser Umgebung würde niemand bezweifeln, dass sie von der Hisbollah waren. Und falls jemand sie aufhielt, würde Ziad ihm auf Arabisch nahelegen, sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Bereits wenige Minuten später brachen sie auf und nahmen die Lauschausrüstung mit. Nur das kleine Fernglas ließen sie zurück.
    Carrie überprüfte ihre Glock .26, die Virgil ihr gegeben hatte, und steckte sie in ihre Handtasche. Sie hoffte, sie nicht benutzen zu müssen, und richtete das Fernglas in dem Moment auf den Bacchustempel, als Nightingale heraustrat und zu seinen bewaffneten Begleitern hinüberging. Eine Minute später folgte ihm Rana, die einen Hidschab in Hisbollah-Grün trug.
    Carrie steckte das Fernglas in die Handtasche und machte sich auf den Weg zum Souk, wo sie tat, als wolle sie etwas kaufen. In Wirklichkeit wartete sie bloß auf Rana. Um zu verhindern, dass Nightingale sie entdeckte und wiedererkannte, zog sie sich ein Ende des Kopftuchs wie einen Schleier übers Gesicht. Virgil und Ziad würden inzwischen den BMW fahruntauglich und ihren Honda-Minivan startklar machen.
    »Wie würdest du im Ernstfall ihren Wagen lahmlegen?«, hatte sie ihn auf der Hinfahrt gefragt.
    »Indem ich das Zündkabel rausziehe«, antwortete er achselzuckend. »Dann kann sie den Wagen nicht mehr anlassen.«
    Carrie hoffte inständig, dass niemand die Hisbollah-Verkleidung der beiden durchschaute.
    Als Nightingale und seine Männer sich näherten, trat Carrie an einen Stand mit Münzen, Töpfen und Schmuck aus Bernstein und Silber. Alles angeblich aus der römischen oder phönizischen Zeit. In Wahrheit wahrscheinlich aus China.
    »Die sind alle echt?«, fragte sie den Verkäufer, einen rundlichen Mann mit Schnurrbart, auf Arabisch.
    »Ich gebe Ihnen ein Echtheitszertifikat, Madame«, antwortete er, während Nightingale und seine Männer vorbeigingen. Einer blickte in ihre Richtung, und einen Moment lang lief es ihr kalt über den Rücken.
    »Sehen Sie, Madame, römischer Schmuck.« Der Verkäufer zeigte ihr ein Armband aus Silber und buntem Glas.
    »Echt?«, fragte sie und blickte sich kurz um. Nightingale und seine Leute waren weg.
    »Hundertfünfzigtausend Pfund, Madame. Oder fünfundachtzig US -Dollar.«
    »Das muss ich mir überlegen.« Sie legte das Armband zurück und wandte sich ab.
    »Fünfundsiebzigtausend, Madame«, rief der Händler ihr nach, während sie die Gasse hinuntereilte. »Fünfzigtausend! Fünfundzwanzig Dollar!«
    Sie sah zwei kleine arabische Mädchen, etwa sieben und zehn Jahre alt, bei einem Stand, an dem Gebetsketten verkauft wurden, und trat zu ihnen. »Kennt ihr Rana Saadi, den Fernsehstar?«, fragte sie auf Arabisch.
    Sie nickten beide.
    »Sie ist hier auf dem Markt! Sie kommt gleich an euch vorbei. Ihr müsst sie

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