Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)
Rana, nahm einen tiefen Zug und ließ sich von Carrie die Zigarette aus dem Mund nehmen, damit sie den Rauch ausblasen konnte.
»Wie bitte? Soll das heißen, Sie haben keinen Sex mit ihm? Sie sind eine schöne Frau und berühmt dazu.«
»Es ist nicht so einfach. Am Anfang lief schon was, doch jetzt treffen wir uns nur noch auf Festen und diplomatischen Empfängen, bei solchen Sachen eben.« Sie zuckte mit den Schultern.
»Aber Sie spionieren ihn aus?«
Rana nickte.
»Ahnt er nichts?«
»Schwer zu sagen.« Sie zuckte mit den Achseln. »In letzter Zeit, seit Dimas Mohammed da ist, hat sich das Interesse verlagert.«
»Was heißt das?«
»Zuerst ging es um CIA -Aktivitäten im Libanon und in Syrien, jetzt im Irak. Sie wollen herausfinden, was die Amerikaner wissen und was nicht und wie ihre Pläne im Irak aussehen.«
»Kommen al-Dounis Anweisungen von Dimas Freund Mohammed?«
»Ibn el himar«, schnaubte Rana verächtlich. »Dieser Sohn eines Esels ist ein Laufbursche, ein Niemand.«
»Hatte Dima Angst vor ihm?«
Rana nickte. »Eine Mordsangst. Wenn er sie bloß ansah. Der Dreckskerl hat sie geschlagen.«
Das hatte auch Marielle gesagt. Carrie begann mehr und mehr zu ahnen, wie ein sunnitisches Partygirl zur Terroristin werden konnte. Nur: Wenn Nightingale nicht die Fäden zog und Mohammed lediglich ein Laufbursche war, wer steckte dahinter? Das Interesse an den amerikanischen Aktivitäten im Irak lieferte ihr die Antwort. »Arbeitet Mohammed für die al-Kaida und steht in Kontakt mit Abu Nazir?«
»Ich weiß es nicht. Niemand kennt Abu Nazir und meist nicht einmal seine Kontaktleute. Taha hat irgendwann Abu Nazirs Stellvertreter erwähnt, Abu Ubaida.«
»Was hat er gesagt?«
»Dass er Abu Nazirs Henker ist.«
KAPITEL 23
Le Hippodrome, Beirut
Sie postierten sich zwischen den Bäumen hinter der Tribüne der Pferderennbahn. Die untergehende Sonne warf den Schatten der Tribüne über die Bahn. Sie waren zu siebt: Carrie, Virgil, Zaid sowie vier Männer von den Forces Libanaises. Sie waren gut bewaffnet mit M4-Karabinern, und einer hatte sogar eine M203-Granatpistole an sein Gewehr montiert.
Carrie griff nicht gerne auf die FL -Miliz zurück, aber sie hatte diesmal keine Wahl gehabt. Es war alles so schnell gegangen. Saul befand sich bereits auf dem Weg nach Beirut, würde jedoch nicht rechtzeitig eintreffen, und die Zeit reichte nicht, um für diesen Einsatz eine SOG, eine Special Operations Group der CIA , bereitzustellen.
Es gab hundert Gründe, die FL -Kämpfer nicht einzusetzen. Sie waren nicht gut ausgebildet, unterstanden nicht ihrer Order und würden jede Chance nutzen, es ihren schiitischen Feinden heimzuzahlen. Ein völlig unkontrollierbarer Haufen. Dass sie trotz allem auf diese Leute zurückgriff, lag allein daran, dass sie ohne bewaffnete Unterstützung aufgeschmissen war, denn Nightingale alias al-Douni ging nirgendwohin ohne seine gut ausgerüsteten Hisbollah-Kämpfer. Saul hatte ihr widerstrebend grünes Licht gegeben, als sie ein paar Stunden zuvor die Lage via E-Mail diskutierten.
Carrie war zu diesem Zweck in ein Internetcafé in der Rue Makhoul in Hamra in der Nähe der American University ge gangen, wo sie neben einem jungen Araber Platz nahm, der sich mit Onlinespielen die Zeit vertrieb. Indem sie einen Chatroom für Teenager für ihre Gespräche nutzten, mieden sie jene Kommunikationskanäle, auf die Davis Fielding Zugriff hatte – mit diesem Kinderkram hingegen würde sich die CIA kaum beschäftigen.
Im Chat gab sich Carrie als Highschoolschüler namens Bradley aus Bloomington, Illinois, aus, und Saul als Tiffany von der Community High School im benachbarten Normal. Sie schickte ihm ihren Bericht und das Foto von Mohammed Siddiqi.
»hey, wegen dir sind alle im nesa aus dem häuschen«, tippte Saul. NESA war das Office of Near Eastern and South Asian Analysis der CIA , eine Elitegruppe, der die besten Experten für die arabische Welt angehörten.
»ctc?«, schrieb sie zurück. War David Estes’ Counterterrorism Center ebenfalls involviert?, hieß das im Klartext.
»24/7. bin eifersüchtig. die mädels himmeln dich an.« War auch Zeit, dass Langley sie zur Kenntnis nahm, dachte sie beim Lesen der Antwort.
»was ist mit ms los? mit wem ist sie zusammen?« Das war die große Frage. Wer war Mohammed Siddiqi wirklich? Was wusste die Firma über ihn? Und für wen arbeitete er?
»weiß nicht«, antwortete Saul, »aber deine alte freundin allie kümmert sich drum.« Das bedeutete,
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